Miese Vorgaben Dax vor schwachem Start
02.06.2010, 07:33 UhrDer Dax dürfte mit Verlusten in den Handel starten. Banken und Brokerhäuser sehen den deutschen Leitindex unter seinem Vortagesschluss von 5981 Zählern. Unerwartet gut ausgefallene US-Konjunkturdaten hatten dem Dax am Dienstag zu einem Plus von 0,3 Prozent verholfen.
Doch vorbörslich zeichnen sich zur Eröffnung deutliche Abgaben am deutschen Aktienmarkt ab. Händler verweisen auf den späten Einbruch an Wall Street wie auch die negativen Vorgaben aus Asien. Dabei seien Prognosen über den weiteren Handelsverlauf kaum möglich, wie die vergangenen Tage zeigten. "Die Leute sind extrem nervös, was sich in sehr volatilen Kursverläufen niederschlägt, die fundamental kaum nachzuvollziehen sind", sagt ein Marktteilnehmer. Es gebe derzeit sehr viele offene Fragen, die erst in den kommenden Monaten beantwortet werden könnten. Dazu gehörte, ob es der chinesischen Regierung gelingen werde, eine weiche Landung der Wirtschaft zu generieren. Unklar seien zudem die wirtschaftlichen Folgen der Schuldenkrise in Europa auf das Wachstum. Daneben gingen Unsicherheiten vom europäischen Bankensektor aus. Außerdem seien weitere Abstufungen von Länderratings nicht mit den entsprechenden Unsicherheiten auszuschließen.
Ein Händler aus Asien kommentiert das Geschehen folgendermaßen: "Derzeit erinnern die Märkte an ein herumirrendes Huhn, dem man den Kopf abgeschnitten hat." Es laufe ohne Sinne und Verstand herum. So dürfte es auch kurzfristig an den Märkten weitergehen.
Nach Einschätzung von Staud Research bleibt es im Dax bei einer technisch zwar etwas entspannten, aber noch keineswegs geklärten Lage, was erneut aufkommende Turbulenzen angeht. Für eine Besserung des übergeordnet getrübten Bildes bleibe indes das Ergebnis dieser Woche wichtig, dürften die bislang gesehenen Avancen in den nächsten Tagen nicht abreißen. Andernfalls drohten die in der Vorwoche erarbeiteten Chancen im Sande zu verlaufen. Weder beim Marktrisiko von 5150 Punkten noch aktuellem Konsolidierungspotential von 5400 gebe es Anlass zu Änderungen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ