QE3 bleibt im Giftschrank Dax vor kleinem Rücksetzer
04.04.2012, 07:42 UhrGute Konjunkturnachrichten aus den USA könnten sich zur Wochenmitte für den deutschen Aktienmarkt als Dämpfer entpuppen. Weil die US-Notenbank die Wirtschaft auf moderatem Erholungspfad sieht, bleiben neue Kaufprogramme für Wertpapiere vorerst im Giftschrank der Währungshüter, auf die manche Investoren bisher spekuliert hatten.
Die US-Notenbank hat der Hoffnung auf eine dritte Runde der geldpolitischen Lockerung zunächst eine Absage erteilt. Daraufhin kam es zu Gewinnmitnahmen an den Börsen in den USA und Asien. Gleichzeitig kamen die Kurse der Rohstoffe unter Druck, der Dollar war der Profiteur der Nacht.
"Die Fed hat ein Kaufargument aus dem Markt genommen, nun werden viele Investoren auf die Berichtssaison warten", so ein Händler. Die Berichtssaison in den USA startet am Dienstag kommender Woche. Mit Alcoa und Chevron legen gleich zwei Dow-Jones-Werte ihre Zahlen vor. Der Dax wird am Mittwoch im frühen Geschäft bei 6941 nach einem Schluss am Dienstag bei 6982 Punkten gesehen.
Am Vormittag wird einmal mehr gen Süden geblickt. Spanien will mit Anleihen mit Laufzeiten bis 2015, 2016 und 2020 ein Gesamtvolumen von 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro am Kapitalmarkt einsammeln. Die Renditen der Staatsanleihen waren jüngst mit der Vorlage des Sparhaushaltes für 2012 angestiegen. Die zehnjährigen Staatsanleihen rentieren bei rund 5,40 Prozent, die deutschen Bundesanleihen bringen den Gläubigern dagegen eine Verzinsung von 1,8 Prozent. "Sollte die Auktion enttäuschend verlaufen, könnte dies für Druck auf den Aktienmarkt wie auch die Gemeinschaftswährung sorgen", erwartet ein anderer Markteilnehmer.
Aufgrund der Osterfeiertage trifft sich der Rat der Europäischen Zentralbank bereits zur Wochenmitte. Große Überraschungen werden allerdings kaum erwartet. Die EZB dürfte keine Beschlüsse über eine Änderung der Geldpolitik oder der Liquiditätsversorgung von Banken treffen.
Zwar wird die Wirtschaftsleistung der Eurozone nach Einschätzung der EZB im laufenden Jahr schrumpfen, doch werden Zinssenkungen wegen des anhaltend hohen Ölpreises und seiner inflationstreibenden Wirkung zunehmend unwahrscheinlich. Volkswirte prognostizieren durchweg einen unveränderten Hauptrefinanzierungssatz von 1,00 Prozent. Neue Liquiditätsmaßnahmen werden ebenfalls nicht erwartet.
Quelle: ntv.de, nne/DJ