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Schärfere Regeln für Zockerpapiere Derivatehandel bald teurer

Mit Derivaten können Unternehmen Geschäftsrisiken absichern. Nach der Finanzkrise drohen aber schärfere Regeln und damit auch höhere Kosten.

Derivate gelten zwar als Zockerpapiere, dienen aber auch der Risikoabsicherung von Unternehmen.

Derivate gelten zwar als Zockerpapiere, dienen aber auch der Risikoabsicherung von Unternehmen.

(Foto: picture-alliance / gms)

Die Industrievereinigung FOA warnt vor einem Kostenanstieg an den Derivatemärkten. Die geplante Verschärfung von Regeln und die damit verbundenen hohen Kosten für die Absicherung von Geschäftsrisiken könnten einige Unternehmen dazu bewegen, aus dem Handel auszusteigen, sagte FOA-Chef Anthony Belchambers. Große europäische Unternehmen hatten bereits in der vergangenen Woche in einem offenen Brief an die Europäische Kommission vor einer zu strengen Regulierung des Derivatemarktes gewarnt. Die Firmen fürchten, dass die von der EU geplante Verschärfung der Vorschriften für den Derivatehandel als Folge der Finanzkrise auch für Unternehmen außerhalb des Bankensektors gelten soll. Dies würde zu steigenden Kosten für die Absicherung von Risiken führen und womöglich die wirtschaftliche Erholung gefährden.

Die Futures and Options Association (FOA) ist eine Vereinigung für Firmen und Institutionen, die ihr Geschäft mit Futures, Options und anderen Derivateprodukten tätigen. Zu den Mitgliedern der FOA gehören Banken, Finanzinstitutionen, Broker, Rohstoff-Handelshäuser, Energiemarkt-Teilnehmer, Anleger, Börsen und Clearing-Häuser.

EU-Gesetzentwurf bis Mitte 2010

Viele Firmen außerhalb des Finanzsektors nutzen seit Jahren den außerbörslichen Handel mit Derivaten, um sich gegen Währungs-, Zins- oder sonstige Risiken abzusichern, die üblicherweise in ihrem Geschäftsbetrieb auf der Tagesordnung stehen. Die EU-Kommission will bis Mitte des Jahres ihren ersten Gesetzentwurf für den Handel mit Derivaten vorlegen. Dabei geht es um Regeln, die für standardisierte Terminmarktgeschäfte die Verrechnung über eine zentrale Gegenpartei zwingend vorschreiben. Die Pläne hatte die Behörde erstmals im Oktober präsentiert.

Die EU setzt damit den Beschluss der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) um, Produkte und Finanzunternehmen lückenlos gesetzlichen Vorgaben zu unterwerfen, um eine erneute Finanzkrise zu verhindern. Auch in den USA sollen die Regeln verschärft werden.

Quelle: ntv.de, rts

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