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Allensbach-Umfrage Viele Deutsche wollen nicht, dass sich das E-Auto durchsetzt

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Die mangelnde Ladeinfrastruktur bestärkt viele Menschen in ihrer Ablehnung.

Die mangelnde Ladeinfrastruktur bestärkt viele Menschen in ihrer Ablehnung.

(Foto: IMAGO/Frank Sorge)

E-Autos lassen andere Zukunftstechnologien hinter sich, Hersteller konzentrieren sich immer mehr auf sie. Doch die Vorbehalte bei den Menschen sind trotzdem groß, vor allem wegen der hohen Kosten. Viele halten es gar nicht erst für wünschenswert, dass sie die Straßen erobern.

Das Batterieauto stößt einer Umfrage zufolge in Deutschland auf große Vorbehalte. Wie die Allensbach-Erhebung für die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ergab, ist eine Mehrheit überzeugt, dass sich der Elektroantrieb in den kommenden zehn Jahren durchsetzt, aber nur 22 Prozent halten dies für wünschenswert. Das teilte die Akademie mit. Der Kreis, für den der Kauf eines E-Autos grundsätzlich in Betracht kommt, stagniert demnach bei 23 Prozent. Hauptvorbehalte seien der Kaufpreis, zu wenig Ladestationen, teurer Strom sowie Zweifel an der Umweltbilanz.

Für 72 Prozent der Befragten ist der Erhebung zufolge das Auto unverzichtbar. 47 Prozent nutzen es täglich und weitere 23 Prozent mehrmals in der Woche. Das Fahrrad wird von 18 Prozent täglich genutzt. Bus und Bahn sehen in Großstädten 30 Prozent als ernsthafte Alternative. In Dörfern liegt der Anteil bei 14 Prozent.

E-Autos im Vorteil gegen Wasserstoff und E-Fuels

Die Autohersteller-Branche ist sich trotz der Vorbehalte gegen E-Autos einig: Batterieautos werden in Zukunft den Weltmarkt beherrschen. Viele wollen in Zukunft voll und ganz auf Batterieautos setzen. Für Branchenexperte Stefan Bratzel ist beispielsweise das gewichtigste Argument gegen Wasserstoffautos "der hohe Energieeinsatz für die Herstellung von Wasserstoff".

Auf dem Weg vom Strom zum Wasserstoff und zurück zum Strom bleibt ein Großteil der Energie auf der Strecke. Zwar eignet sich Wasserstoff gut als Speicher für überschüssigen Strom und kann auch über weite Strecken transportiert werden, "das ist natürlich ein Vorteil". Aber dabei "muss man auch die Kosten im Blick haben", so Bratzel.

Auch Öko-Sprit (E-Fuels) ist sehr stromintensiv. So schreibt Helmut Becker, Ex-Chefvolkswirt bei BMW und Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation, in seiner Kolumne für ntv.de: "E-Fuels haben eine schlechtere Antriebseffizienz in Verbrennerautos als Strom in Elektroautos (laut Wissenschaft ca. 1:7). Rein betriebswirtschaftlich entsteht also ein hoher Kosten- und Wettbewerbsnachteil. Das gilt jedoch nur auf Basis einer Berechnung mit deutschen Stromkosten. Findet die E-Fuel Produktion mit Atomstrom oder mit grünem Strom aus Sonne und Wind in Ländern wie Katar oder Chile statt, sind E-Fuels bereits heute wettbewerbsfähig gegenüber Batterie-Elektroautos."

E-Autos seien zudem "das umweltpolitische Optimum. Sie sind am klimafreundlichsten." Das gelte allerdings nur, wenn sie mit grünem Strom, zum Beispiel aus Wind- oder Solaranlagen, betrieben werden.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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