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Hoffen auf den Gipfel Dax vor festem Start

Nach nur einem Tag Atempause aufgrund der Bonitätswarnung der Rating-Agentur Standard & Poor's dürfte die Rally an Europas Aktienmärkten am Mittwoch wieder Fahrt aufnehmen. Die Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank und auf einen "großen Wurf" zur Lösung der Staatsschuldenkrise beim EU-Gipfel stützen die Kurse.

Der Frankfurter Aktienmarkt dürfte mit Gewinnen in den Handel starten. Aufgehellt werde die Stimmung von guten Vorlagen aus Asien, betonen Händler. Daneben habe der Dax-Rückschlag nach der Drohung vor einer Bonitäts-Abstufung durch S&P für einen Abbau der überkauften Strukturen geführt. Der Dax könnte wieder in den Bereich zwischen 6100 und 6200 Punkten vorstoßen, meint ein Börsianer.

"Wichtig ist aber, dass sich der Eindruck verfestigt, dass die Politik dieses Mal nicht den Märkten hinterherläuft, sondern ihnen vorweggeht", sagt ein Händler. Vor diesem Hintergrund indiziert Cantor Index den Dax mit einem Plus von 41 Punkten.

Für neue Impulse könnte unter anderem das Treffen zwischen Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und US-Finanzminister Timothy Geithner sorgen. Zudem wird das Bundeswirtschaftsministerium die Industrieproduktion für Oktober veröffentlichen.

Volkswirte rechnen im Schnitt mit einem Plus von 0,4 Prozent zum Vormonat. Am Dienstag hatte allerdings bereits der Auftragseingang im Oktober positiv überrascht, daher käme es nicht unerwartet, wenn auch die Industrieproduktion die Prognosen übertrifft.

Auf der Anleihe-Seite steht ein neuerlicher Test des Status der Bundesanleihen als "sicherer Hafen" auf dem Programm, nachdem erst am Vortag S&P 15 der 17 Euroraum-Mitglieder mit einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht hatte. Der deutsche Staat will Schuldtitel mit einer Laufzeit von fünf Jahren im Volumen von 5 Mrd. Euro unter die Anleger bringen. Der Kupon liegt bei 1,25 Prozent. "Eine gute Nachfrage dürfte die Stimmung weiter stützen und die Abstufungsdrohung in den Hintergrund rücken", so ein Händler.

Doch die Umsätze dürften dünn bleiben, weil eben viele Anleger auf die Zentralbank-Sitzung und den Gipfel warteten, hieß es. "Fatal ist, dass wegen des Gipfels Marktteilnehmer noch nicht mit der Positionierung auf den großen Verfallstermin am 16. Dezember beginnen können", sagt ein Händler. Deshalb könnte es am kommenden Montag zu starken Bewegungen kommen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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