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Spotanalyse Einzelhandelsumsatz Ökonomen von Verbrauchern enttäuscht

Auch Schnäppchen können die Käufer offenbar nicht anlocken.

Auch Schnäppchen können die Käufer offenbar nicht anlocken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es läuft nicht so recht im deutschen Einzelhandel, jüngsten Zahlen zufolge ist der Aufschwung hier noch nicht angekommen. Einig Ökonomen zeigen sich enttäuscht, dass die Verbraucher sich partout nicht als Konjunkturzugpferde einspannen lassen wollen und warten darauf, dass sich der Griff ums Portemonnaie etwas lockert.

Unerwarteter Rückschlag für die deutschen Einzelhändler: Trotz des kräftigen Aufschwungs mit sinkender Arbeitslosigkeit und steigenden Löhnen nehmen sie im September preisbereinigt 2,3 Prozent weniger ein als im Vormonat. Das ist bereits der zweite Rückgang in Folge und zugleich der stärkste in diesem Jahr, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Verglichen mit September 2009 stieg der preisbereinigt Umsatz um 0,4 Prozent. Analysten sagten in ersten Reaktionen:

Carsten Brzeski, ING:

"Die heutigen Zahlen sind eine klare Enttäuschung. Sie unterstreichen, dass der Weg zu einem selbsttragenden Aufschwung kein leichter sein wird. Die Verbraucher haben sich eine lange Sommerpause genommen. Sie sind noch nicht in die Rolle des Konjunkturmotors geschlüpft."

Ulrike Kastens, Sal Oppenheim:

"Trotz des schwachen Septembers dürfte der Einzelhandelsumsatz im dritten Quartal etwas über dem Vorquartal liegen. Das deutet darauf hin, dass der private Konsum das Wachstum leicht angeschoben hat.

Es gibt kaum noch Kurzarbeit, viele Betriebe ziehen Lohnerhöhungen vor und es gibt auch Nachholbedarf beim Konsum. Das spricht für steigende Verbraucherausgaben. Es wird zwar keinen Konsumboom geben, aber die Verbraucher werden die Konjunktur stützen. Die Stimmung ist deutlich besser. Dann sitzt das Geld auch irgendwann wieder etwas lockerer."

Ralph Solveen, Commerzbank:

"Das ist ein sehr schwaches Ergebnis. Das dämpft etwas die Erwartungen, dass der private Verbrauch jetzt durchstartet. Man darf aber nicht vergessen, dass die Einzelhandelsdaten oft stark schwanken und auch oft revidiert werden.

Der große Boom beim privaten Verbrauch ist bislang ausgeblieben. Nächstes Jahr dürfte es aber wegen der steigenden Beschäftigung und höherer Löhne besser aussehen." 

Quelle: ntv.de, rts

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