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Roubini Global Economics "Goldstandard keine Lösung"

Die Angst um die Stabiliät des Finanzsystems und den Wert von Papierwährungen sorgt dafür, dass der Goldstandard wieder in aller Munde ist. Warum die Kopplung von Währungen an Gold jedoch keine Lösung sein kann, erklärt Sandra Navidi.

Sandra Navidi

Sandra Navidi

Befürworter einer Kopplung von Währungen an Gold erwarten durch die garantierte Absicherung des Papiergeldes durch Gold eine Stabilisierung und weniger Manipulation. Für Sandra Navidi von Roubini Global Economics überwiegen jedoch die gravierenden Nachteile eines solchen Goldstandards.

Gerät das Finanzsystem aus der Bahn, etwa durch hohe Inflation, Deflation oder eine Krise wie in den vergangenen Jahren, dann können Zentralbanken nicht flexibel reagieren und durch die Ausweitung der Geldmenge das System vor einem Zusammenbruch bewahren. Ein Goldstandard passt aus Sicht von Navidi auch nicht zu einem modernen, komplizierten Finanzsystem, allein schon aufgrund des elektronischen Zahlungsverkehrs.

Darüber hinaus zweifelt Navidi, dass es überhaupt genug Gold gibt, um die Geldmenge zu besichern. Gibt es jedoch zu wenig Gold, dann würde das automatisch das Wirtschaftswachstum ausbremsen. Hätte ein Land kein Gold mehr, dann würde es pleitegehen, weil es keine Möglichkeiten hätte, die Notenpresse anzuwerfen. Der Ursprung der Finanzkrise lag aus Sicht der Wirtschaftsexpertin zudem in einer Kreditkrise und nicht in Währungsstreitigkeiten. Letztere waren nur eine Folge davon. Ein Goldstandard würde eine solche Krise also nciht verhindern können.

Nouriel Roubini ist Professor für Volkswirtschaft an der Stern School of Business der New York University und hat sich in der Vergangenheit mit seinen treffsicheren Prognosen einen Namen gemacht. Heute gilt er als Koryphäe unter den Wirtschaftspropheten.

In einer exklusiven Deutschland-Kooperation kommentieren die Experten aus Roubinis Team jeden Freitag um 8.15 Uhr und 12.30 Uhr die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.

Quelle: ntv.de

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