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Athen im Blick Dax vor ruhigem Start

Am Frankfurter Aktienmarkt dominiert weiterhin nur ein Thema: Griechenland. Quartalszahlen geraten in den Hintergrund. Am Nachmittag könnte aber US-Notenbankchef Bernanke für neue Impulse sorgen,

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Mit der Griechenland-Krise dürfte der Dax am Dienstag weiterhin seitwärts laufen. "Die wohlverdiente Verschnaufpause hält an", so ein Händler mit Blick darauf, dass der Leitindex seit Jahresbeginn fast 15 Prozent gewonnen hat. Positiv sei bereits, dass der Dax eher seitwärts als abwärts verschnaufe, obwohl ein ungeordneter Schuldenausfall Griechenland wieder wahrscheinlicher werde. "Internationales Kapital strömt in den Dax", so ein Marktteilnehmer. Damit werde die Untergewichtung von Aktien aus der Euro-Zone in vielen Depots internationaler Anleger wettgemacht.

Zugleich verhindere die Griechenland-Krise ungesunde Euphorie an den Aktienmärkten. Fitch verweist darauf, dass die Folgen eines griechischen Ausfalls noch nicht vollständig absehbar wären, sagt ein anderer Börsianer. "Mit Griechenland gibt es nach wie vor nur ein Thema", ergänzt ein weiterer Händler. Die griechischen Koalitionspolitiker setzen heute ihre Beratungen über die Sparforderungen fort. Die so genannte Troika aus Experten von EU-Kommission, EZB und IWF verlangen weitreichende Reformen, die über Lohnkürzungen, eine Reform des Arbeitsmarktes bis hin zur Reduzierung der Zahl der Staatsbediensteten reichen. Zugleich steigt der Druck der Straße auf die Politiker. Die Gewerkschaften veranstalten einen Generalstreik.

Im Handel zeigt man sich zunehmend zuversichtlich, dass die Finanzmärkte eine Pleite des Landes gut verkraften könnten. "Das dürfte für einen Schlag nach unten gut sein, mehr aber auch nicht", sagt ein Teilnehmer. Die Anleger seien das Thema leid, und wollten es endlich vom Tisch haben. Je früher eine Entscheidung falle, desto besser. Griechenland muss im März Anleihen im Volumen von 14,5 Mrd. Euro zurückzahlen.

Etwas die Stimmung trüben könnten die Vorlagen aus Shanghai, dort drücken Sorgen um das Wachstum auf die Kurse. Die anderen asiatischen Börsen handeln aber wie bereits die Wall Street relativ stabil. Auch der Euro verändert sich kaum. Neue Impulse könnten von Daten zur deutschen Industrieproduktion am Mittag ausgehen und von einer Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Senats am Nachmittag.

Aus technischer Sicht gilt der Dax beim letzten Zwischen-Hoch bei 6575 Punkten als unterstützt, bei 6850 bis 7000 Punkten liegt eine Widerstandszone.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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