Neue Wachstumssorgen Dow dick im Minus erwartet
29.06.2010, 14:45 UhrZur Eröffnung am Dienstag zeichnen sich kräftige Einbußen an Wall Street ab. Die Vorgaben aus dem asiatischen und europäischen Handel verheißen nichts Gutes. Für Unruhe unter den Investoren sorgen die deutlich nach unten revidierten chinesischen Frühindikatoren für den Monat April. Die Daten haben neue Wachstumssorgen ausgelöst und den Leitindex an der Schanghaier Börse um 4,3 Prozent einbrechen lassen. Rund eine Stunde vor Handelsstart auf dem New Yorker Aktienparkett verliert der S&P-Future 1,3 Prozent auf 1.057 Stellen, für den Nasdaq-Future geht es um 1,4 Prozent auf 1.810 Punkte nach unten.
Daneben belastet weiterhin die Schuldenkrise in Europa. Die Bank für Internationalen Zahlungsverkehr in Basel hat in ihrem Jahresbericht aufs Neue auf die existierenden Risiken im Sektor hingewiesen. Nervös macht die Anleger auch das Auslaufen des EZB-Jahrestenders am Donnerstag. An diesem Tag fließen 442 Mrd. Euro an die Zentralbank zurück. Einige Beobachter befürchten in der Folge einen schwierigeren Liquiditätszugang für Banken aus der Eurozone-Peripherie.
Die Anleger sind nun gespannt, wie der Index des Verbrauchervertrauens in den USA ausfallen wird. Analysten rechnen im Juni mit einem leichten Rückgang auf 62,5 von 63,3. Zuvor wird noch der Case-Shiller-Hauspreisindex veröffentlicht. Hier erwarten Experten für den 20-Städte-Index im April einen Anstieg um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zuletzt hatten die Immobiliendaten in den USA enttäuscht und Sorgen um einen Rückfall in die Rezession ausgelöst.
Beobachter hoffen nun, dass die gerade beginnende Berichtssaison positive Akzente setzen wird. Nach Einschätzung von Analysten dürften die Unternehmenszahlen im zweiten Quartal an die gute Entwicklung zum Jahresauftakt anschließen. Im Konsens wird bei den Gewinnen im S&P-500 mit einem Anstieg von 25 Prozent bis 30 Prozent gerechnet, bei den Erlösen soll es um 10 Prozent nach oben gehen.
Für Micron Technology geht es allerdings vor Eröffnung um 6 Prozent nach unten, und das obgleich das Unternehmen sowohl mit dem Gewinn als auch mit dem Umsatz die Schätzungen übertroffen hat. Allerdings überzeugt der Ausblick die Anleger nicht. Micron erwartet nur gleichbleibende Auslieferungen in einem Schlüsselsegment für den Konzern.
Im nachbörslichen Geschäft am Montag zogen 3M um mehr als 1 Prozent an; es bleibt abzuwarten, ob die Gewinne in einem negativen Marktumfeld gehalten werden können. Der Mischkonzern hat seine Umsatzprognose für das zweite Quartal auf 6,75 von 6,6 Mrd. US-Dollar angehoben, während Analysten bislang von 6,52 Mrd. US-Dollar ausgingen. Hintergrund für die erhöhte Prognose sei ein organisches Umsatzwachstum von 16 Prozent bis 18 Prozent, so das Unternehmen. Im April hatte 3M seine Gesamtjahresprognose für den Gewinn bereits auf 5,40 bis 5,60 US-Dollar von zuvor 4,90 bis 5,10 US-Dollar je Aktie angehoben.
Barnes & Noble verloren nachbörslich 3,1 Prozent auf 15,90 US-Dollar. Der Buchhändler hatte mit seinem Umsatz im vierten Quartal die Prognosen der Analysten zwar übertroffen, lag beim bereinigten Verlust je Aktie von 0,89 US-Dollar aber schlechter als von Experten mit einem Minus von 0,82 US-Dollar erwartet. Des Weiteren gab Barnes & Noble einen unter den bisherigen Schätzungen liegenden Ausblick auf den Gewinn im laufenden ersten Quartal ab.
Quelle: ntv.de, DJ