Der Tag

Der Tag Weimers Appell gegen Gendern erntet Widerspruch

Wenn es nach Kulturstaatsminister Weimer ginge, sollten alle staatlich geförderten Institutionen das Gendern unterlassen. "Es geht dabei um eine gemeinsame Verantwortung für die Verständlichkeit staatlich geförderter Kommunikation", meint der parteilose Politiker. Vorher hatte Weimer es in seiner eigenen Behörde verboten, in offiziellen Schreiben mit Sonderzeichen zu gendern. "Diese Linie empfehle ich auch jenen Institutionen, die mit öffentlichen Mitteln arbeiten - von Museen über Stiftungen bis hin zu Rundfunkanstalten. Wer im öffentlichen Auftrag spricht, sollte eine Sprache wählen, die für alle nachvollziehbar ist und breite Akzeptanz findet." Seine Haltung stößt auf Widerspruch.

  • "Es ist schlimm genug, dass er in seiner Behörde Sprachverbote verhängt. Dass er nun aber sogar freie Kulturinstitutionen einschränken will, geht eindeutig zu weit“, kritisiert der Grünen-Politiker und Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Sven Lehmann.
  • Der Grünen-Fraktionsvize Misbah Khan fasst Weimers Empfehlung als eine "implizite Drohung" auf: "Wer nicht folgt, riskiert den Verlust relevanter Finanzmittel." Das sei ein Angriff auf Freiheit von Kunst und Kultur und der Versuch, kritische Stimmen zu disziplinieren, findet Khan.
  • Der Deutsche Journalisten-Verband gibt dem Kulturstaatsminister ebenfalls Kontra: "Wolfram Weimers Vorstoß ist ein Eingriff in die Rundfunkfreiheit", erklärt der DJV-Vorsitzende Mika Beuster. Ob Redaktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Deutschen Welle in ihren Beiträgen gendern, "geht einen Kulturstaatsminister schlicht und ergreifend nichts an".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen