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Mit schrägem Charme Peugeot bringt viertüriges Crossover-Coupé 408

Peugeot experimentiert mit neuen Formen und bringt sein erstes viertüriges Coupé.

Peugeot experimentiert mit neuen Formen und bringt sein erstes viertüriges Coupé.

(Foto: Peugeot)

Der französische Autobauer Peugeot erweitert sein Portfolio um das Crossover-Modell 408. Zum Jahreswechsel soll es die Lücke zwischen 308 und 508 schließen. Beim Design zeigt Peugeot sich recht progressiv, bleibt beim Antrieb zunächst aber konservativ und lässt sich mit dem rein elektrischen noch Zeit.

Geht es um elegante Coupés, fiel früher gern einmal der Name Peugeot. Manch einer dürfte sich gerne an den 504 erinnern, den es auch als auch Cabriolet gab. Oder auch an das schlanke 406 Coupé, gezeichnet von Pininfarina. Als stilistische Entgleisung galt lediglich das hausintern gezeichnete 407 Coupé. Kritiker attestierten dem Modell schlechte Proportionen und ein optisches Übergewicht. Chic und Charme fehlten völlig.

Der 408 soll sich als Alternative in der Kompaktklasse anbieten.

Der 408 soll sich als Alternative in der Kompaktklasse anbieten.

(Foto: Peugeot)

Auf Letzteres besinnt sich die Löwenmarke nun mit dem zu Preisen ab rund 38.800 Euro erhältlichen neuen 408. Das Coupé soll wieder Blicke auf sich ziehen, französische Avantgarde ausstrahlen und deutlich aus der restliche Palette herausstechen. Peugeot positioniert den 408 nach eigenen Aussagen am "oberen Ende des C-Segments". Das ist natürlich ein Marketing-Trick, denn das Modell gehört mit 4,69 Metern eher in die Mittelklasse. Ein 508 ist nur wenige Zentimeter länger.

Technisch wiederum basiert der neue 408 auf der EMP2-Architektur, wie sie auch unter der Kompakt-Baureihe 308 steckt. Das sparte eine Menge Geld in der Entwicklung. Die Plattform ist so flexibel, dass sich der Radstand etwas strecken und die Bodenfreiheit leicht erhöhen lässt - und schon passt eine größere Karosserie drauf.

"Für Autoliebhaber, die sich vom Traditionellen lösen wollen"

Zum Jahreswechsel soll der neue 408 die Lücke zwischen 308 und 508 schließen.

Zum Jahreswechsel soll der neue 408 die Lücke zwischen 308 und 508 schließen.

(Foto: Peugeot)

Der 408 gehört zur Gattung der Crossover, ist in diesem Fall ein Mix aus sportlichem SUV und Coupé-Limousine. Ungewöhnlich: Peugeot spricht neudeutsch vom "Fastback-Look", eine Bezeichnung, die man eher vom Ford Mustang her kennt. "Der 408 ist das erste Fahrzeug seiner Art, sowohl in der Geschichte der Marke als auch auf dem Automarkt", sagt Peugeot-Marken-Chefin Linda Jackson, "er wurde für Autoliebhaber konzipiert, die sich vom Traditionellen lösen wollen".

Recht traditionell bleibt der 408 jedoch in Bezug auf seine Motorisierungen. Eine vollelektrische Version kommt erst Anfang 2024. Eine Teil-Elektrifizierung erfolgt im kommenden Frühjahr zunächst mit einem Plug-in-Hybrid, eine zweite, schwächere Version folgt kurz nach Markteinführung. Sie stammen aus dem Konzernbaukasten von PSA, beziehungsweise Stellantis, wie das Marken-Konglomerat seit Anfang 2021 heißt.

E-Reichweite laut WLTP: 64 Kilometer

Alle, die dem Steilheck oder dem Kombi entwachsen sind, sich am klassischen SUV aber sattgesehen haben, will Peugeot mit dem viertürigen Coupé locken.

Alle, die dem Steilheck oder dem Kombi entwachsen sind, sich am klassischen SUV aber sattgesehen haben, will Peugeot mit dem viertürigen Coupé locken.

(Foto: Peugeot)

Die Plug-in-Hybride haben entweder 132 kW/180 PS oder 165 kW/225 PS und sind mit einer Achtgangautomatik gekoppelt. Diese Antriebe gibt es bereits in diversen Modellen von Peugeot, Citroën, DS und Opel, inklusive der im Heck untergebrachten Batterie mit einer Kapazität von 12,4 kWh. Damit liegt auch die elektrische Reichweite auf einem ähnlichen Niveau, sie soll im WLTP-Zyklus 64 Kilometer betragen.

In diesem Fahrmodus strahlt der neue 408 natürlich die meiste Ruhe und den größten Komfort aus. Der Elektromotor leistet immerhin 81 kW oder 110 PS. Aber auch wenn sich der Vierzylinder-Benziner ins Spiel bringt (zu merken ist davon fast nichts), hinterlässt der 408 einen harmonischen und angenehmen Eindruck. Er will ruhig gefahren werden und mimt nicht den Sportler, mit dem es stets dynamisch um die Kurve gehen muss. Bei der heutigen Verkehrsdichte eindeutig der intelligentere Weg.

Kein Diesel

Die Peugeot-Designer halten im 408 am charakteristischen i-Cockpit fest.

Die Peugeot-Designer halten im 408 am charakteristischen i-Cockpit fest.

(Foto: Peugeot)

Wer mit Elektrifizierung nichts am Hut oder nicht die Möglichkeit hat, zu Hause oder in der Firma zu laden, kann den 408 auch mit einem Dreizylinder-Turbobenziner bekommen. Dieser leistet 95 kW/131 PS. Freunde des Dieselmotors bedient Peugeot beim 408 nicht, was manchen Langstreckenfahrer enttäuschen dürfte.

Nicht groß umstellen müssen sich hinter dem Lenkrad zumindest Fahrer von anderen Modellen der Löwen-Marke. Auch im 408 halten die Peugeot-Designer am charakteristischen i-Cockpit fest, das bereits seit zehn Jahren auf dem Markt und seitdem über neun Millionen Mal eingebaut wurde. Beim i-Cockpit liegen die Anzeigen oberhalb des Lenkradkranzes. Das Lenkrad ist dadurch deutlich kleiner als bei anderen Autos. Wirkliche Vorteile im Alltag bietet diese Anordnung jedoch nicht. Grandios dagegen sind die superbequemen, mit dem AGR-Label ausgezeichneten Sitze.

i-Toggles unterhalb des Bildschirms

Wie es sich für ein modernes Auto gehört, werden fahrrelevante Informationen auf einem großen Display angezeigt.

Wie es sich für ein modernes Auto gehört, werden fahrrelevante Informationen auf einem großen Display angezeigt.

(Foto: Peugeot)

Die Hauptrolle im Innenraum spielt erwartungsgemäß der große Touchscreen in Armaturenbrettmitte. TomTom übernimmt die Navigation in Echtzeit, das Smartphone lässt sich kabellos integrieren, der Befehl "Ok Peugeot" startet die Sprachbedienung und die Aktualisierung des Systems erfolgt "over the air". Eine Sim-Karte ist fest verbaut. Eine smarte Erfindung ist die Reihe an sogenannten i-Toggles (Touchflächen) unterhalb des Bildschirmes. Die Belegung dieser Felder ist konfigurierbar, ob für Klima, Telefon, Radiosender oder eine andere Option.

Die beiden Rücksitzlehnen lassen sich selbstverständlich umklappen (40/60er-Aufteilung) und erweitern das Ladevolumen von 536 Liter auf 1611 Liter, einschließlich 36 Liter Staufach unter dem Kofferraumboden. Das gilt aber nur für die Basisversion mit Verbrennungsmotor. Bei den Plug-in-Hybriden nimmt die Batterie deutlich Platz weg, das Volumen sinkt auf 471 beziehungsweise 1545 Liter.

Paket für teilautonomes Fahren

Superbequem: Die Sitze wurden mit dem AGR-Label ausgezeichnet.

Superbequem: Die Sitze wurden mit dem AGR-Label ausgezeichnet.

(Foto: Peugeot)

Die moderne EMP2-Architektur schafft nicht nur die Voraussetzung für die Elektrifizierung des Antriebs, sondern ist auch Basis für ein ganzes Bündel an Fahrerassistenzsystemen. Bis zu 30 Features sind möglich. Sie alle erhalten ihre Informationen von sechs Kameras und neun Radargeräten. Darüber hinaus wird Peugeot noch ein sogenanntes Drive-Assist-2.0-Paket anbieten, das teilautonomes Fahren ermöglicht.

Der 408 startet zu Preisen ab 38.800 Euro in der mittleren Ausstattung "Allure Pack". Hier zählen unter anderem Frontkollisionswarner, schlüsselfreier Zugang, Zehn-Zoll-Touchscreen, Navigation, Rückfahrkamera, Querverkehrswarner hinten, Spurhalte- und Totwinkel-Assistent sowie die Verkehrsschilderkennung zur Serienausstattung. Deutlich teurer wird die Plug-in-Version 225 e-EAT8. Sie beginnt bei 51.050 Euro, beinhaltet aber auch die höchste Ausstattungslinie "GT".

Technische Daten

  • Fünftüriges, fünfsitziges Crossover-Modell der Mittelklasse; Länge: 4,69 Meter, Breite: 1,85 Meter (mit Außenspiegel: 2,06 Meter), Höhe: 1,49 Meter, Radstand: 2,79 Meter, Kofferraumvolumen: 536-1611 Liter (Plug-in-Hybrid 471-1-545 Liter)
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Allure Pack

  • 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner, 96 kW/131 PS bei 5.500 U/min, maximales Drehmoment: 230 Nm bei 1.750 U/min, Achtgang-Automatik, Frontantrieb
  • 0-100 km/h: 11,5 s, Vmax: 210 km/h
  • Normverbrauch: 6,0 Liter/100 Kilometer (WLTP)
  • CO2-Ausstoß: 136 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM, Effizienzklasse: k.A
  • Preis: ab 38.800 Euro

Hybrid 225

  • 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner, 132 kW/180 PS und E-Motor 81 kW/110 PS, maximales Drehmoment: 360 Nm, Systemleistung 165 kW/225 PS, Achtgang-Automatik, Frontantrieb
  • 0-100 km/h: 7,9 s, Vmax: 233 km/h
  • Normverbrauch: 1,2 Liter/100 Kilometer (WLTP)
  • CO2-Ausstoß: 26 g/km (WLTP), Abgasnorm: Euro 6d, Effizienzklasse: k.A.
  • Preis: ab 51.050 Euro

Quelle: ntv.de

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