Blick nach Übersee Dax vor schwachem Start
21.11.2011, 07:45 UhrDer Frankfurter Aktienmarkt wird wohl mit Verlusten in die Woche gehen. Händler weisen auf die Auseinandersetzungen zwischen Republikanern und Demokraten in den USA hin. Außerdem trüben Wirtschaftsdaten aus Asien die Stimmung.
Das sich in den USA abzeichnende Scheitern der aus Republikanern und Demokraten bestehenden Sparkommission dürfte deutsche Aktien nach Einschätzung aus dem Handel zur Eröffnung belasten. Die Kommission hat die Aufgabe, Einsparungen in Höhe von 1,2 Billionen US-Dollar vorzuschlagen. "Mit einem Scheitern rückt neben der Schuldenkrise in der Eurozone nun auch die Situation in den USA wieder verstärkt in den Fokus der Finanzmärkte", sagt ein Börsianer.
Belastend sei die Situation weniger, weil es der Kommission nicht gelingen werde, die geplanten Einsparungen zu finden; denn ohne eine Einigung greifen verschiedene Sparmaßnahmen automatisch. Belastend sei die Situation deshalb, weil sie ähnlich wie bei dem Drama um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA deutlich mache, dass das politische System in Washington offenbar nicht in der Lage sei, die Probleme des Landes im Konsens anzugehen, sagen Beobachter. Und das sei ein ernsthaftes Problem angesichts der nationalen wie globalen Herausforderungen.
Als belastend dürften sich im frühen Geschäft zudem schwächere Konjunkturdaten aus Asien erweisen. So sind die Exporte in Japan im Oktober deutlich stärker als erwartet zurückgegangen und Singapur rechnet mit einer nachhaltigen Wirtschaftseintrübung im kommenden Jahr. Auch hat der chinesische Vizepremier Wang Qishan vor einer langanhaltenden globalen Rezession gewarnt.
"Es sieht so aus, dass China als globale Wachstumslokomotive ausfällt", so ein Händler. Da die USA mit nur sehr moderaten Wachstumsraten nicht einspringen könnten, dürfte sich das globale Wachstum weiter abschwächen. "Das Einzige, worin wir uns derzeit sicher sein können, ist, dass die durch die weltweite Krise ausgelöste Rezession sehr lange dauern wird", zitiert die "FT" Wang. Diese Aussage deckt sich mit dem neuen Wachstumsausblick aus Singapur. Dort erwartet die Regierung für 2012 ein Wirtschaftswachstum von zwischen 1 und 3 Prozent. Bislang war sie von einem Plus von 5 Prozent ausgegangen.
Technisch sei es wichtig, die Unterstützungszone zwischen 5750 und 5650 Punkten zu halten, hieß es in Frankfurt. Nach oben gelte es, die Marke von 6000 Punkten zu überwinden.
Quelle: ntv.de, DJ