Der Tag TÜV-Berichte gefälscht: Fast vier Jahre Haft für Prüfer
18.12.2024, 13:23 Uhr
Plakette für "kleines Geld" - das kommt einen Prüfingenieur nun schwer zu stehen.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Wenn der TÜV ansteht, wird es gerade bei älteren Autos schnell mal teuer. Doch funktionierende Bremsen sind nur ein Beispiel, warum es richtig ist, Fahrzeuge regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Das ist aber im Fall eines Prüfingenieurs aus Niedersachsen massenhaft nicht passiert: Ein Landgericht verurteilte den 45-Jährigen für die Fälschung zahlreicher TÜV-Untersuchungsberichte zu drei Jahren und zehn Monaten Haft. Es sprach den Mann nach Angaben eines Sprechers unter anderem der Bestechlichkeit in 121 Fällen schuldig, davon in 94 Fällen in Tateinheit mit Falschbeurkundung im Amt. Er hatte gegen Bezahlung im Raum Hannover ohne Prüfungen bescheinigt, dass Fahrzeuge die regelmäßig anstehende Hauptuntersuchung bestanden hätten.
Besonders schwerwiegend an seinem Vorgehen: Nach Feststellungen des Gerichts sah der geständige Beschuldigte die Autos teils gar nicht, bevor er die Berichte verfasste und TÜV-Prüfplaketten aushändigte. Laut Anklage ereignete sich die Taten zwischen Ende 2022 und Anfang 2024 in Hannover und Garbsen. Der Mann nahm dadurch auf kriminelle Weise 40.000 Euro ein, die von Ermittlern beschlagnahmt wurden.
Quelle: ntv.de