Importe

Schwache Vorgaben Dax vor Eröffnung im Minus

Mit leichterem Start am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler. Die Eskalation der Gewalt in Libyen dürfte weiter belasten. Bereits zu Wochenbeginn sorgte der Kampf des Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi um den Erhalt seiner Macht an Europas Börsen für tiefrote Vorzeichen. Auch an den asiatischen Aktienmärkten ging es weiter kräftig nach unten.

Angesichts des rapiden Kurssprungs des Ölpreises standen in Südkorea vor allem die Aktien der Fluggesellschaften unter Abgabedruck. Der WTI-Ölpreis war im elektronischen Handel in der Nacht von 90 auf rund 94 Dollar geklettert.

Auch die S&P-500-Futures notieren am Dienstagmorgen leicht im Minus. Am Vortag waren die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. "Die spannende Frage wird am Nachmittag sein, wie hoch die Amerikaner das Thema Libyen hängen werden", sagt ein Broker. Der Aufstand in Tunesien etwa sei an Wall Street nahezu ignoriert worden, was seinerzeit die europäischen Kurse aus dem Minus gehievt habe.

Die Agenda der Konjunktur-Daten ist am Dienstag eher spärlich bestückt. Hier stehen in den USA der Case-Shiller-Hauspreisindex für Dezember und das vom Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board ermittelte US-Verbrauchervertrauen an. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg auf 66,0 von 65,6 Punkten.

Nach Handelsschluss in Europa wird sich noch der President der Federal Reserve Bank of Minneapolis, Narayana Kocherlakota, äußern. Auf der Unternehmensseite stehen am Mittag die Quartalszahlen von Wal-Mart an, nach der Schlussglocke an Wall Street wird noch Hewlett-Packard über das abgelaufene Vierteljahr berichten. Technische Analysten sehen den Dax bei rund 7270 Punkten gut unterstützt.

Weiter unter Druck werden Bank- und Chemie-Werte gesehen. Deutsche Bank und BASF notieren trotz ihrer kräftigen Vortagsverluste vorbörslich über 1 Prozent im Minus. "Das Bild hat sich seit gestern nicht wesentlich gewandelt", so ein Marktbeobachter. Auch andere Konjunkturzykliker könnten darunter leiden.

MAN notieren vorbörslich rund 0,4 Prozent leichter. Händler rechnen nicht damit, dass eine mögliche Rückzahlung von MAN an Ferrostaal die MAN-Aktie belastet. Ferrostaal fordert vom ehemaligen Mutterkonzern 103 Mio. Euro. "Nach der Ankündigung von MAN, die Hauptversammlung und die Veröffentlichung der Geschäftszahlen zu verschieben, hat man am Markt mit einer baldigen Lösung in diesem Streit gerechnet", sagt ein Händler.
Infineon könnten vom erhöhten Kursziel durch Goldman Sachs profitieren. Die Analysten haben das Ziel auf 12 nach 11 Euro erhöht. Bei Merck und Klöckner hat die Credit Suisse die Ziele erhöht, bei Sky die UBS.

Fester zeigen sich Q-Cells in der Vorbörse. Die Aktien werden dort 5,2 Prozent höher gestellt. Die Zahlen für das vierte Quartal werden gut aufgenommen.

Die Zahlen von Kabel Deutschland werden per Saldo kursneutral gesehen. Mit Ausnahme eines höher als erwartet ausgefallenen Nettoverlustes in den ersten neun Monaten decken sich die Zahlen von Kabel Deutschland mit den Erwartungen. Gut sei das Momentum im Premium- und TV-Abo-Geschäft verlaufen. "Hier wurde der prozentuale Anstieg im Vergleich zum zweiten Quartal nochmals gesteigert", sagt der Händler.

Positiv werden auch die Zahlen der Aareal Bank gesehen. Der Vorsteuer-Gewinn stieg 2010 um mehr als 50 Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen