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Der Tag Kein Tag ohne Femizid: Junge Frau tot in Wohnung in Dorsten gefunden

Wieder eine tote Frau mehr in der Statistik: Erneut hat der Staat versagt, eine Frau vor einem gewalttätigen Mann zu schützen.

Wieder eine tote Frau mehr in der Statistik: Erneut hat der Staat versagt, eine Frau vor einem gewalttätigen Mann zu schützen.

(Foto: dpa)

Gefühlt vergeht kein Tag ohne einen Frauenmord, Femizid genannt. Doch auch die Statistik spiegelt wieder: In Deutschland stirbt fast jeden Tag eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners. Das zeigen Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Eine 24 Jahre alte Frau aus dem nordrhein-westfälischen Dorsten wurde in der vergangenen Nacht Teil dieser traurigen Statistik. Unter Tatverdacht steht ihr 26-jähriger Ehemann. Wie so häufig kam die Tat nicht aus dem Nichts: Wie die Polizei mitteilt, gab es zunächst einen Einsatz wegen häuslicher Gewalt in der Wohnung. Dem Mann wurden die Wohnungsschlüssel abgenommen und die Beamten verboten ihm die Rückkehr in die Wohnung. Die Polizei ließ die Frau mit drei kleinen Kindern allein zurück - und was passierte? Ihr gewalttätiger Ehemann kehrte zurück und vollendete offenbar seine Tat. Als die Polizei in der vergangenen Nacht erneut zur Wohnung gerufen wurde, ging die 24-Jährige nicht an die Tür. Der Grund: Sie konnte es nicht mehr. Sie lag tot in der Wohnung, wie die Polizisten feststellen mussten, als sie sich Zugang zur Wohnung verschafften. Die drei Kinder waren physisch unverletzt.

Ein tragischer Einzelfall? Nein, dieser Fall zeigt mal wieder ganz genau auf, wo der Staat versagt, Frauen vor der Gewalt durch Männer zu schützen. Mit einer Fußfessel hätten die Beamten frühzeitig bemerkt, dass der Mann sich der Wohnung nähert, und hätten schneller vor Ort sein können. Ob sie der Frau das Leben hätten retten können, das wäre Spekulation. Doch mit Fußfessel hätte sie immerhin noch eine Chance gehabt. Für die 24-Jährige ist es zu spät. Die Mutter dreier Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren ist tot. Doch andere Frauen können und müssen gerettet werden. Die Fußfessel kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, wie Erfahrungen aus Spanien zeigen.

Quelle: ntv.de

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