Kalter IT-Krieg "Schläfer" im US-Stromnetz
08.04.2009, 17:37 UhrHacker sind nach Angaben des "Wall Street Journal" in das US-Stromnetz eingedrungen. Sie hätten in dem computergesteuerten System Programme hinterlassen, die dazu benutzt werden könnten, die Elektrizitätsversorgung im ganzen Land zu stören, berichtet die Zeitung unter Berufung auf US- Sicherheitsbehörden.
Hacker aus China und Russland?
Danach vermuten die amerikanischen Stellen, dass die Hacker aus China, Russland und anderen Ländern stammen und darauf abzielen, das US-Stromnetz navigieren zu können. Sie hätten nicht versucht, die Infrastruktur zu beschädigen, könnten dies jedoch in einem Krisen- oder Kriegsfall versuchen, zitierte das Blatt die Experten.
US-Heimatschutzministerin Janet Napolitano hatte die Verbesserung der Sicherheit von Computernetzwerken bei ihrem Amtsantritt im Januar als einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit bezeichnet. Befürchtet werden unter anderem Hackerangriffe auf bedeutende Infrastrukturbereiche mit dem Ziel der Sabotage.
"Hochrangige" Ziele
Ende März war bekannt geworden, dass ein in China angesiedeltes Netzwerk offenbar Computer von Behörden und Privatpersonen in 103 Ländern ausspioniert hatte. Bis zu 30 Prozent der mindestens 1295 ausspionierten Rechner seien "hochrangige Ziele" wie die Computer von Außenministerien, Botschaften, internationalen Institutionen, Medien und Organisationen gewesen, hatte es in einem Bericht des Munk-Zentrums für Internationale Studien der Universität von Toronto geheißen. Eine Beteiligung der chinesischen Regierung an "GhostNet" ("Geisternetz") ließ sich demnach nicht nachweisen. In China leben die meisten Internetnutzer weltweit.
Quelle: ntv.de, dpa, AFP