Der Tag Prominente bitten Baerbock um Hilfe für inhaftierten Wikileaks-Gründer Assange
08.09.2023, 09:52 UhrZahlreiche Prominente aus Politik, Kultur und Medien haben Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen aufgefordert, sich bei ihrem anstehenden USA-Besuch für die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange einzusetzen. "Wir erwarten, dass Sie als Mitglied der Bundesregierung bei Ihren bevorstehenden Gesprächen in Washington etwa mit Ihrem Amtskollegen Antony Blinken den Fall Assange zur Sprache bringen und sich deutlich für ein Ende der Verfolgung von Assange einsetzen", schreiben die Unterzeichner in einem von Enthüllungsjournalist Günter Wallraff initiierten offenen Brief. Zu den Unterzeichnern gehören Baerbocks Vorgänger Sigmar Gabriel von der SPD, die Schriftsteller Daniel Kehlmann und Navid Kermani, der Regisseur und Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff und mehrere Chefredakteure.
Seit mehr als vier Jahren sitzt Assange in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis und weiß nicht, ob und wann er an die USA ausgeliefert wird. Dort drohen dem australischen Journalisten und Politikaktivisten 175 Jahre Haft. Die US-Justiz will ihm wegen Spionageverdachts den Prozess machen. Dem 52-Jährigen wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in Assange einen Journalisten, der mit der Veröffentlichung unter dem Titel "Collateral Murder" schwere Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Die Zeit drängt für den gebürtigen Australier: Die rechtlichen Möglichkeiten für Assange, sich gegen die Auslieferung zu wehren, sind nun weitgehend erschöpft.
Quelle: ntv.de