Der Tag

Der Tag Urteil im Fall des verdursteten jesidischen Mädchens erwartet

Anderthalb Jahre nach Prozessbeginn wird am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main das Urteil gegen den ehemaligen Mann der IS-Rückkehrerin Jennifer W. im Fall eines verdursteten jesidischen Mädchens im Irak erwartet. Folgt das Gericht dem Plädoyer der Bundesanwaltschaft, droht dem heute 29-Jährigen lebenslange Haft. Seine Ex-Frau wurde bereits in München zu einer Haftstrafe verurteilt.

Die Anklage wirft dem Iraker Taha A.-J. vor, ein fünfjähriges jesidisches Mädchen, das als Sklavin bei ihm und W. lebte, bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius im Schatten im Freien an ein Fenster gefesselt haben, bis es in der Hitze starb. Er habe den Tod des Mädchens "billigend in Kauf genommen", hieß es in der Anklage. Laut Anklage hatte sich A.-J. spätestens im März 2013 der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen.

2015 soll er eine Frau und deren fünf Jahre alte Tochter gekauft haben, die als Sklavinnen bei W. und ihm leben mussten. Er und W. hätten sich "Eigentumsrechte" an ihren Opfern angemaßt und sie zur Vollverschleierung gezwungen. Das Kind habe seinen jesidischen Namen nicht behalten dürfen. A.-J. soll Mutter und Tochter unter anderem mehrfach mit der Faust, der bloßen Hand oder einem Besenstiel geschlagen und erniedrigt haben.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen