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Händler erwarten kleines Plus Dax hält sich zurück

Der Dax dürfte am Freitag zur Eröffnung etwas erholt in den Handel gehen. Banken und Broker sehen den deutschen Leitindex 0,1 Prozent über seinem Vortagesschluss von 6981 Zählern. Am Donnerstag hatte der Dax in Reaktion auf trübe Konjunkturdaten aus China und Europa 1,3 Prozent verloren.

Größere Sprünge zeichnen sich vor Handelsbeginn jedoch nicht ab. "Derzeit zeichnet sich kein Tagesthema ab", sagt ein Marktteilnehmer. Die asiatischen Börsen spielten vor allem die schwachen gestrigen Vorgaben aus Europa und den USA nach, die US-Futures indizierten derzeit ebenfalls nur eine wenig veränderte Eröffnung. Die Lage könnte sich im Tagesverlauf allerdings schnell ändern, falls der Dax die vielbeachtete Unterstützung bei rund 6950 Punkten durchbrechen würde. Dann sei mit stärkeren Abgaben zu rechnen.

An Fundamentaldaten ist die Agenda am Freitag dünn. Im Blick stehen vor allem die US-Neubauverkäufe am Nachmittag. In Europa werden nur in Frankreich das Geschäftsklima und in Italien die Einzelhandelsdaten veröffentlicht. "Sie könnten bei sehr schwachem Ausfall als Vorwand für weitere Gewinnmitnahmen genutzt werden", so ein anderer Händler.

Etwas belastend für den deutschen Markt wirke daneben der immer offensichtlichere Missklang zwischen Bundesbank und Regierung. "Die Bundesbank wird immer mehr in Richtung einer politischen Opposition gedrängt", so ein Händler. Unter anderen warnte der Ex-Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark, der Drei-Jahres-Tender der EZB könnte bei steigender Inflation nicht rechtzeitig absorbiert werden.

"Historisch wissen wir, dass jede besonders starke Expansion der Zentralbankbilanz mittelfristig zu Inflation führt", warnte Stark. In den Rohstoff- und Vermögenspreisen schlage sich die üppige Liquiditätsversorgung bereits nieder. Bundesbankpräsident Jens Weidmann kritisierte die Regierung öffentlich in der Süddeutschen Zeitung. Die Haushaltsplanung sei "unzulänglich". Die Chance auf einen zügigen Defizitabbau sei verpasst worden.

Weiter genau beobachtet werde die Entwicklung an den spanischen und italienischen Anleihemärkten. Die Renditen für 10-jährige Benchmarkanleihen sind in den vergangenen Tagen kräftig angezogen und notieren nun wieder - im Fall von Spanien sogar deutlich - über der Marke von 5 Prozent. Im Handel ist von einem Warnsignal die Rede.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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