Trotz Niedrigzinsversprechen US-Börsen im Minus erwartet
07.04.2010, 15:06 UhrNach der uneinheitlichen Schlusstendenz des Vortages deuten sich am Mittwoch moderate Verluste zur Eröffnung an Wall Street an. Der S&P-Future verliert rund eine halbe Stunde vor Handelsauftakt auf dem Parkett 0,3 Prozent, der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100 sinkt um 0,3 Prozent. Für etwas Beruhigung sorgt weiterhin das Sitzungsprotokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vom Vorabend.
Die obersten Währungshüter hatten sich auf ihrer letzten Sitzung etwas zuversichtlicher über die Wirtschaftserholung in den USA gezeigt. Allerdings sprachen sich fast alle Mitglieder des Gremiums für eine Beibehaltung des so genannten Niedrigzinsversprechen aus. "Der Markt kann weiter auf anhaltend niedrige Zinsen setzen", heißt es im Handel.
Anleger "schielen" zudem auf die Entwicklung am Rentenmarkt. Am Berichtstag auktioniert das US-Schatzamt zehnjährige Schuldenpapiere im Volumen von 21 Mrd US-Dollar. Die Renditen der US-Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren bewegen sich weiter in der Nähe der Schlüsselmarke von 4 Prozent. Am Markt herrsche Ungewissheit, ob dies den verbesserten Konjunkturaussichten oder dem hohen Angebot an Neuemissionen geschuldet ist. "Solange Anleger davon ausgehen, dass eventuelle Refinanzierungsprobleme der USA in weiter Ferne liegen, dürfte das Wirtschaftswachstum der entscheidende Treiber für die Renditen sein", sagt Marktstratege Patrik Schowitz von Bank of America-Merrill Lynch.
Neben der Versteigerung neuer Schuldtitel nimmt die Rede von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke eine wichtige Rolle im Sitzungsverlauf ein. Zudem weilt Finanzminister Timothy Geithner in Peking und spricht dort unter anderem über die Wechselkursentwicklung der chinesischen Landeswährung.
Monsanto hat vorbörslich Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorgelegt und zugleich angekündigt, dass der Gesamtjahresgewinn am unteren Ende der zuvor genannten Spanne von 2,85 US-Dollar bis 3,11 US-Dollar je Aktie liegen wird. Vorbörslich verliert das Papier 0,4 Prozent.
Laut "Wall Street Journal" dürfte Goldman Sachs in einem Aktionärsbrief zu dem Vorwurf Stellung beziehen, eigene Interessen im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes über die der Kundschaft gestellt zu haben.
DirecTV teilte mit, dass Chairman John Malone zurücktreten wird. Gleichzeitig reduziert Malone sein Stimmrecht auf 3 Prozent von 24,3 Prozent. Zudem wird er 21,8 Mio Aktien Class B in 26,5 Mio Aktien Class A tauschen. Diese Transaktion war von der Federal Communications Commission im Zuge eines Anteilskaufs von Liberty Media an DirecTV angeordnet worden. Der Kurs verliert vor der Eröffnungsglocke 0,7 Prozent.
Quelle: ntv.de