Deka-Studie belegt Deutschland gewinnt Fußball-EM
10.06.2008, 03:00 UhrFußball hat nichts mit Ökonomie zu tun? Von wegen! Die Börsenexperten der Deka-Bank beweisen dieser Tage das Gegenteil und haben ein Modell entwickelt, mit dem sie den Gewinner der Fußball-EM zuverlässig prognostizieren können. Das wenig überraschende Ergebnis: Deutschland wird Europameister!
Anlass zur Hoffnung gibt das Ergebnis des extra für die EM konzipierten Prognosemodells "Gunner" ("Gewinne Und Niederlagen Numerisch ERrechnet"). "Es bildet die Siegwahrscheinlichkeiten der beteiligten Mannschaften einzelner Spiele in Abhängigkeit 'passender Variablen' ab", erläutern Gunnar Meyke und Sebastian Wanke, die Autoren der EM-Studie "Die Mozartkugel muss ins Käseloch!"
In das Modell fließen ausschließlich die 93 Ergebnisse der letzten drei Europameisterschaften ein. Die Autoren der Studie wollten so vermeiden, dass Ergebnisse von solchen Spielen das Ergebnis beeinflussen, bei denen "die Leistungsdichte vermutlich nicht so hoch ist wie bei den europäischen Kontinentalwettbewerben". Ein Beleg dafür sei unter anderem das Abschneiden der deutschen Mannschaft bei den beiden letzten Weltmeisterschaften (2. und 3. Platz).
Das eigentliche Geheimnis der Studie ist jedoch ein Indikator, der die Spielstärke der Mannschaften quantifiziert und für alle drei vergangenen EM-Turniere verfügbar ist. Die FIFA-Weltrangliste eignet sich für diesen Zweck denkbar schlecht: "Diese Rangliste weist den Makel auf, dass ihre Berechnungsmethode Mitte 2006 stark verändert wurde. Somit sind die Punktzahlen unmittelbar vor den letzten Europameisterschaften nur sehr schwer mit den heutigen Werten vor Beginn der Euro 2008 zu vergleichen", so die Autoren der Studie.
Zum Einsatz kommt stattdessen das "World Football Elo Rating" des ungarischen Mathematikers Dr. Arpad Elo. Das System wurde in den 1960ern für den Schachsport entwickelt und ist dort mittlerweile ein Standardverfahren. "Seit einigen Jahren wird es nun auch auf Rasenschach angewandt", so die Deka-Experten. Für das Rating wird für jeden Zeitpunkt ein Punktwert berechte, der so genannte Score. "Dabei werden die Bedeutung eines Spiels, die vorherige Bewertung der beteiligten Teams und die Tordifferenz des Endergebnisses berücksichtigt", heißt es in der Studie.
"Tatsächlich erweisen sich die Scores der Elo-Ratings beider an einem Spiel beteiligten Mannschaften als signifikante Einflussgrößen für den Ausgang einer Paarung", erklären die Autoren in der Studie. Je höher der eigene Score ist, umso wahrscheinlicher wird der Sieg einer Mannschaft. Mit steigendem Score der Gegner sinkt hingegen die eigene Siegwahrscheinlichkeit. Schwächen zeigt der Einfluss dieser Größen nur in "K.O.-Runden".
Mit diesen Daten berechnen die Experten die Siegwahrscheinlichkeiten aller Vorrundenspiele. Anschließend wird gespielt: Die Experten simulieren dazu einen Würfel, der mit den Gewinnwahrscheinlichkeiten gezinkt wurde. Auf diese Weise werden die Tabellen der einzelnen Gruppen berechnet. Deren Siegwahrscheinlichkeiten werden anschließend gemäß Formel wieder berechnet. Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis der Sieger "ausgewürfelt" wurde. Insgesamt würfelten die Deka-Analysten das gesamte Turnier 100.000 mal. Das Ergebnis ist eindeutig: Deutschland wird Europameister! Wer würde da nachrechnen wollen...
Quelle: ntv.de