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Der Tag EU verurteilt Gewalt in Ostjerusalem und Vertreibung palästinensischer Familien

Dutzende palästinensische Familien sollen auf Druck Israels im Ostteil Jerusalems ihre Häuser verlassen, und das auch unter Zwang. Deshalb gibt es seit Tagen gewaltsame Ausschreitungen. Ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Brüssel verurteilte nun die jüngsten Gewaltausbrüche.

Am Freitagabend kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.

Am Freitagabend kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.

(Foto: AP)

Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Europäische Union fordere die Behörden auf, unverzüglich zu handeln, um die derzeitigen Spannungen zu entschärfen. Politische, religiöse und kommunale Führer müssten alles tun, um die instabile Lage zu beruhigen. Konkret kritisierte der Sprecher auch die Vertreibung palästinensischer Familien aus dem Viertel Scheich Dscharrah durch israelische und anderen Teilen Ost-Jerusalems. "Solche Aktionen sind völkerrechtswidrig und dienen nur dazu, Spannungen (...) zu schüren", sagte er.

  • Die Lage soll am Montag auch Thema bei einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel sein.
  • Bei schweren Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften wurden allein in der Nacht zum Samstag in Jerusalem mehr als 200 Menschen verletzt.
  • Im Stadtviertel Scheich Dscharrah droht mehr als 30 Palästinensern die Zwangsräumung durch die israelischen Behörden. Anfang des Jahres hatte das Jerusalemer Bezirksgericht entschieden, dass die Häuser der palästinensischen Familien rechtmäßig jüdischen Familien gehörten.
  • Nach israelischem Recht können jüdische Israelis vor Gericht Besitzanspruch auf Häuser in Ost-Jerusalem anmelden, wenn ihre Vorfahren vor dem arabisch-israelischen Krieg (1948-49) dort im Besitz von Grundstücken waren.

Quelle: ntv.de

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