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EZB und BoE im Fokus Dax kaum verändert erwartet

Der deutsche Aktienmarkt wird mit leichten Kursverlusten bis unverändert erwartet. Ein uneinheitlicher Schluss an der Wall Street am Vorabend gibt den Märkten die Chance, vor dem Start der Berichtssaison in den USA an diesem Abend nochmal durch zu atmen.

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(Foto: REUTERS)

Gegen 8.05 Uhr stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex bei 6.255 Punkten und damit 0,24 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Vortag.

Ein uneinheitlicher Schluss an der Wall Street am Vorabend gebe den Märkten die Chance, vor dem Start der Berichtssaison in den USA an diesem Abend nochmal durchzuatmen, sagte ein Analyst von IG Markets. Die Vorgabe ist unterdessen leicht negativ. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,09 Prozent seit dem Xetra-Daxschluss am Vortag und der Nikkei 225 schloss in Tokio minimal im Minus.

Fundamental stehen laut Händlern die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank EZB und auch der Bank von England BoE im Blick. Auch die wöchentlichen Erstanträge aus den USA dürften auf Signale für den am Freitag mit Spannung erwarteten großen Arbeitsmarktbericht abgeklopft werden.

Presseberichte sorgen für Gesprächsstoff

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Auf Unternehmensseite stehen indes zahlreiche Unternehmen nach Presseberichten und Aussagen von Konkurrenten im Blick. Technologiewerte wie Infineon und auch Merck über die Flüssigkristallsparte rückten beispielsweise wegen negativer Aussagen von Samsung Electronics in den Blick. Der koreanische Elektronikkonzern hat mit seinen Zahlen zum dritten Quartal enttäuscht. Wegen der unklaren Entwicklung der weltweiten Konjunktur blicke der führende Speicherchiphersteller zudem unsicherer in die Zukunft, sagte ein Börsianer. Das hat zwar aus seiner Sicht keinen direkten Einfluss auf Infineon und Merck, dürfte aber die Stimmung für die Aktien weiter belasten. Zudem hat Morgan Stanley den europäischen Halbleitersektor am Sorgen "cautious" gestartet. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) ging es für Merck um ein halbes Prozent abwärts, während Infineon moderat zulegten.

Adidas hielten sich vorbörslich etwas besser als der Gesamtmarkt, nachdem Konzernchef Herbert Hainer einem Kauf der deutschen Outdoor-Marke Jack Wolfskin eine klare Absage erteilte. "Wir haben das geprüft und so entschieden, da wir mindestens genauso viel Potenzial mit der Marke Adidas im Outdoor-Bereich haben", sagte Hainer dem "Handelsblatt".

Nach Aussagen von Conti-Spartenchef Nikolai Setzer zeigten sich die Papiere der beiden Reifenkonzerne Continental und Delticomx vorbörslich kaum bewegt. Im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' sagte der Chef für Pkw-Reifen, er gehe angesichts der möglichen generellen Winterreifenpflicht nicht von einem 'kurzfristigen Boom' aus. Dabei verwies der Manager auf die zahlreichen Abwrackprämien-Autos aus dem vergangenen Jahr, die Winterreifen nachgerüstet hatten und damit für einen nennenswerten Sondereffekt gesorgt hatten. 'Diese Autofahrer werden dieses Jahr nicht schon wieder Winterreifen kaufen', zitierte das Blatt Setzer in seiner Onlineausgabe. Nachdem die Aktien am Vortag noch positiv auf die Spekulationen über eine Winterreifenpflicht reagiert hatten, könnte das Interview laut Börsianer für eine gewisse Ernüchterung sorgen.

Demag springen bei L&S ein

Papiere vom Kranhersteller Demag Cranes sprangen bei L&S nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) um knapp acht Prozent an. Demnach prüfte der finnische Konkurrent Konecranes ein Übernahmeangebot für das MDax-Unternehmen . Laut FTD-Informationen sind die Planspiele bereits in einer fortgeschrittenen Phase. Konecranes habe bereits Berater engagiert, um den Plan zu forcieren, und die Finanzierung organisiert. Sprecher der beiden Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren, hieß es in dem Artikel weiter. Beim Immobilienkonzern IVG Immobilien machte sich ein Bericht der FTD zum Megaprojekt '"The Squaire" bereits vorbörslich kaum bemerkbar.

Quelle: ntv.de, dpa

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