mit Uladzimir ZhyhachouDas war Sonntag, der 8. August 2021
Innerhalb eines Tages erobern die radikalislamischen Taliban drei weitere Provinzhauptstädte in Afghanistan. Einheimische Helfer der Bundeswehr fürchten nach dem Abzug deutscher Soldaten um ihr Leben. Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach vor zweieinhalb Wochen Hilfe - warum diese noch immer aus bleibt, lesen Sie hier. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen, warnt derweil vor einem internationalen "Desaster", sollten die Islamisten das ganze Land erobern.
Was war heute sonst wichtig:
"Für alle Sportler hier im Dorf" - Olympia gibt doch auch gute Gefühle
Peinlicher Wechselfehler - VfL Wolfsburg droht bizarres Pokal-Aus
Mit Ergebnis noch gut bedient - Krachende Pokal-Blamage für Frankfurt
Streit über Druck und Anreize - Wie gehen wir mit den Ungeimpften um?
Liebe Leserinnen und Leser, ich verabschiede mich in den Feierabend und wünsche Ihnen eine gute Nacht!
Unfälle auf A5: Auto in Vollbrand, Massencrash, 14 Verletzte
Auf der Autobahn 5 zwischen den Anschlussstellen Homberg/Ohm und Alsfeld-West in Hessen kam es am Nachmittag zu zwei schweren Verkehrsunfällen. Dabei wurden 14 Personen leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Vermutlich sei nicht angepasste Geschwindigkeit bei schlechten Witterungsverhältnissen die Ursache gewesen.
Zunächst war ein Auto bei einem Auffahrunfall in Vollbrand geraten, wie die Polizei berichtete. Bei einem Folgeunfall, ebenfalls einem Auffahrunfall, seien sieben Fahrzeuge beteiligt gewesen. Der Sachschaden wurde auf rund 200 000 Euro geschätzt.
Die A5 wurde zunächst in beiden Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn Richtung Norden war viereinhalb Stunden gesperrt. Die Sperrung Richtung Süden war früher wieder aufgehoben worden.
TV-Star Julie Bowen rettet bewusstlose Wanderin
Als liebenswerte TV-Mutter Claire Dunphy aus der Hit-Sitcom "Modern Family" hat sich Schauspielerin Julie Bowen rund um den Globus eine treue Fanbase erarbeitet. Nun bewies sie, auch im wahren Leben das Herz am rechten Fleck zu haben - und großartige Ersthelfer-Qualitäten zu besitzen. Das belegt der Facebook-Post samt Beweisfotos einer Frau aus New Jersey namens Minnie John, die in einer Notsituation unerwartet Bekanntschaft mit dem TV-Star und deren Schwester machte.
Demnach befand sich die Frau gerade mit ihrer Familie in einem Nationalpark im US-Bundesstaat Utah, als ihr beim Wandern plötzlich schwindelig wurde und sie sich daraufhin auf einem Stein ausruhte. Ihren Liebsten sagte sie, die Anhöhe ohne sie weiter zu erklimmen und sie auf dem Weg zurück wieder aufzusammeln. Doch alleingelassen sei sie kurze Zeit später plötzlich ohnmächtig geworden und habe sich im Fallen ihre Nase an einem Stein aufgeschlagen. Als sie wieder zu sich kam, habe dann eine seltsam vertraute Stimme zu ihr gesprochen.
Dabei handelte es sich um Julie Bowen, die gerade selbst im Beisein ihrer Schwester Annie Luetkemeyer den Wanderweg im Arches National Park abschritt und die der verletzten Frau umgehend gemeinsam Ersthilfe leisteten. Das große Glück: Luetkemeyer ist Ärztin und wusste daher sofort, was zu tun war.
Weiterer Bergsteiger am Mont Blanc verunglückt
Seit Dienstag wird im Mont-Blanc-Massiv ein südkoreanischer Bergsteiger vermisst. Vor wenigen Tagen war dort zudem ein 65 Jahre alter Mann aus den USA verunglückt. Nun ist ein weiterer Alpinist ums Leben gekommen. Der Mann wollte den höchsten Berg der Alpen allein besteigen und stürzte beim Aufstieg im Couloir du Goûter ab, wie die französische Bergrettung mitteilte. Ein Augenzeuge alarmierte die Rettungsleitstelle in Chamonix, wie der Fernsehsender France 3 Alpes berichtete.
Schweizer in Nigeria entführt
In Südwesten Nigerias hat eine bewaffnete Gruppe einen Schweizer und seinen nigerianischen Begleiter entführt. Die Bande habe am Samstag auf einer Straße im Bundesstaat Ogun das Feuer auf die Polizeieskorte der beiden eröffnet, sagte ein Polizeisprecher. Obwohl zwei der Entführer demnach getötet wurden, konnten die anderen mit ihren Opfern flüchten. Die Polizei sei ihnen aber auf der Spur.
Das Schweizer Außenministerium teilte mit, es habe aus Medienberichten Kenntnis von dem Vorfall. Es stehe mit den nigerianischen Behörden in Kontakt.
Löschflugzeug stürzt in Griechenland ab
In Griechenland wüten seit bald zwei Wochen heftige Waldbrände. Tausende Retter riskieren jeden Tag ihr Leben, um das Feuer zu löschen. Wie gefährlich dieser Einsatz ist, musste ein Pilot eines Löschflugzeugs nun am eigenen Leib erfahren.
Bei der Bekämpfung eines kleineren Feuers auf der im Ionischen Meer gelegenen Urlauberinsel Zakynthos stürzte seine Maschine aus bislang unbekannten Gründen ab. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden. Der Pilot sei wohlauf, andere Feuerwehrleute hätten ihm geholfen, berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA.
Schauspieler Trevor Moore nach Unfall gestorben
Der US-amerikanische Schauspieler, Autor und Komiker Trevor Moore ist tot. Wie der Branchendienst "Deadline" berichtet, starb Moore im Alter von 41 Jahren an den Folgen eines Unfalls. Über Details des Unfalls ist bislang nichts bekannt.
Moore wurde am 4. April 1980 in New Jersey geboren und zeichnete bereits während seiner Schulzeit humoristische Comics. Später gründete er die berühmte Comedy-Gruppe The Whitest Kids U' Know mit welcher er zahlreiche Preise einheimste. Das Drehbuch für seinen ersten Kinofilm wurde im Jahr 2009 verfilmt: In "Miss March" führte er Regie und übernahm eine der Hauptrollen. Zuletzt war er auch in einer festen Rolle in der Serie "Breaking In" zu sehen.
Rotorblatt eines Windrades bricht ab und stürzt auf Feld
In einem Windpark in Österreich ist das Rotorblatt eines Windrades abgebrochen und aus etwa 100 Metern Höhe auf ein Feld gestürzt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
"Ein vergleichbarer Fall ist unseres Wissens nach noch nie passiert", sagte ein Sprecher des Energieversorgers EVN. Die Ursache werde untersucht.
Bei der letzten Wartung der Anlage im Bezirk Gänserndorf gut 35 Kilometer östlich von Wien habe es vor einer Woche keine Beanstandungen gegeben. Er sprach von einer "Verkettung mehrerer Umstände".
Häftling schwebt nach Fluchtversuch in Lebensgefahr
In Ulm hat sich am Samstagnachmittag ein Häftling beim Fluchtversuch aus einer Justizvollzugsanstalt lebensgefährlich verletzt.
Beim Hofgang gelang der Mann zunächst auf das Dach des Gefängnisses. Danach versuchte er, das Dach über ein Regenrohr zu verlassen - dabei stürzte er aus rund 15 Meter Höhe auf ein geparktes Auto.
Passanten verständigten sofort die Rettungsleitstelle und die Polizei. Der Mann wurde in eine Klinik gebracht. Er schwebt immer noch in Lebensgefahr.
Taliban erobern weitere Provinzhauptstadt
Die radikalislamischen Taliban haben die Provinzhauptstadt Talokan im Nordosten Afghanistans erobert. Die staatlichen Sicherheitskräfte hätten sich aus der Stadt zurückgezogen, "nachdem die Regierung keine Hilfe geschickt hat", sagte ein Militär-Mitglied. Ein Einwohner der Stadt berichtete, Beamte und Sicherheitskräfte hätten die Stadt in langen Fahrzeugkonvois verlassen.
Die Hauptstadt der Provinz Tachar ist die dritte Provinzhauptstadt, die am Sonntag von den Taliban eingenommen wurde und die fünfte, die ihnen innerhalb von drei Tagen in die Hände fiel. Die Aufständischen haben seit dem Beginn des Abzugs der internationalen Truppen im Mai bereits weite Teile des Landes erobert.
Streit wegen Maske: Mann wird beleidigt und mit Bier überschüttet
Nicht nur Politiker streiten sich über die Maskenpflicht. Wie, wann und wo man eine Maske aufsetzt, war in Deutschland bisher klar geregelt. Maskenverweigerer, wie es sie in den USA gibt, wurden bisher eher selten gesehen. Jetzt aber gab es in Wiesbaden einen Streit um eine Maske - und der endete mit einem ausgeschütteten Bier.
Das teilte die Polizei mit:
Ein 56-Jähriger sitzt an einer Bushaltestelle.
Der 35-jährige mutmaßliche Täter und seine Begleiterin nehmen neben ihm Platz nahmen.
Als der 56-Jährige die Frau auffordert, ihre Maske aufzusetzen, beleidigt der 35-Jährige den Mann offenbar und schüttet sein Bier über ihn.
Der Polizei zufolge wollte der mutmaßliche Täter noch zum Schlag ausholen, als ein Passant eingriff und den Angriff verhinderte.
Der 35-Jährige ging anschließend mit seiner Begleiterin weiter und wurde von der Polizei kurz danach festgenommen.
Vom couragierten Passanten fehlte demnach jede Spur.
Klimagipfel-Präsident: Neuer Weltklimarat-Bericht ist bisher "eindringlichste Warnung"
Unwetter in Deutschland und Norditalien, riesige Waldbrände in der Türkei, Griechenland und Süditalien - der Klimawandel lässt sich nicht mehr ignorieren, geschweige denn leugnen. Am Montag veröffentlicht der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) einen neuen Bericht über den Stand des Klimawandels. Nach der Einschätzung des Präsidenten der UN-Klimagipfels COP26, Alok Sharma, is es die bislang "eindringlichste Warnung" vor dem menschgemachten Klimawandel.
Der Bericht zeige auf, "dass menschliches Verhalten die globale Erwärmung in alarmierender Weise beschleunigt", sagte der britische Staatssekretär der Sonntagszeitung "Observer"
Margot Eskens leidet an schwerer Demenz
Mit Hits wie "Cindy, oh Cindy" oder "Himmelblaue Serenade" wurde Margot Eskens in den 1950er- und 1960er-Jahren zum gefeierten Schlagerstar. 1966 vertrat sie mit ihrem Song "Die Zeiger der Uhr" sogar Deutschland beim Eurovision Song Contest und belegte damals den 10. Rang. Jetzt wurde bekannt, dass Eskens an Demenz erkrankt ist und in einem Seniorenheim lebt, das sich auf schwere Pflegefälle spezialisiert hat.
Ihr Bruder Karl Hermann Eskens sagte der "Bild am Sonntag": "Meine Schwester Margot lebt schon seit fünf Jahren aufgrund ihrer schweren Demenzerkrankung in einer anderen eigenen Welt unter Gleichgesinnten." In dem Bericht heißt es weiter, dass sie 2013 die Diagnose bekommen habe und zwei Jahre später ins Heim gezogen wäre.
Kommt der Sommer doch noch?
Von Sommerwetter kann in Deutschland in diesem Jahr keine Rede sein. Abgesehen von den verheerenden Unwettern herrschen in der Bundesrepublik bisher relativ milde Sommertemperaturen. Doch das könnte sich noch ändern. Der ntv-Meteorologe Björn Alexander sagte für die kommende Woche schöneres Wetter voraus: "Spitzenwerte von 30 Grad und mehr sind möglich, wenn auch nicht verbreite".
Ein noch namenloses Hoch bringt voraussichtlich ab Donnerstag den Sommer nach Deutschland zurück. Schon am Mittwoch bleibt es trocken und die Sonne kämpft sich vor allem im Süden durch die Wolken hindurch, wie der DWD in Offenbach mitteilte. Im Norden ist es deshalb zunächst noch kühler als 25 Grad, im Süden bereits wärmer.
Mehr dazu finden Sie in Kürze im "Wetterwoche im Schnellcheck" auf ntv.de.
Wespe im Auto löst Unfall in Niedersachsen aus
Ein so kleines Tier kann, wenn es schlecht läuft, viel Schaden anrichten: Eine Wespe in einem Auto hat bei Gyhum in Niedersachsen einen Verkehrsunfall ausgelöst. Die 34-jährige Fahrerin wurde durch das Insekt abgelenkt und kam dadurch während der Fahrt auf einer Landstraße von der Fahrbahn ab, wie die Polizei in Rotenburg (Wümme) mitteilte.
Das Auto der Frau fuhr dabei über eine Verkehrsinsel, flog ein Stück durch die Luft, überschlug sich und blieb in einem Graben auf der Seite liegen. Die Frau wurde bei dem Unfall nach Angaben der Beamten glücklicherweise nur leicht verletzt. Sie wurde jedoch im Krankenhaus behandelt.
Urlaubsrückkehr könnte schwierig werden: Klares Ja zum Bahnstreik erwartet
Ausgerechnet in den letzten Wochen der Sommerferien - unbeschwert konnten viele zu den Urlaubszielen reisen, doch die Heimkehr könnte für die jetzt schwieriger werden. Denn die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) treibt Ihre Streik-Pläne voran. An diesem Montag endet die Urabstimmung, in der die Mitglieder über den Arbeitskampf entscheiden. Am Dienstag will GDL-Chef Claus Weselsky das Ergebnis präsentieren. Er rechnet mit einer Zustimmung von mehr als 90 Prozent. Offen ist noch, wann es zum Streik kommen könnte.
Habeck trotz Fehlern optimistisch: sieht "sehr gute Ausgangsposition" für Grüne bei der Wahl
Für die Grünen war es bisher ein wackeliger Wahlkampf - der Start mag erfolgreich gewesen sein, aber die Monate danach nicht mehr so sehr. Doch Grünen-Chef Robert Habeck ist trotzdem optimistisch. Er sieht immer noch eine "sehr gute Ausgangsposition" bei der Bundestagswahl.
Er sagte im ZDF, die Grünen lägen derzeit um die 20 Prozent: "Klar, wir hätten auch woanders sein können. Aber wir haben noch immer eine sehr gute Ausgangsposition. Die Union hat eigene Probleme. Wir sind so weit nicht auseinander. Alles ist möglich."
Im Wahlkampf müssten die Grünen deutlich machen, dass man ihnen vertrauen könne, sagte Habeck mit Blick auf die Klimakrise: "Dass wir anders als mitbewerbende Parteien wissen, was die Stunde geschlagen hat, wie dringlich die Situation ist und die Maßnahmen dafür auch bereit haben, während alle anderen sich in die Büsche schlagen."
Türkei: sechs Feuer weiterhin nicht unter Kontrolle
Die Türkei kämpft den zwölften Tag in Folge gegen die schwersten Waldbrände seit mehr als zehn Jahren. Mindestens sechs Brände sind nach offiziellen Angaben noch nicht unter Kontrolle.
Die Einsatzkräfte konzentrierten sich vor allem auf die westtürkische Provinz Mugla. Dort erschwerten Winde die Löscharbeiten.
Ein schon unter Kontrolle geglaubtes Feuer in der Provinz Aydin wurde durch den Wind wieder entfacht, wie der Sender NTV berichtete.
Im südtürkischen Antalya hat sich die Lage unterdessen entspannt. Einsatzkräfte wurden nach Angaben lokaler Behörden dort abgezogen und zur Verstärkung in die Westtürkei geschickt.
Landesweit sollen Experten zufolge bisher weit über 100 000 Hektar (1000 qkm) Land zerstört worden sein - eine Fläche etwa doppelt so groß wie der Bodensee.
Gefängnisausbruch in Ulm: Häftling schwer verletzt
Wie aus einem Krimi: In Baden-Württemberg versucht ein Häftling aus einem Gefängnis in Ulm auszubrechen. Dabei verletzt er sich schwer. Wie die Polizei der Stadt berichtete, wollte der Mann über ein Regenrohr vom Dach der Haftanstalt klettern. Dabei stürzte er aus etwa 15 Metern ab und fiel auf ein Auto, das vor dem Gefängnis parkte.
Passanten verständigten Polizei und Rettungsdienst. Nach Angaben der Beamten war der Häftling während seines Hofgangs auf das Dach der Justizvollzugsanstalt gelangt. Wie er das schaffte, ist noch unklar. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Mitgeteilt wurde nur, dass es sich um einen Untersuchungshäftling handelte. Er wurde demnach noch nicht rechtskräftig verurteilt und sitzt noch keine Haftstrafe ab.
Mit 2,61 Promille: Betrunkener verfährt sich und bittet Polizei um Hilfe
Nicht nur dumm, sondern auch gefährlich: Ein stark betrunkener Mann verfährt sich - und fragt die Polizei nach dem richtigen Weg.
Die Beamten hatten an einer Raststätte gerade einen anderen Wagen für eine Verkehrskontrolle angehalten, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei.
Plötzlich hielt der betrunkene Fahrer vor dem Streifenwagen an, stieg aus und erkundigte sich nach dem Weg.
Den Polizisten fiel sofort der Alkoholgeruch bei dem 57-Jährigen auf.
Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,61 Promille.
Gegen den Mann wurde laut Polizei ein Verfahren wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet.
Karliczek will CO2-Preis "bei Bedarf" anziehen
Die Diskussion um den Preis von CO2-Zertifikaten ist höchst umstritten. Klimaaktivisten wie Louisa Neubauer von Fridays for Future wollen den Preis auf über 100 Euro festlegen - andere Klimaaktivisten wie Wiebke Winter von der Klima-Union sehen den Preis eher bei 50 bis 60 Euro. Derzeit liegt der Preis bei 25 Euro. Nun will auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek den Preis für CO2-Zertifikate anheben, wenn die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele nicht ausreichen.
"Mit dem CO2-Preis haben wir ein wirkungsvolles Instrument geschaffen, mit dem wir jederzeit nachsteuern können", sagte die CDU-Politikerin kurz bevor der Weltklimarat (IPCC) morgen seinen neuen Bericht vorlegt. "Bei Bedarf müssen wir den Preis weiter anziehen, und dabei die sozialen Auswirkungen abfedern."
Der CO2-Preis wird auf Emissionen erhoben, die durch die Verbrennung fossiler Energieträger entstehen und damit das Klima belasten. Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel auf den Markt bringen, müssen Zertifikate für zurzeit 25 Euro pro Tonne CO2 erwerben, die bei der Verbrennung der Heiz- und Kraftstoffe freigesetzt wird. Das erhöht den Preis von Benzin um etwa sieben Cent pro Liter, von Diesel um etwa acht Cent.
Eine Tonne Kokain in Südafrika beschlagnahmt
1.000.000 Gramm, 29 Millionen Euro: Eine Tonne Kokain wird in der südafrikanischen Hafenstadt Durban von der Polizei beschlagnahmt. Nach Angaben der Polizei wurden die Drogen in einem Schiffscontainer mit Lkw-Teilen des zu VW-gehörigen Kfz-Herstellers Scania gefunden. Erste Ermittlungen wiesen darauf hin, dass das Kokain heimlich aus dem Container entfernt und das Containersiegel mit einer Kopie ersetzt werden sollte. Die Suche nach den Tätern dauere noch an, hieß es.
Die Polizei nimmt an, der Drogenfund stehe in Zusammenhang mit einer Beschlagnahmung von 715 Kilo Kokain in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg im Juli, bei der die Drogen ebenfalls in einem Scania-Container getarnt wurden. Ursprungsort der Drogen sei damals der brasilianische Hafen in Santos gewesen, hieß es.
Seit März wurden in Südafrika nach Polizeiangaben mehr als vier Tonnen Kokain beschlagnahmt. Der Großteil der Drogen sei für andere Länder bestimmt gewesen, während rund 20 Prozent der Drogen als Zahlung an die Schmuggler und den Konsum innerhalb Südafrikas bestimmt waren, so die Polizei.
Phuket: Polizei nimmt nach Tod von Schweizerin Verdächtigen fest
Vor einigen Tagen machte eine schreckliche Nachricht Schlagzeilen: Eine Schweizerin wird auf der Urlaubsinsel Phuket tot aufgefunden. Sie wurde mutmaßlich vergewaltigt und anschließend gewaltsam ermordet. Nun hat die Polizei auf der thailändischen Insel einen Verdächtigen festgenommen.
Aufnahmen einer Überwachungskamera hätten die Polizei auf die Spur des 27-jährigen Thailänders gebracht, sagte ein Sprecher der Nationalpolizei auf einer Pressekonferenz in Bangkok. Dort gestand der Mann auch die Tat.
Auf den Aufnahmen war der Polizei zufolge zu sehen, dass der Verdächtige auf einem Motorrad etwa zur selben Zeit wie die Schweizerin zu dem Wasserfall gefahren war, an dessen Fuß die Leiche der 57-Jährigen am Donnerstag gefunden worden war.
Der 27-Jährige erklärte auf der Pressekonferenz, an der er per Telefonschalte und in Anwesenheit seines Anwalts teilnahm, er habe die Frau erwürgt und im Anschluss umgerechnet rund acht Euro an sich genommen. Er bat die Familie der Getöteten um Verzeihung.
14 Menschen sterben bei Reisebus-Unfall in der Westtürkei
Ein schrecklicher Vorfall: Im westtürkischen Balikesir sind bei einem Busunfall 14 Menschen ums Leben gekommen.
18 weitere Personen wurden verletzt und in die umliegenden Krankenhäuser gebracht, wie das Gouverneursamt der Provinz mitteilte. Der Unfall habe sich am frühen Morgen ereignet.
Der Sender TRT berichtete, der Reisebus sei von der Straße abgekommen und habe sich überschlagen. TV-Bilder zeigten den beschädigten Bus auf einer Wiese abseits der Straße. Einsatzkräfte bargen die Leichen. Die Unfallursache ist noch unklar.
Mann schießt mit Armbrust auf 26-Jährigen
Ein etwas seltsamer, aber tragischer Vorfall ereignet sich in Köln-Buchheim: Ein Mann hat in einem Mehrfamilienhaus mit einer Armbrust auf einen 26-Jährigen geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt. Wie die Staatsanwaltschaft und Polizei Köln bekannt gaben, stellte sich ein gesuchter 33-jähriger Mann im Beisein seines Anwalts gestern Abend auf der Polizeiwache in Kalk. Der Festgenommene sei dringend tatverdächtig. Die Polizei konnte den Verdächtigen zunächst nicht ausfindig machen, nachdem sie das Gebäude nach der Tat durchsucht hatte. Beamte stellten lediglich die mutmaßliche Tatwaffe vor Ort sicher. Die Kriminalpolizei Köln richtete eine Mordkommission ein.
Ehemalige Bundeswehrstation in Afghanistan: Taliban erobern dritte Provinzhauptstadt
Die nordafghanische Provinzhauptstadt Kundus ist von den radikalislamischen Taliban erobert worden. Während des Krieges in Afghanistan war die Bundeswehr rund ein Jahrzehnt lang in Kundus stationiert. Von 2003 bis 2013 überwachten deutsche Soldaten vom Feldlager Kundus die Sicherheit im Norden des Landes.
"Kundus ist gefallen. Die Taliban haben alle wichtigen Gebäude der Stadt unter ihre Kontrolle gebracht", berichtete ein AFP-Korrespondent vor Ort und bestätigte damit eine Erklärung der Islamisten.
Fünf Jugendliche sterben: schlimmster Autounfall in Neuseeland seit Jahren
Bei dem schlimmsten Verkehrsunfall in Neuseeland seit Jahren sind fünf Jugendliche bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das berichtet der "Guardian". Die Tragödie ereignete sich in Washdyke, als ein überfülltes Auto gegen einen Strommast prallte und alle Passagiere im Auto ums Leben kamen. Der Fahrer überlebte und wurde in einem kritischen Zustand in ein Krankenhaus gebracht.
Wie die Zeitung unter Berufung auf den Fernsehsender TVNZ berichtet, waren die Opfer 15 oder 16 Jahre alt. Das Auto wurde in Stücke gerissen, nachdem es den Strommast durchbrochen hatte.
"Fünf Menschenleben in einem Augenblick zu verlieren, ist eine schreckliche Tragödie", sagte der neuseeländische Polizeipräsident Steve Greally und fügte hinzu, dass nicht alle im Auto angeschnallt gewesen seien, so der Guardian.
Feuerwehrkräfte aus NRW starten nach Athen
Die Waldbrände in Griechenland - insbesondere in der Hauptstadt - wüten immer noch. Am Wochenende trafen internationale Feuerwehrkräfte ein, um Unterstützung zu leisten. Knapp 60 Einsatzkräfte aus Nordrhein-Westfalen sind heute aus Bonn in die Waldbrandgebiete nahe Athen gestartet. Ein Konvoi aus 19 Fahrzeugen setzte sich in Gang, um den Kampf gegen die verheerenden Flammen in Griechenland zu unterstützen.
Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, die spezialisierte Einheit mit Kräften aus Bonn, Königswinter und Leverkusen werde auf dem Land- und Wasserweg voraussichtlich am Donnerstag am Zielort eintreffen. Geschickt würden 48 Feuerwehrleute, vier Fachberater für Vegetationsbrandbekämpfung und vier Helfer von Bonner Hilfsorganisationen.
Ehemaliger Pressesprecher: Trump wird 2024 als Präsident kandidieren
Seit Donald Trump die letzten Präsidentschaftswahlen verloren hat, kursieren die Gerüchte: Jetzt sagt sein ehemaliger Pressesprecher Sean Spicer, dass Trump 2024 erneut für die Präsidentschaft kandidieren will. Das berichtet unter anderem der "Guardian".
"Er ist dabei", sagte Spicer kürzlich in einem Interview mit dem Washington Examiner über Trumps Interesse an der Kandidatur.
Trumps Appetit auf die Präsidentschaftswahlen sei in den letzten Monaten gestärkt worden, nachdem er Joe Bidens Umgang mit Themen wie der Einwanderung beobachtet habe, sagte Spicer nach Angaben der Zeitung. "Vor ein paar Monaten war ich mir nicht sicher", sagte Spicer in dem Interview über eine Kandidatur Trumps. "Jetzt ... muss es etwas geben, das ihn draußen hält."
Unwetter in Niederbayern: Umgestürzte Bäume beschädigen Autos
Während Südeuropa brennt, hatte Deutschland in der Nacht mit weiteren Unwettern zu kämpfen. In Niederbayern hat ein Sturm Bäume entwurzelt, die Autos beschädigt und eine Bahnstrecke blockiert.
Weit über 100 Notrufe gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern ein.
Der Schwerpunkt der Gewitterfront lag nach Angaben der Polizei im Raum Passau und Simbach am Inn im Landkreis Rottal-Inn.
In Passau und bei Kirchdorf am Inn (Landkreis Rottal-Inn) kam es zu zwei unwetterbedingten Unfällen mit einer leichtverletzten Person, wie die Polizei mitteilte.
In Passau brach sich ein Mann das Handgelenk, als er mit seinem Wagen in einen auf der Straße liegenden Baum fuhr.
Bei Kirchdorf am Inn fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto. Die Fahrerin konnte nach Angaben der Polizei noch rechtzeitig aus ihrem Pkw springen und blieb unverletzt.
Waldbrand in Kalifornien: Evakuierungs-Verweigerer ziehen Waffen
Das eigene Haus und sein gesamtes Hab und Gut zu verlassen, während einer der größten Waldbrände in der Geschichte des Bundesstaates wütet, ist sicher eine der schwierigsten Entscheidungen, die man treffen kann. Das "Dixie Fire" hat bereits ein Gebiet von 1800 Quadratmeilen zerstört - die Polizei musste schon mehrere Städte evakuieren. Tausende von Einwohnern wurden in Sicherheit gebracht, aber einige wehrten sich mit gezogenen Waffen, wie die "Los Angeles Times" berichtete. In solchen Fällen baten die Einsatzkräfte die bleibenden Bewohner um die Namen von Angehörigen, die benachrichtigt werden sollen, falls die Bewohner im Feuer ums Leben kommen.
Nun sind mehrere Menschen als vermisst gemeldet. Wie der Polizeichef des Bezirks Plumas County, Todd Johns, mitteilte, suchten die Einsatzkräfte nach fünf Einwohnern der abgebrannten früheren Goldgräber-Stadt Greenville im Norden des US-Bundesstaats. Das Feuer zerstörte mittlerweile auch die kleine Ortschaft Canyondam.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
es scheint ein Sommer voller Katastrophen zu sein. In Kalifornien brennt das drittgrößte Feuer in der Geschichte des Bundesstaates, auf Sizilien müssen sich Touristen und Einheimische vor einem Vulkan und massiven Bränden schützen, in Italien und im Südsudan kommt es zu Überschwemmungen. In vielen Ländern - darunter auch in Deutschland - ist Corona auf dem Vormarsch.
In Tunesien wird eine landesweite Impfkampagne gestartet. Um die katastrophale Corona-Lage im Land in den Griff zu bekommen, sollen heute bis zu einer Million Menschen gegen das Virus geimpft werden.
In mehreren französischen Städten finden Demonstrationen gegen die Corona-Vorschriften statt. Nach den neuen Vorschriften werden die Anforderungen an den Impf-, Test- oder Genesungsnachweis erheblich erweitert. Außerdem wurde eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen eingeführt.
Auch in Deutschland nimmt die Deltawelle an Fahrt auf. In dieser Woche eine Konferenz der Ministerpräsidenten geplant. In Berlin und Brandenburg beginnt diese Woche das neue Schuljahr. Viele beklagen, dass die Schulen noch immer nicht auf ein Corona-Jahr vorbereitet sind.
Und nun noch eine gute Nachricht für einen angenehmen Start in den Sonntag: Die Sozialstruktur von Giraffen in Afrika ist nach neuen Erkenntnissen komplexer als bisher angenommen. Eine in der Fachzeitschrift "Mammal Review" veröffentlichte Studie der englischen Universität Bristol zeigt, dass das soziale Netzwerk auch nach der Fortpflanzungsphase durch starke Bindungen zwischen Weibchen und ihrem Nachwuchs gekennzeichnet ist. So helfen auch "Großmuttergiraffen" bei der Sicherung des Nachwuchses.
Ich heiße Clara Suchy und begleite sie heute durch den Tag. Wenn Sie Anregungen oder Kritik haben, können Sie mich gerne hier kontaktieren: clara.suchy@nachrichtenmanufaktur.de. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in den Tag!