Stimmungswechsel in den USA Dax-Future taucht ab
29.06.2010, 08:25 UhrAm deutschen Aktienmarkt rechnen die Beobachter zum Auftakt am Dienstag mit leichten Abschlägen. Die späte Schwäche der US-Börsen macht Optimisten zu schaffen. An der Wall Street orientieren sich die Investoren schon jetzt in Richtung Arbeitsmarkt.

Für die Energieversorger kommt es dick: Erst die Steuerpläne der Regierung, nun auch noch die Reaktion der Analysten.
(Foto: REUTERS)
Der Dax-Future ist am Dienstag mit Kursverlusten in den Handel gestartet. Der Terminkontrakt verlor in den ersten Handelsminuten 105 Punkte auf 6056 Zähler. Banken und Broker berechneten den Dax zur Eröffnung 1,7 Prozent im Minus bei 6052 Zählern. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex in Erwartung positiver Konjunkturdaten aus den USA noch mit einem Plus von 1,4 Prozent bei 6157 Zählern geschlossen. Der Bund-Future stieg um 37 Ticks auf 129,57 Punkte. Der Euro notierte bei 1,2253 Dollar und lag damit leicht unter seinem New Yorker Vorabendschluss von 1,2273 Dollar. Am Rohstoffmarkt lag der Preis für ein Barrel der US-Ölsorte WTI mit 77,42 Dollar mehr als ein Prozent niedriger.
Ein kritischer Analystenkommentar hat die Aktien von RWE vorbörslich ans Dax-Ende gedrückt. Die Analysten von Morgan Stanley hatten die Titel von "equal-weight" auf "underweight" heruntergestuft und dies mit der Aussicht auf eine Besteuerung der Brennstäbe begründet. Sie bekräftigten ihr "underweight" für die Aktien vom Konkurrenten Eon, dessen Kursziel sie um einen Euro auf 27 Euro senkten. Zwar gebe es für die Steuer noch keine Details, doch sei sie wohl unvermeidlich. RWE fielen bei Lang & Schwarz um 1,6 Prozent, Eon um 0,6 Prozent.
Eine scharfe Revision eines Frühindikators für China sorgte Händlern zufolge in Asien für Druck auf den Aktienkursen. Beobachter gingen davon aus, das dies auch auch im europäischen Handel erneut Konjunktursorgen auslösen dürfte. Das Conference Board hat den Frühindikator für China im April auf ein Plus von 0,3 Prozent von zuvor 1,7 Prozent revidiert. Als Grund nannte das Board einen Fehler bei der Berechnung des Indikators. "Die Revision fällt üppig aus, weshalb die Kursreaktion vor allem in China deutlich ist", sagte ein Händler. Im März war der Indikator noch um 1,2 Prozent gestiegen. Laut asiatischen Marktteilnehmern hat die Revision des Frühindikators auch Käufe von US Treasurys und von japanischen Staatsanleihen ausgelöst.
Aus dem späten US-Handel am Montag erreichten negative Vorgaben aus den USA den deutschen Markt. Dort hatten die US-Börsen nach Handelsschluss in Europa ins Minus gedreht. Der Dow Jones gab 0,1 Prozent nach, nachdem er zuvor noch ein Plus von 0,5 Prozent verbucht hatte. Auch S&P500 und Nasdaq-Composite verloren 0,2 beziehungsweise 0,1 Prozent.
Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und der Bilanzsaison seien die Händler unsicher, hatte ein Marktbeobachter den Stimmungswechsel an der Wall Street erklärt. In Asien notierten die Börsen am Dienstag ebenfalls schwächer: In Tokio lag der Nikkei kurz vor Handelsschluss 1,4 Prozent tiefer. Der Shanghai-Composite gab 3,1 Prozent nach.
Quelle: ntv.de, DJ/rts