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Begehrlichkeit im Micro-Bereich Neuer Mercedes Citan als Camper

Campen ist im Trend: Die dazu benötigten Micro-Camper wie der umgebaute Mercedes Citan erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Campen ist im Trend: Die dazu benötigten Micro-Camper wie der umgebaute Mercedes Citan erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

(Foto: Mercedes)

Der neue Mercedes Citan ist noch gar nicht auf dem Markt, da feiert auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf schon eine Camper-Variante ihre Premiere. Mit Ausbau-Modulen der Firma VanEssa wird der Hochdachkombi zu einem für Alltag und Freizeit gleichermaßen nutzbaren Allrounder.

Die Nutzfahrzeug-Sparte von Mercedes-Benz hat in der jüngeren Vergangenheit ihr Engagement im Reise- und Freizeitmobilmarkt massiv verstärkt. Die neueste Sprinter-Generation ist gefragter denn je bei den Reisemobil-Herstellern, der hauseigene Marco Polo ist zu einer kompletten Modellfamilie ausgebaut worden, und nun soll auch der neue Citan im zunehmend beliebteren Segment der Micro-Camper Begehrlichkeiten wecken. Kein Wunder, dass der Stuttgarter auf dem Düsseldorfer Caravan-Salon (28. August bis 5. September) seine Ausstellungspremiere feiert und dort auch gleich in einer zum Campmobil umgebauten Variante zu sehen ist.

Das Bett im Citan ist mit 1,15 Meter Breite und 1,89 Meter Länge eher etwas, für normal Große Liebende.

Das Bett im Citan ist mit 1,15 Meter Breite und 1,89 Meter Länge eher etwas, für normal Große Liebende.

(Foto: Mercedes)

In puncto Sicherheit und Konnektivität - unter anderem mit dem optionalen MBUX-Multimediasystem - ist der Citan von Haus aus bestens ausgerüstet. In Kooperation mit der Firma VanEssa, die für hochwertige Ausbau-Module bekannt ist, verwandelt sich der Hochdachkombi in die wohl kompakteste Form eines Campers, der die Doppelnutzung als geräumiger Pkw im Alltag sowie als Freizeit-Fahrzeug mit Schlaf- und Kochmöglichkeiten für zwei Personen ermöglicht. Zumindest gilt das für ausgedehnte Wochenend-Ausflüge oder das Ausüben aufwendiger Outdoor-Sportarten.

Augenmerk auf zwei Module

Dabei setzt der Mercedes Micro-Camper, der in Düsseldorf auf der rund 4,50 Meter langen Kurzversion des Citan aufbaut, vor allem auf zwei Module: Die im Fahrzeugheck montierte VanEssa-Systemküche und das auf der Mobilküche aufliegende, zusammengefaltete Bett.

Das Schubladensystem der Küche ist nicht neu, aber immer noch pfiffig.

Das Schubladensystem der Küche ist nicht neu, aber immer noch pfiffig.

(Foto: Mercedes)

Die Küche basiert auf einem Schubladensystem, in das ein Kartuschenkocher, eine Spülmöglichkeit mit einem 13-Liter-Wassertank und eine 31-Liter-Kompressor-Kühlbox integriert sind. In dem etwa 60 Kilogramm schweren Modul, das sich zu zweit mit wenigen Handgriffen aus- und einbauen lassen soll, ist zudem Platz für Geschirr und kleinere Mengen an Vorräten vorhanden. Individualisierungsspielraum ergibt sich durch verschiedene Farboptionen. Die Kühlbox wird an eine 12-Volt-Steckdose im Heck angeschlossen. Eine externe 230-Volt-Stromanbindung lässt sich ebenfalls optional einrichten.

Das dreiteilig zusammengelegte Bett kann zu einer 1,15 Meter breiten und 1,89 Meter langen Liegefläche ausgeklappt werden. Das sind in der Breite zwar acht Zentimeter mehr als im VW Caddy California, der ebenfalls seine Ausstellungspremiere in Düsseldorf feiert, für zwei Personen wird es aber hier wie dort kuschelig eng. Die im Citan eingebaute Koje ist allerdings neun Zentimeter kürzer als beim niedersächsischen Rivalen. Liegt das Bett zusammengefaltet im Heck auf dem Küchenmodul, bleibt der Mercedes ein vollwertiger Fünfsitzer. Für die Schlafkonfiguration fällt die zweite Reihe natürlich weg, und es müssen auch die Lehnen der Vordersitze zum Teil nach vorne geklappt werden. Immerhin besteht die Möglichkeit, die hintere Sitzreihe komplett auszubauen, was für die Camping-Nutzung zusätzlichen Stauraum unterm Bett schafft.

Nicht bei jedem zu haben

Das Küchenmodul für den Citan kostet etwa 2000 Euro, das Bett weite 1000 Euro.

Das Küchenmodul für den Citan kostet etwa 2000 Euro, das Bett weite 1000 Euro.

(Foto: Mercedes)

Nur eine ganz geringe Anzahl der Mercedes-Händler wird den Citan-Micro-Camper einem potenziellen Kunden als Komplettfahrzeug übergeben. Es handelt sich hier vielmehr um einen "Zwei-Geschäfte-Kauf". Für die Basis des Freizeitfahrzeugs hat man die Qual der Wahl unter den zahlreichen Motor- und Ausstattungsvarianten des Citan sowie demnächst auch zwischen Kurz- und Langversion. Den Camping-Ausbau übernehmen dann die VanEssa-Händler. Das Küchenmodul wird zu Preisen ab etwa 2000 Euro angeboten. Für das Schlafsystem werden knapp über 1000 Euro aufgerufen. Realistisch betrachtet dürfte der Gesamtpreis des Micro-Campers mit Stern, vor allem in der geräumigeren Langversion, nicht unter 30.000 Euro liegen.

Die VanEssa-Variante wird sicherlich nicht das einzige Camper-Angebot bleiben, das auf dem Mercedes Citan aufsetzt. Die Stuttgarter wollen den Hochdachkombi im wachsenden Segment der kompakten Freizeitfahrzeuge ebenso als Basisfahrzeug etablieren, wie es mit dem Sprinter zwei Klassen höher gelang. Das Interesse bei anderen Ausbaumarken ist da. Ob die Eroberungsrate aber genauso groß sein wird wie bei dem großen Transporter, wird sich zeigen.

Quelle: ntv.de, Michael Lennartz, sp-x

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