mit Uladzimir ZhyhachouDas war Sonntag, der 9. Januar 2022
Liebe Leserinnen und Leser,
das war's für heute. Ich wünsche Ihnen einen entspannten Restabend und einen guten Start in die neue Woche!
Und hier noch ganz kurz die Schlagzeilen des Tages:
Tausende Verletzte - Behörden: 164 Tote bei Unruhen in Kasachstan
Mix aus Delta und Omikron - Forscher in Zypern entdecken "Deltakron"
"Pistole am Kopf der Ukraine" - USA verlangen von Moskau ersten Schritt
Nach Stromausfall - Tausende Berliner ohne Heizung und Warmwasser
Tschüss!
19 Tote bei Wohnhausbrand in New York
Bei einem Feuer in einem Wohnhaus in dem New Yorker Stadtviertel Bronx sind nach Angaben des Bürgermeisters Eric Adams 19 Menschen getötet worden. Viele Menschen wurden zudem schwer verletzt, sagte Adams dem Sender CNN.
Bundespräsidenten-Wahl: Linke stellt eigenen Kandidaten
Die Linke will den Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert als Kandidaten in die Wahl des Bundespräsidenten am 13. Februar schicken. Trabert soll gegen Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier antreten - dieser kann mit einer breiten Mehrheit für seine Wiederwahl rechnen, da ihn sowohl die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP als auch CDU und CSU unterstützen.
"Ich möchte die Kandidatur nutzen, um auf die Armut und soziale Ungerechtigkeit in diesem Land hinzuweisen, und um als Fürsprecher von Menschen aufzutreten, die zu wenig gehört werden", sagte Trabert der "Süddeutschen Zeitung". Natürlich werde er nicht zum Staatsoberhaupt gewählt werden, aber er sehe schon ein Stück weit die Chance, eine Diskussion anzuregen.
Trabert engagiert sich seit langem für Obdachlose, Arme und geflüchtete Menschen. Der Mediziner ist Gründer und Vorsitzender des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland.
370.000 Haushalte in Berlin ohne Heizung und Warmwasser
Nach dem Ausfall eines Vattenfall-Heizkraftwerks in Berlin müssen 370.000 Haushalte im Osten der Stadt ohne Heizung und Warmwasser auskommen. Betroffen sind laut dem "Tagesspiegel" die Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick.
Laut dem Zeitungsbericht teilte Vattenfall seinen Kunden mit, dass das Kraftwerk derzeit wieder hochgefahren wird. Bis die Fernwärmeversorgung wieder hergestellt ist, könnte es demnach noch einige Stunden dauern.
Trotz Booster: Sophia Thiel hat Corona "richtig hart erwischt"
In den vergangenen Tagen war es auf Instagram recht ruhig um Sophia Thiel. Jetzt hat die Influencerin ihren rund 1,3 Millionen Followern den Grund dafür verraten: Sie hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Obwohl sie bereits eine Booster-Impfung erhalten habe, habe es sie "richtig hart erwischt".
Zu ihren Symptomen gehören demnach "Halsschmerzen, Husten, Gliederschmerzen - das volle Paket". Ihre Erkrankung halte sich "echt hartnäckig". Thiel erklärt weiter: "Ich bin ein bisschen leichtsinnig geworden mit Impfung und Booster." Sie habe gedacht, dass ihr nichts passieren könne. Darum appelliert sie auch an ihre Fans: "Desinfiziert eure Hände, tragt eure Maske, passt auf euch auf."
Auto fliegt über Warnemünder Promenade in die Dünen
Ein 58-Jähriger ist in Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Auto mehrere Meter über die Strandpromenade in die Dünen geflogen. Möglicherweise war ein medizinischer Notfall die Ursache, wie die Polizei mitteilte.
Der Mann war mit hoher Geschwindigkeit in einer Rechtskurve bei einem Hotel mit den fest verankerten Fahrradbügeln kollidiert. Von dort hob das Auto ab, überflog die Promenadenmauer und kam hinter der Seepromenade in den Dünen zum Stehen. Der Fahrer musste in eine Klinik gebracht werden.
"Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalles keine weiteren Personen im Bereich des Hotels Neptun auf der Seepromenade, so dass keine weiteren verletzten Personen zu beklagen sind", hieß es von der Polizei.
Brücke stürzt in Minsk ein
Im Zentrum der belarussischen Hauptstadt Minsk ist in der Nacht auf Samstag eine Brücke zum Teil eingestürzt. Verletzt wurde zum Glück niemand. Ein Passant, der sich unter der Brücke befand, konnte sich noch rechtzeitig retten. Das Unglück wurde von einem Autofahrer gefilmt, der Sekunden vor dem Einsturz vor der Brücke offenbar rechts abbiegen wollte. Die rote Ampel rettete ihm wohl das Leben. Doch der Einsturz ließ den Autofahrer wohl kalt - als die Ampel auf Grün schaltete, setzte er seine Fahrt seelenruhig fort.
Drei Bergsteiger sterben in Slowakei
Drei Bergsteiger aus Polen sind in der slowakischen Hohen Tatra ums Leben gekommen. Sie wurden nach einer zweitägigen intensiven Suchaktion in dem Hochgebirge tot aufgefunden, wie die slowakische Bergrettung mitteilte. Die drei Bergsteiger hatten versucht, die Südwand der Kleinen Gerlsdorfer Spitze (Kotlovy stit) zu erklimmen oder dort abzusteigen. Der Berg reicht bis in eine Höhe von 2600 Metern über dem Meeresgrund. Geklärt werden soll nun, ob der polnische Bergführer, der unter den Toten ist, für das Gebiet qualifiziert war.
Geflohener Sexualstraftäter ohne Ticket in ICE erwischt - Festnahme
Nachdem er ohne Ticket im ICE unterwegs war, ist ein gesuchter Sexualstraftäter von der Bundespolizei gefunden und verhaftet worden. Wie die Polizei mitteilte, war der 19-Jährige ohne Ticket zwischen Hamburg und Hannover unterwegs.
Bei der Kontrolle seiner Personalien stellten die Beamten in Hannover fest, dass es sich bei dem jungen Mann um einen gesuchten Sexualstraftäter handelte, der während einer Bewährungsstrafe Anfang 2021 untergetaucht war. Zuvor war er vom Amtsgericht Augsburg wegen sexueller Nötigung verurteilt worden.
Die Bundespolizisten eröffneten den Sicherungshaftbefehl und brachten den 19-Jährigen in Gewahrsam.
Der junge Mann war zuvor bereits wegen anderer Straftaten auffällig geworden, unter anderem wegen Körperverletzung und Brandstiftung.
Autofahrer mit 2,7 Promille fährt Radfahrerin an - und flieht
Im niedersächsischen Delmenhorst hat ein sturzbetrunkener Autofahrer eine Radfahrerin angefahren. Die Frau wurde dabei schwer verletz.
Wie die Polizei mitteilte, prallte der betrunkene Autofahrer mit seinem Wagen beim Abbiegen gegen das Fahrrad. Die Radfahrerin stürzte und zog sich schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen zu. Der 33-Jährige verließ daraufhin den Unfallort, wurde aber wenig später von einer Polizeistreife gestellt. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,7 Promille. Dem Mann wurde Blut abgenommen, sein Führerschein wurde beschlagnahmt.
Schichtwechsel
Lea Verstl verabschiedet sich in den wohlverdienten Feierabend. Weiter geht's mit mir, Uladzimir Zhyhachou. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Sonntagnachmittag!
Acht Russen sterben an Vergiftung mit gepanschtem Alkohol
In Russland sind acht Menschen nach einer Vergiftung mit gepanschtem Alkohol ums Leben gekommen. Die sechs Männer und zwei Frauen stammten allesamt aus dem Dorf Kondinskoje im Westen Sibiriens, teilten die Ermittler des Autonomen Bezirks der Chanten und Mansen mit. Sie haben demnach Alkohol auf dem freien Markt gekauft. Unklar blieb zunächst, wer der Verkäufer war.
Wodka und anderer Alkohol dürfen im flächenmäßig größten Land der Erde nur mit offiziellen Kennnummern verkauft werden. Trotzdem kommt es immer wieder zu schweren Alkoholvergiftungen, besonders in der Provinz, weil dort Getränke bisweilen aus billigem, aber lebensgefährlichem Industriealkohol hergestellt werden.
Corona-Infizierte von "Gorch Fock" in Hamburg gelandet
Auf dem deutschen Marine-Segelschulschiff "Gorch Fock" haben sich mehrere Besatzungsmitglieder mit Corona infiziert. Ein für medizinische Versorgung ausgestatteter Airbus A310 brachte sie am Samstagabend von der spanischen Insel Teneriffa nach Hamburg zurück, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte. Transportiert wurden demnach 14 Soldaten. Schwere Krankheitsfälle waren laut Sanitätsdienst nicht darunter.
Die "Gorch Fock" war Mitte November nach jahrelanger Reparatur wieder zu einer Ausbildungsfahrt ausgelaufen. An Bord waren zunächst 120 Besatzungsmitglieder. Laut Marine wurden mehrere Soldaten bei einem PCR-Test positiv auf Corona getestet. Geplant war, dass auf der "Gorch Fock" insgesamt 220 Offiziersanwärter ab Januar in zwei Gruppen ihre seemännische Grundausbildung erhalten. Ursprünglich sollte das Schiff Mitte Januar mit der ersten Gruppe in See stechen. "Die 'Gorch Fock' soll zunächst im Hafen von Santa Cruz bleiben", erklärte die Marine.
Bayern: 18-Jähriger tötet Ehepaar und stellt sich
Ein 18-Jähriger soll ein Ehepaar in dessen Haus in Bayern getötet und sich danach gestellt haben. In welchem Verhältnis er zu der 47-Jährigen und dem 51-Jährigen stehe, werde zurzeit ermittelt, sagte ein Polizeisprecher am Mittag. "Er ist nicht der Sohn." Motiv und Hintergründe der Tat seien noch unklar. Der 18-Jährige soll am Montag vor einen Ermittlungsrichter kommen.
Anwohner hatten am Sonntag kurz nach Mitternacht Hilferufe vom Nachbaranwesen in Mistelbach (Oberfranken) gehört und den Notruf gewählt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Einsatzkräfte fanden im Keller das leblose Paar. Beide wiesen Stichverletzungen auf. Ein Großaufgebot fahndete nach dem Verdächtigen, bevor er sich stellte. Nach ersten Erkenntnissen hatte der 18-Jährige die Nacht bei dem Ehepaar verbracht. Weitere Details konnte der Polizeisprecher zunächst nicht nennen.
Polizei stoppt illegale Lachgas-Party auf Schiff in Niederlanden
Die niederländische Polizei hat eine illegale Party auf einem Schiff beendet, zu der trotz des Corona-Lockdowns mit geschlossenen Bars und Diskotheken eingeladen worden war. Nachdem sie in den sozialen Medien einen Hinweis auf die Schiffsparty gefunden hatten, rückten Fahnder am Samstagabend zu der Anlegestelle in Spaarndam bei Amsterdam aus, wie die Polizei mitteilte.
Sie stoppten dort ein kleines Boot, das die Gäste zu dem Partyschiff bringen sollte. Gegen 19 Gäste wurden Verfahren wegen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen eingeleitet. Auf dem Partyschiff, das auf einem Kanal lag, wurden zahlreiche Bierfässer und 82 Liter der Partydroge Lachgas entdeckt.
Behörden: 164 Tote bei Unruhen in Kasachstan
Seit einer Woche wird Kasachstan von schweren Unruhen erschüttert. Die Zahl der Todesopfer steigt nun laut offiziellen Angaben massiv. Das Staatsfernsehen meldet 164 Tote. Außerdem wurden mehr als 2200 Menschen verletzt.
Jäger bei Treibjagd von Querschläger tödlich getroffen
Bei einem Jagdunfall in Unterfranken ist ein 78-jähriger Mann ums Leben gekommen. Er wurde bei einer Treibjagd im Landkreis Kitzingen von einem Querschläger tödlich getroffen, wie die Polizei in Würzburg mitteilte. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Der Unfall ereignete sich bereits am Donnerstag.
Die Kriminalpolizei führt Ermittlungen zum genauen Unfallhergang. Mehrere Jäger hatten sich zu der Treibjagd getroffen. Als der 78-Jährige nach Ende der Jagd nicht zurückkehrte, machten sich die Jäger auf die Suche. Sie entdecken den leblosen Mann schließlich auf seinem Hochsitz und alarmierten sofort den Rettungsdienst. Nach bisherigen Erkenntnissen gehen die Ermittler von einem Unfall aus.
Russland ist enttäuscht über US-Forderung zu Ukraine-Konflikt
Weder die USA noch Russland zeigen sich einen Tag vor den Gesprächen über eine Lösung der Ukraine-Krise optimistisch. Russland ist enttäuscht über die Signale der USA. Die Vereinigten Staaten beharrten weiterhin auf einseitigen Zugeständnissen Russlands, kritisierte die Regierung. Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow trifft sich am Montag in Genf mit seiner US-Amtskollegin Wendy Sherman.
Auch die Vereinigten Staaten scheinen keine großen Erwartungen zu hegen. "Es wird keine festen Verpflichtungen geben in diesen Gesprächen, die ernsthaft und konkret sein werden, aber einen Sondierungscharakter haben", sagte ein US-Regierungsvertreter bereits am Samstag in einer Telefonschalte mit Journalisten. Alle Themen würden danach in Washington geprüft und im Laufe der Woche mit Verbündeten besprochen. Neben den bilateralen Gesprächen ist für Mittwoch ein Treffen des NATO-Russland-Rats geplant.
Männer wegen Corona-Verstößen auf Hunde-Party festgenommen
In Indien hat eine Geburtstagsfeier für einen Hund die Polizei auf den Plan gerufen. Weil auf der großen Party für Schoßhündchen Abby die Corona-Regeln missachtet wurden, nahm die Polizei drei Veranstalter fest, wie die Beamten am Wochenende mitteilten. Gegen Kaution kamen die drei Männer später wieder auf freien Fuß.
Auf Aufnahmen der Feier in der westindischen Stadt Ahmedabad am Freitag in den Online-Netzwerken waren zahlreiche Menschen zu sehen, die ohne Abstand vor einer geschmückten Bühne tanzten. Die Besitzer des Indischen Spitz' hatten für ihren Liebling an nichts gespart: Die Party kostete umgerechnet rund 8300 Euro. Unter anderem wurde eine aufwendige Geburtstagstorte serviert, und es gab riesige Fotos von Ehrengast Abby zu sehen.
Herzogin Kate zeigt sich zum 40. Geburtstag glamourös
Sie gilt als neue Stilikone des britischen Königshauses: Herzogin Kate hat am Sonntag ihren 40. Geburtstag gefeiert. Der Palast veröffentlichte dazu mehrere fotografische Porträts, die Kate mal glamourös, mal würdevoll zeigen. Die Bilder sollen zunächst in verschiedenen Teilen des Landes ausgestellt werden, bevor sie in der National Portrait Gallery in London bei deren Wiedereröffnung im kommenden Jahr gezeigt werden.
Auf einem der Bilder blickt die Herzogin von Cambridge keck in die Kamera. Sie trägt dazu ein glamouröses rotes Kleid, das eine Schulter unbedeckt lässt und an der anderen in großen Falten bis auf den Ellenbogen herabhängt. Catherine Middleton, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich bei den Briten den Ruf einer pflichtbewussten, stets zurückhaltenden Vertreterin des Königshauses erarbeitet und liegt inzwischen auf der Beliebtheitsskala der noch lebenden Royals auf Platz drei hinter Queen Elizabeth II. (95) und ihrem Mann Prinz William (39).
Unbekannter überfällt Spielhalle mit Messer und erbeutet Tausende
Mit einem Messer bewaffnet hat ein Unbekannter eine Spielhalle in Hagen überfallen und einen Angestellten bedroht. Der Räuber erbeutete in der vergangenen Nacht eine vierstellige Summe Bargeld, wie die Polizei mitteilte. Nachdem der letzte Besucher gegangen war, betrat der Mann den Angaben zufolge die Spielhalle und forderte unter dem Vorhalt eines Messers die Tageseinnahmen. Er ließ das Geld in eine Plastiktüte packen und verließ das Gebäude laut Polizei unerkannt. Der Mitarbeiter blieb unverletzt.
Heil: Mindestlohn wird garantiert in diesem Jahr auf 12 Euro erhöht
Es sei auch eine Frage des Respekts, sagt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil: Noch in diesem Jahr will er den Mindestlohn auf 12 Euro anheben. Dagegen laufen vor allem die Arbeitgeber Sturm. Doch Heil will sich davon nicht beirren lassen. "Olaf Scholz hat als Kanzlerkandidat gesagt, dass wir den Mindestlohn innerhalb eines Jahres auf 12 Euro erhöhen. Und wir werden ihn 2022 erhöhen, weil es notwendig ist", sagte Heil.
Er werde dazu "in den nächsten Wochen" einen Gesetzentwurf vorlegen, kündigte der SPD-Politiker an. "Die Erhöhung auf 12 Euro wird und muss kommen. Das ist eine Frage der Leistungsgerechtigkeit und des Respekts vor ordentlicher Arbeit." Derzeit liegt der Mindestlohn in Deutschland bei 9,82 Euro brutto pro Stunde, er war zum 1. Januar um 22 Cent pro Stunde gestiegen.
Sonne lugt nur vereinzelt durch dichte Wolken
Der ausgiebige Sonntagsspaziergang erfordert einiges an Überzeugung, denn dichtes Grau, Schnee, Regen und bisweilen kräftiger Wind machen es deutschlandweit recht ungemütlich. Einzig am Rhein lugt die Sonne gelegentlich durch. Die neue Woche bringt aber schnell Besserung.
Schuldirektorin sperrt Neunjährigen mit Down-Syndrom in Kiste
Die Direktorin einer Förderschule in Jessen (Sachsen-Anhalt), hat einen Neunjährigen, der das Down-Syndrom hat, auf dem Schulhof in eine Kiste gesperrt. Das berichtet die "Bild am Sonntag". Demnach hat sich der Vorfall am Morgen des 14. Dezember ereignet. Die Pädagogin wurde aufgrund einer Sprachnachricht, die eine Mitschülerin des Neunjährigen an ihre Eltern schickte, auf frischer Tat ertappt. Nachdem die Nachricht an die Eltern des Jungen weitergeleitet worden war, fuhren diese zur Schule und sahen die Erzieherin auf der Kiste sitzen, in der ihr Sohn hockte.
Nach dem Eintreffen der Polizei holten die Beamten den Jungen aus der Schule. Das Einsperren in der Kiste, sagte ein Polizist laut "Bild am Sonntag", sei für die Direktorin wohl "der letzte Ausweg" gewesen. Das Landesschulamt schrieb der Zeitung auf Anfrage, man nehme "den Vorfall sehr ernst": "Momentan sind keine dienstrechtlichen Maßnahmen angezeigt, da der Sachverhalt noch nicht abschließend aufgeklärt ist." Die Eltern haben einen Anwalt eingeschaltet, um zu prüfen, ob sie rechtliche Schritte einleiten werden.
Bewaffnete töten mindestens 58 Menschen bei Überfällen in Nigeria
Bei einer Serie von Überfällen in Nigeria haben Bewaffnete nach Behördenangaben mindestens 58 Menschen getötet. Die Angriffe fanden im Norden des westafrikanischen Landes statt, wie die Regionalregierung am späten Samstagabend bekanntgab. Sie richteten sich gegen insgesamt acht Dörfer im Bundesstaat Zamfara und hatten sich schon zwischen Dienstag und Donnerstag ereignet.
Nach Angaben von Augenzeugen lag die Zahl der Toten deutlich höher - der Vertreter einer kommunalen Interessensvertretung sprach sogar von 200 Todesopfern. Die Angreifer hätten wahllos auf Anwohner gefeuert. Auch mehrere der Bewaffneten wurden laut Polizeiangaben getötet. Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt. Daher war unklar, ob es sich bei den Angreifern um Angehörige der islamischen Terrormiliz Boko Haram oder um kriminelle Banden handelt.
Corona vermiest Königin Margrethe II. das Thronjubiläum
Königin Margrethe II. von Dänemark hat sich während ihrer Amtszeit den Ruf einer zuverlässigen und pragmatischen Landesmutter erarbeitet. Mit eben jener Gelassenheit nimmt sie nun auch hin, dass die großen Feierlichkeiten rund um ihr 50. Thronjubiläum nicht wie geplant stattfinden können. Auch ihren 80. Geburtstag konnte Margrethe im April 2020, während des ersten Lockdowns der Corona-Krise, nicht feiern. Am kommenden Freitag ist es 50 Jahre her, dass Margrethe nach dem Tod ihres Vaters Frederik IX. den dänischen Thron bestieg.
Ihre Majestät wünsche sich zum Ehrentag jedoch weiter eine festliche Feier, an der die Däninnen und Dänen teilnehmen könnten, hieß es vom Hof. Margrethe beschloss deshalb, den Großteil der geplanten Veranstaltungen auf den Spätsommer zu verlegen. Für den eigentlichen Jubiläumstag am Freitag sind zumindest Termine mit der Regierung und im Parlament sowie eine Kranzniederlegung für ihren Vater im Dom von Roskilde geplant.
Das wird heute wichtig
Liebe Leserinnen und Leser,
wegen rasant steigender Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Luxemburg, Schweden, Israel sowie 38 weitere Staaten von heute an ganz oder teilweise als Hochrisikogebiete ein. Das hatte das Robert-Koch-Institut bereits am Freitag mitgeteilt. Wer aus einem solchen Gebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Ansonsten werden diese Themen den Tag bestimmen:
Die angespannte Lage im westafrikanischen Mali steht im Zentrum eines Sondergipfels der regionalen Staatengemeinschaft Ecowas
Der Schauspieler Charly Hübner ist am Abend um 20.15 Uhr in der ARD in seinem letzten Fall als Sascha Bukow im Rostocker "Polizeiruf 110" zu sehen
Mit den Partien zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Köln sowie zwischen dem VfL Bochum und dem VfL Wolfsburg geht heute der erste Rückrunden-Spieltag in der Fußball-Bundesliga zu Ende
In Los Angeles werden in der Nacht zum Montag um 3 Uhr unserer Zeit die Golden Globe Awards verliehen
Mein Name ist Lea Verstl und ich darf Sie heute durch den Tag begleiten. Sie haben Fragen, Kritik oder Anregungen? Schreiben Sie mit gerne: dertag@n-tv.de.
Los geht's!
Über die Autorin
"Grünes Label" für Atom und Gas in der EU wohl unvermeidbar
In der EU sollen sowohl Gas- als auch Atomkraftwerke ein "grünes Label" bekommen. Während die Ampel-Regierung diese Kennzeichnung für Atomstrom parteiübergreifend ablehnt, haben bei den Gas-Plänen lediglich die Grünen Bedenken. Doch das "grüne Label" sei sowohl für Atom- als auch für Gaskraftwerke ohnehin nicht mehr abzuwenden, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth.
Mit Blick auf einen Vorschlag der EU-Kommission, wonach Investitionen in Atom- und Gaskraftwerke übergangsweise als klimafreundlich eingestuft werden können, sagte der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag": "Deutschland setzt sich für mehr Mehrheitsentscheidungen in der EU ein. Das bedeutet dann aber auch, dass wir im Falle des Falles anerkennen müssen, dass wir bei einigen Entscheidungen keine Mehrheit für unsere Position haben." Roth fügte hinzu: "So ist eben Demokratie!" In der Taxonomie-Debatte sehe er nicht, "wie sich das noch abwehren ließe". Die Einstufung, über die in den vergangenen Wochen heftig gestritten wurde, ist auch als "Taxonomie" bekannt.
Dschungelkönigin Gilzer will Bürgermeisterin in Brandenburg werden
Eine einstige Dschungelkönigin will nun eine brandenburgische Gemeinde regieren: Die Schauspielerin Maren Gilzer bewirbt sich für die FDP in der amtsfreien Kommune Oberkrämer im Landkreis Oberhavel als Bürgermeisterin. Sie tritt am 23. Januar gegen sechs weitere Kandidatinnen und Kandidaten an.
Die 61-Jährige war in den 1990er Jahren als "Buchstabenfee" in der Sat.1-Sendung "Glücksrad" bekannt geworden und spielte anschließend in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" 16 Jahre lang die Rolle der Krankenschwester Yvonne. 2015 wurde sie von den Zuschauerinnen und Zuschauern der RTL-Reality-Show "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" zur Dschungelkönigin gewählt. Die Gemeinde Oberkrämer ist ein Zusammenschluss von sieben Dörfern mit rund 12.000 Einwohnern. Die Neuwahl des Bürgermeisters ist notwendig geworden, weil der langjährige Amtsinhaber Peter Leys (Bürger für Oberkrämer/BfO) zum 1. März in den Ruhestand geht.
Sachsen verdient an DDR-Kulthit mit - 10.000 Euro in einem Jahr
Der DDR-Kultsong "Am Fenster" von City ist unvergessen. Das freut das Bundesland Sachsen ganz besonders, denn es verdient an den Liedrechten der Ballade mit. Allein 2021 seien dem Freistaat rund 10.000 Euro an Tantiemen und Lizenzgebühren zugeflossen, teilte das Finanzministerium in Dresden mit. Sachsen sei durch eine sogenannte Fiskalerbschaft zu diesen Einnahmen gelangt. Der Staat als Erbe kommt immer dann ins Spiel, wenn ein Mensch keine Verwandten oder keinen Partner hatte oder diese die Erbschaft ausgeschlagen haben. Dem Liedtext von "Am Fenster" liegt ein Gedicht der Lyrikerin Hildegard Maria Rauchfuß zugrunde. Sie starb 2000 in Leipzig. Der Freistaat Sachsen erbte ihren Nachlass.
Regime in Kasachstan lässt 5000 Demonstranten festnehmen
Kasachstan erlebt die schwersten Ausschreitungen seit Jahren. Unmut über gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen schlug in vielerorts friedliche, aber teils auch gewaltsame Proteste gegen die Staatsführung um. Die kasachische Polizei nahm landesweit bereits mehr als 5000 Menschen fest. "In ganz Kasachstan wurden bisher 5135 Menschen festgesetzt", teilte das Innenministerium der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik in der Hauptstadt Nur-Sultan am Morgen mit.
Die Justizbehörden nahmen Ermittlungen gegen die Festgenommenen wegen diverser Vergehen auf. Ihnen werde unter anderem Zerstörung von mehr als 100 Einkaufszentren oder Bankgebäuden zur Last gelegt, sagte der amtierende Innenminister Erlan Turgumbajew dem TV-Sender Chabar 24. Während der Unruhen seien etwa 400 Fahrzeuge zerstört worden, die meisten davon Polizeiwagen.