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Verluste, aber kein Ausverkauf Europa dürfte Dow runterziehen

Die politische Unsicherheit nach den beiden europäischen Schlüsselwahlen in Frankreich und Griechenland dürfte Anleger am US-Aktienmarkt am Montag zu Abgaben bewegen. Allerdings rechnen Händler nicht mit einem Ausverkauf zu Handelseröffnung an Wall Street. Die Terminkontrakte auf wichtige US-Aktienindizes signalisieren vorbörslich etwas Entspannung und folgen damit der Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten, wo sich die Kurse nach einem ersten Schrecken über die Wahlausgänge deutlich erholen. Der S&P-500-Future verliert vor der Eröffnungsglocke 0,3 Prozent auf 1.359 Punkte, sein Pendant für den Nasdaq-100 büßt 0,3 Prozent auf 2.617 Zähler ein. Beide Indizes lagen am Morgen zunächst sehr viel deutlicher im Minus.

In Frankreich gewann mit dem Sozialisten Francois Hollande ein Kandidat die Präsidentenwahl, dessen oberste Priorität offenbar nicht die Haushaltskonsolidierung darstellt. Hollande will den europäischen Fiskalpakt um Wachstumsprogramme ergänzen. Händler befürchten, dass mit Schulden finanziertes Wachstum die europäische Schuldenkrise verschärfen könnte, zumal sich im Schuldenstaat Griechenland ein politisches Durcheinander nach den Parlamentswahlen abzeichnet. Bei dem Urnengang am Wochenende haben mit der Nea Demokratia und der Pasok die beiden großen zu den Verpflichtungen der Rettungspakete für Athen stehenden Parteien die Mehrheit verloren.

"Der globale Risikoappetit leidet unter den Wahlergebnissen in Frankreich und Griechenland. Zwar ist der Wahlsieg von Hollande in Paris erwartet worden, aber sein Verhältnis zu Deutschland gilt weiter als unsicher", sagt ein Marktstratege von Barclays. Die gestiegene Risikoaversion ist auch am Ölmarkt ablesbar. Sowohl der Preis für US-Leichtöl WTI als auch das Entgelt für die europäische Referenzsorte Brent geben leicht nach. Vor diesem Hintergrund bevorzugen Anleger die vermeintliche Sicherheit von US-Staatsanleihen. Am langen Ende des Marktes ziehen die Notierungen der US-Anleihen kurz nach US-Handelsbeginn an, die Renditen sinken. Bei den zehnjährigen Benchmark-Anleihen erhalten Anleger aktuell eine Rendite von 1,86 Prozent. Der Euro büßt zum Dollar an Boden ein und handelt bei 1,3022 Dollar. Allerdings erholt sich die Gemeinschaftswähung analog zum Aktienmarkt von den morgendlichen Tiefstständen.

Da Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Welt nicht anstehen, bleibt der Fokus an den US-Finanzmärkten während der anstehenden Sitzung gen Europa gerichtet. Etwas mehr Handfestes liefert da der Blick auf die Unternehmensseite. American International Group geben vorbörslich rund 6,9 Prozent ab, nachdem die US-Regierung dem Verkauf eines Aktienpaketes des Versicherers im Umfang von 5 Milliarden US-Dollar zugestimmt hat. Der Preis je Aktie liegt bei 30,50 Dollar und damit 7,1 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag.

GTSI schnellen dagegen um 48 Prozent in die Höhe. Eine Tochter von UNICOM Systems übernimmt das Unternehmen, der Transaktionwert beläuft sich auf 76,7 Millionen Dollar. Georgia Gulf geben um 10 Prozent nach, Westlake Chemical nimmt Abstand von der geplanten Übernahme der Gesellschaft. Westlake-Aktien reagieren bislang nicht auf die Neuigkeit. Cognizant Technology Solutions sinken um 9,1 Prozent, nachdem der EDV-Dienstleister mit seinem Ausblick auf zweite Quartal die Markterwartungen verfehlt hat. Die Erstquartalszahlen erfüllten die Prognosen.

Quelle: ntv.de, DJ

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