Starke Quartalszahlen Apple dürfte Wall Street beflügeln
25.04.2012, 14:59 UhrDer überraschend gute Quartalsbericht von Apple dürfte an den US-Aktienmärkten für Furore sorgen. Allerdings wird im späteren Verlauf des Tages die US-Notenbank das Ergebnis ihrer Zinssitzung veröffentlichen. Deshalb werden einige Anleger wohl zunächst zögerlich agieren. Zudem sind die Daten zu den Auftragseingängen bei langlebigen Wirtschaftsgütern unerwartet schwach ausgefallen. Statt eines Anstiegs um 2 Prozent wurde im März ein Rückgang um 4,2 Prozent verzeichnet. Das dürfte die Stimmung ein wenig dämpfen.
Der S&P-Future steigt rund eine Dreiviertelstunde vor Auftakt des Parketthandels um 0,6 Prozent. Der Future auf den technologielastigen Nasdaq-100 legt dank Apple um 1,9 Prozent zu.
Apple werden vorbörslich um rund 10 Prozent höher gehandelt. Der Gewinn des iPhone-Herstellers hatte sich im zweiten Geschäftsquartal fast verdoppelt, weil Apple deutlich mehr dieser Geräte absetzte als erwartet. Goldman Sachs hat in Reaktion auf die Zahlen das Kursziel für Apple auf 850 von 750 Dollar erhöht.
Aber auch andere Unternehmen tragen dazu bei, dass die bisherige Bilanz der US-Berichtssaison positiv ausfällt. Sprint ist im ersten Quartal nicht ganz so tief in die Verlustzone gerutscht wie befürchtet; die Sprint-Aktie wird um knapp 6 Prozent höher taxiert. Das Telekom-Unternehmen verkaufte an seine Kunden allerdings nur 1,5 Mio. iPhones, nachdem es im vierten Quartal noch 1,8 Millionen waren.
Caterpillar überraschte bei der Vorlage seiner Zahlen mit höheren Ertragserwartungen. Der Hersteller von Baumaschinen fuhr im ersten Quartal ein Rekordergebnis ein, das über den Erwartungen der Analysten lag, und hob seine Jahresziele an. Am Markt wird das aber nicht gewürdigt: Die Caterpillar-Aktie verliert vorbörslich 1,2 Prozent. Auch der Flugzeughersteller Boeing hat im ersten Quartal gut verdient und daher seine Gewinnprognose erhöht. Boeing werden um 2,5 Prozent höher gestellt.
Der Pharmahersteller Eli Lilly hat zwar im Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht, doch fiel dieser weniger stark aus als erwartet. Daher ist Eli Lilly nunmehr ein wenig zuversichtlicher und hat die Prognose für das Jahresergebnis je Aktie geringfügig erhöht. Der Aktienkurs steht vorbörslich 1,1 Prozent höher.
Staatsanleihen sind bei so vielen guten Unternehmensbilanzen und optimistischen Gewinnerwartungen nicht gefragt. Allerdings hält sich der Verkaufsdruck in Grenzen, weil die Anleger am Anleihemarkt ebenfalls das Ergebnis der US-Notenbanksitzung abwarten wollen. Es wird erwartet, dass die Federal Reserve an ihren ultraniedrigen Zinsen festhält. Das eigentliche Interesse gilt dem Begleitkommentar, in dem sich die Notenbank unter anderem zu Wachstum und Inflation äußern dürfte. Zudem steht um 17.30 Uhr deutscher Zeit noch eine Auktion fünfjähriger Notes an. Die Auktion wird wegen des Fed-Zinsentscheids vorgezogen. Stützend wirken auch die enttäuschenden Daten zu den Auftragseingängen. Die Rendite zehnjähriger Anleihen steigt auf 1,99 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ