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Gemischte Vorgaben Dax auf Richtungssuche

Der Frankfurter Aktienmarkt wird wohl ohne klare Richtung in den Handel starten. Da es kaum Unternehmensnachrichten gibt, könnten im Verlauf vor allem Konjunkturdaten für Impulse sorgen.

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(Foto: dapd)

Angesichts des Nullsummenspiels bei den Vorgaben aus Übersee erwarten Börsianer einen kaum veränderten Handelsauftakt am deutschen Aktienmarkt. So haben die Indizes an Wall Street am Vortag nach Ende des Kassahandels hier zu Lande zwar noch etwas zugelegt, die asiatischen Börsen schwächelten jedoch.

"Wir sind im Dax wieder im oberen Bereich der alten Handelsspanne angekommen, was für zusätzliche Zurückhaltung bei den Anlegern sorgt", so ein Marktteilnehmer. Außerdem stehe in der kommenden Woche die mit Spannung erwartete Zinsentscheidung der Federal Reserve auf dem Programm. "Da es im Oktober kein Treffen der Währungshüter geben wird, ist dies dann die letzte Sitzung vor den Wahlen in den USA. Wenn die Notenbank vorher also noch ihre quantitative Geldpolitik ausweiten will oder muss, wird sie das in der kommenden Woche tun", erklärt der Händler.

Für neue Impulse dürfte im Tagesverlauf die ordentlich gefüllte Agenda der Konjunkturdaten sorgen. Den Auftakt macht die Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Beobachter gehen davon aus, dass die Währungshüter den als Leitzins dienenden Zielsatz für den 3-Monats-Libor angesichts weiterer kurzfristiger Unsicherheiten für die Schweizer Wirtschaft zunächst bei 0,25 Prozent belassen werden. Goldman Sachs erwartet die erste Straffung erst im Dezember. Nach dem Höhenflug des Schweizer Franken dürften daher die Aussagen der SNB zu Interventionen am Devisenmarkt auf größeres Interesse stoßen. In der Nacht zum Mittwoch hatte die Bank of Japan erstmals seit 2004 wieder am Devisenmarkt interveniert und für kräftige Wechselkursverluste beim ebenfalls zuletzt stark gestiegenen Yen gesorgt.

Aus den USA werden am Nachmittag die Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung erwartet. Volkswirte rechnen im Mittel ihrer Prognosen mit einem Plus von 9000 binnen Wochenfrist. Mit dem Philly-Fed-Index steht darüber hinaus der zweite regionale Frühindikator für die USA im September auf dem Programm. Hier lautet der Ökonomenkonsens auf einen Anstieg auf 0,0 von minus 7,7 Punkten im Vormonat. Am Mittwoch wurde bereits das Pendant für die Region New York veröffentlicht und enttäuschte die Börsianer leicht.

Nachdem die Kurse am Vortag bereits vergleichsweise positiv auf überraschend stark gestiegenen US-Importpreise reagiert haben, dürften auch die Erzeugerpreise aus den USA im Anlegerfokus stehen. Volkswirte erwarten für August ein Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Nach Börsenschluss an der Wall Street wird dann noch der SAP- Wettbewerber Oracle die Zahlen für das erste Geschäftsquartal vorlegen.

Auf der Bond-Seite dürfte sich das Interesse auf die Auktion spanischer Staatsanleihen richten. Die Iberer wollen 3 bis 4 Mrd. Euro an 10- und 31-jährigen Staatsanleihen unter die Anleger bringen.

Charttechniker sehen den Dax im Bereich von 6160 Punkten unterstützt, Widerstand stellt das Jahreshoch von 6387 Punkten dar.

Quelle: ntv.de

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