Importe

Industriemetall Kupfer – ein neuer Rekordjäger

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Neben Eisen und Aluminium ist Kupfer eines der am meisten verbrauchten Metalle und gemeinsam mit Aluminium das Metall mit dem größten Handelsvolumen. Aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit und seiner hohen Resistenz gegen Korrosion findet Kupfer vor allem in der Bau- und Elektroindustrie Verwendung. Die Nachfrage wird folglich zumeist von Industrie- und Schwellenländern, allen voran jedoch von China, bestimmt. Die gigantische Volkswirtschaft ist mit etwa einem Drittel des Gesamtverbauchs größter Konsument und Importeur des Industriemetalls.

Ursache und Entwicklung

Im Dezember 2008 war die Tonne Kupfer mit einer Notierung unter 3.000 US-Dollar an einem ihrer Tiefpunkte angelangt. Seither konnte sich der Wert des Industriemetalls jedoch wieder verdreifachen. Als treibende Kraft hierfür gilt vor allem die Nachfrage aus China, die, begründet durch den weltwirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere im vergangenen Jahr wieder deutlich zulegte. Ein Trend, der sich wohl auch in Zukunft fortsetzen wird.

Da Kupferminen jedoch immer weniger abwerfen und es schwieriger wird, neue Kupferreserven in ausreichender Quantität und Qualität zu erschließen, ist es wahrscheinlich, dass sich der bereits vorhandene Nachfrageüberhang noch weiter ausdehnt. Die steigende Nachfrage gepaart mit der Angebotsverknappung könnte den Kupferpreis im kommenden Jahr somit noch weiter in die Höhe treiben. So rechnen einige Finanzanalysten mit einem Durchschnittswert von 9.950 US-Dollar je Tonne Kupfer und neuen Höchstständen oberhalb der 10.000-US-Dollar-Marke im Jahr 2011.

Die Kehrseite

China liefert dem Kupfermarkt jedoch nicht nur Impulse nach oben. Zwar wird der stark ausgeprägte Wachstumsoptimismus auch weiterhin den Rohstoffhunger der Gigantenwirtschaft fördern, die aktuelle Inflationsrate Chinas gibt dementgegen jedoch Anlass zur Sorge. Die Verbraucherpreise steigen nämlich und das so schnell wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Dies ist prinzipiell nicht verwunderlich, denn um die Kreditvergabe und die Konjunktur in Krisenzeiten anzukurbeln, hatte Peking die Wirtschaft 2008/2009 mit Geld überschwemmt.

 

Seit Anfang 2010 bemühen sich die Regierung und die Notenbank, in Umlauf gebrachte Gelder wieder zu reduzieren. Die hierfür in Betracht gezogene weitere Leitzinserhöhung blieb zwar erst einmal aus, Inflationsraten auf solch hohem Niveau weisen jedoch eher auf eine Aufschiebung und nicht auf eine Verwerfung der Leitzinserhöhung hin. Sollte es zu weiteren restriktiven fiskalpolitischen Maßnahmen kommen, könnte dies, entgegen positiver Erwartungen, somit erst einmal zu Korrekturen des Kupferpreises führen. 

Quelle: ntv.de, Société Générale Zertifikate-Team

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