Importe

Volkswirte enttäuscht Einkaufsmanagerindex gesunken

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Wirtschaft verliert im September erheblich an Schwung verloren. Sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern wachsen die Geschäfte so langsam wie seit über einem halben Jahr nicht. Die Zahlen sind eine bittere Pille, erklären Analysten.

Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft sank um 3,6 auf 54,8 Punkte. Während der Industrie-Index um 2,9 auf 55,3 Zähler sank, ging der Dienstleistungs-Index um 2,6 auf 54,6 Zähler zurück. Beide Barometer hielten sich aber klar über der Marke von 50 Punkten und signalisieren damit weiterhin Wachstum.

Analysten sagten in ersten Reaktionen:

Klaus Schrüfer, SEB:

"Die Ergebnisse sind schlechter als erwartet, liegen aber immer noch auf einem relativ hohen Niveau. Man darf nicht vergessen, dass wir zuletzt eine sehr günstige Entwicklung hatten. Daher ist es ganz normal, dass Zahlen auch einmal schlechter ausfallen als erwartet.

Das Szenario, dass die Erholung an Dynamik verliert, wird damit bestätigt. Man darf aber nicht übersehen, dass die Grundtendenz dennoch weiter aufwärts gerichtet ist. Der Rückgang jetzt ist daher alles andere als ein Beinbruch."

Andreas Scheuerle, DEKA-Bank:   

"Der September-PMI ist eine bittere Pille. Sollte sich die Abwärtsbewegung fortsetzen, so wäre mit einem schwächeren zweiten Halbjahr zu rechnen, als wir das derzeit tun. Für das dritte Quartal hilft gegenwärtig aber noch der Schwung, den wir aus dem Vorquartal mitgenommen haben. Die deutsche Industrie erlebt nun mit einer gewissen Verzögerung die Abkühlung der globalen Konjunktur, die schon vom Welt-PMI angekündigt wurde. Erfreulich ist, dass die Beschäftigungskomponente sich weiter verbessert hat. Das festigt die Binnenwirtschaft und stabilisiert die Konjunktur."

Jörg Zeuner, VP Bank:

"Der hauptsächlich exportgetriebene Aufschwung in Deutschland war nicht nachhaltig. Die deutschen Konjunkturdaten werden daher im zweiten Halbjahr schwächer werden. Die Industrieproduktion schaffte zuletzt keine Zuwächse mehr, die Auftragseingänge im Exportsektor zeigen erste Schwächen. Aufgrund der schlechten Stimmung reicht der private Konsum nach wie vor nicht aus, um eine Verschlechterung der Handelsbilanz zu kompensieren."

Quelle: ntv.de, rts

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