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Der Tag Campino verteidigt Auftritt im Frack - "nur an meine Mutter gedacht"

Campino beim Staatsbankett bei Bundespräsident Frank-Walte Steinmeier.

Campino beim Staatsbankett bei Bundespräsident Frank-Walte Steinmeier.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erinnern Sie sich noch an den Tote-Hosen-Frontmann Campino im Frack vor dem Schloss Bellevue? Das war am Rande des Staatsbanketts mit König Charles III. im vergangenen Jahr wohl das meistdiskutierte Foto. Der Grund war, dass viele Menschen nicht mit einem als Punkrocker bekannt gewordenen Musiker in einem schicken Zwirn klarkamen. Die Internet-Community versteht sich ja vor allem auf Spott und Häme und für den Moment war Campino das Ziel. In einem Interview mit der dpa hat sich der 62-Jährige zu den Reaktionen geäußert. "Es gibt einfach Dinge, die einem wichtig sind und die man dann tun muss, ganz egal, was es da für einen Shitstorm gibt", sagte Campino. "Der Frack war vorgeschrieben, das war der Dresscode", sagte Campino. "Dass sich dann so viele Leute lustig machen über mich im Frack, war mir scheißegal. Ich wäre da bestimmt nicht in Jeans aufgelaufen. Da hätte ich mich erst recht lächerlich gemacht."

Was wohl viele der selbst erklärten Expertinnen und Experten für Punkrock und die Toten Hosen nicht wussten: "Ich bin halb Engländer, halb Deutscher. Meine Mutter kam 1947 aus England nach Deutschland, als hier alles noch kaputt war. Die Geschichte zwischen diesen beiden Ländern, das schwierige Verhältnis, die feindselige Stimmung in den 60ern, die sich langsam auflöste, dass mit der Zeit wieder Gemeinsamkeiten entdeckt wurden, die Entspannung, sogar die Freundschaft: All diese Dinge bewegen mich natürlich ganz besonders." Er habe in dem Moment einfach nur an seine verstorbene Mutter gedacht. "Die hätte sich sehr gefreut und deshalb habe ich es gemacht", sagte Campino. Heute wird dem Musiker mal alle Ehre gemacht: In Düsseldorf wird ihm und den anderen Toten Hosen der Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen übergeben.

Quelle: ntv.de

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