Der Tag Friedrich Merz fordert Siemens auf, Konsequenzen im Iran zu ziehen
28.03.2023, 07:05 UhrDer CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die iranische Staatsführung aufgefordert, das Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd aufzuheben. Nach einem Gespräch mit dessen Tochter Gazelle appelliert er an die Führung in Teheran: "Nehmen Sie das Urteil gegen Herrn Sharmahd zurück und lassen Sie ihn ausreisen." Sollte das länger dauern, werde er sich dafür einsetzen, "dass es verschärfte Reaktionen gibt, auch Sanktionen gibt", so der Oppositionsführer im Bundestag. Merz hatte bereits im Januar eine politische Patenschaft für Sharmahd übernommen. "Ich bin der Auffassung, dass die deutsche Wirtschaft diesem Treiben nicht unbegrenzt zuschauen darf", sagt er weiter.
Sharmahd habe bei Siemens gearbeitet. "Und eine solche Firma steht dann auch in der Verpflichtung, Konsequenzen aus einem solchen Unrecht zu ziehen." Er hoffe aber, dass es nicht so weit kommen müsse. Gazelle Sharmahd kritisierte, dass es nach der Entführung und Verschleppung ihres Vaters in den Iran von offizieller deutscher Seite keine Unterstützung gegeben habe. "Es gab keine Reaktion, es gab nichts", sagt sie. Ein Revolutionsgericht hatte den 67-Jährigen in einem umstrittenen Prozess unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Die Bundesregierung wies als Reaktion auf das Todesurteil zwei iranische Diplomaten aus. Außenministerin Annalena Baerbock ließ den Geschäftsträger der iranischen Botschaft in Berlin ins Auswärtige Amt einbestellen.
Der Aktivist war Berichten zufolge im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai festgenommen und in den Iran gebracht worden. Seitdem ist er in Teheran inhaftiert. Er war als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen und hat einen deutschen Pass. Merz sagte daher, Sharmahd sei Deutscher und nicht Deutsch-Iraner. Allerdings ist er in Teheran geboren und hat damit automatisch die iranische Staatsbürgerschaft. Diese kann man nach iranischem Recht nicht ablegen.
Quelle: ntv.de