Nach dicken Verlusten Dow dürfte sich leicht erholen
23.02.2011, 15:08 UhrNach dem Ausverkauf des Vortages stehen die Zeichen an Wall Street am Mittwoch auf Erholung. In der Sitzung dürften sich die Augen weiterhin auf die Entwicklung der politischen Lage in Libyen, aber auch auf Geschäftsausweise von Unternehmen richten. Rund eine halbe Stunde vor Handelsauftakt in den USA steigt der S&P-500-Future um 0,2 Prozent, der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100 klettert um 0,4 Prozent. Laut Händlern dürfte der Markt zur Eröffnung von Gelegenheitskäufern gestützt werden - angelockt von den am Vortag deutlich gefallenen Kursen.
"Der gestrige Tag stellte eine verspätete Reaktion auf die geopolitischen Spannungen in der arabischen Welt dar. Allerdings scheinen die damit verbundenen Unsicherheiten - vor allem im Hinblick auf den Ölpreis – mittlerweile eingepreist zu sein", sagt ein Händler. Neben einigen Geschäftsausweisen stehen am Berichtstag Konjunkturdaten vom arg gebeutelten Immobilienmarkt auf der Agenda. Veröffentlicht werden die Verkäufe bestehender Häuser im Januar, Volkswirte rechnen im Konsens mit einer Abnahme auf Monatssicht von 0,8 Prozent nach einer Zunahme von zuletzt 12,3 Prozent. Allerdings spielten dabei Sondereffekte eine Rolle.
Unternehmensseitig richten sich die Blicke auf Hewlett-Packard (HP), die Aktie bricht im vorbörslichen Handel mit einem enttäuschenden Ausblick um 9 Prozent auf 43,89 US-Dollar ein. Im ersten Geschäftsquartal verfehlte der Rechnerkonzern die Markterwartung beim Umsatz, das bereinigte Ergebnis übertraf jedoch selbige. Für das laufende zweite Geschäftsquartal stellte das Unternehmen einen Umsatz von 31,4 bis 31,6 Mrd. US-Dollar und ein Ergebnis je Aktie von 1,19 bis 1,21 US-Dollar in Aussicht. Analysten hatten bislang indessen mit einem Überschuss je Aktie von 1,25 US-Dollar bei einem Umsatz von 32,62 Mrd. US-Dollar gerechnet.
Geschäftszahlen hat auch der Premiumhausbauer Toll Brothers vorgelegt. Vorbörslich wies das Unternehmen einen Nettogewinn für das erste Quartal aus, nachdem die Gesellschaft vor Jahresfrist noch in den roten Zahlen operiert hatte. Per 31. Januar verdiente das Unternehmen 3,4 Mio. US-Dollar oder 0,02 US-Dollar je Aktie. In der Vergleichsperiode vor einem Jahr hatte der Konzern einen Fehlbetrag von 40,8 Mio. US-Dollar bzw. 0,25 US-Dollar je Anteilsschein verbucht. Der Umsatz kletterte um 2,3 Prozent auf 334,1 Mio. US-Dollar. Analysten hatten mit einem Verlust pro Schein von 0,04 US-Dollar bei Erlösen von 315 Mio. US-Dollar gerechnet. Die Aktie steigt um 3,1 Prozent auf 21,40 US-Dollar.
Nach Informationen des "Wall Street Journals" tut sich der Börsenbetreiber Nasdaq OMX schwer mit der Suche nach geeigneten Partnern. Kreisen zufolge prüft das Unternehmen, ob es ein mögliches Gegengebot für die NYSE Euronext, die mit der Deutschen Börse zusammengehen will, stemmen kann. Sollte dem nicht so sein, wolle die Gesellschaft nach anderen geeigneten Übernahmezielen Ausschau halten, so das Blatt. Letztlich sei auch vorstellbar, dass sich das Unternehmen selbst zum Verkauf stelle, um bei der laufenden Branchenkonsolidierung nicht ins Hintertreffen zu geraten, heißt es weiter.
Quelle: ntv.de, DJ