Nach dem festlichen Donnerstag US-Börsen tiefer erwartet
11.06.2010, 15:00 UhrAn der Wall Street stimmen sich die Börsianer auf einen schwachen Start in den letzten Handelstag der Woche ein. Die Überraschung aus dem Einzelhandel wiegt schwer.
Die US-amerikanischen Börsen werden voraussichtlich etwas schwächer in den Freitagshandel gehen. Grund sind laut Händlern die jüngsten US-Einzelhandelsdaten, die schlechter als erwartet ausgefallen seien. Im weiteren Handel dürfte auch noch das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen bewegen.
Bis zur Veröffentlichung der Einzelhandelsumsätze notierten die US-Futures noch im Plus. Gegen 14.55 Uhr fiel der Future auf den Dow Jones Industrial (DJIA) jedoch um 0,61 Prozent. Am Vortag hatte der US-Leitindex wieder die 10.000er-Marke übersprungen und zur Schlussglocke einen Aufschlag von 2,76 Prozent auf 10.172,53 Punkten verbucht.
Der Future auf den Nasdaq-100-Index büßte zuletzt 0,70 Prozent ein. Am Donnerstag war der technologielastige Auswahlindex mit einem kräftigen Kursplus von 2,88 Prozent bei 1.830,09 Punkten aus dem Handel gegangen.
US-Einzelhandelsaktien stehen nach den US-Daten entsprechend im Fokus. Experten empfahlen daher Papiere wie Wal-Mart Stores, Macy's oder JCPenney im Blick zu halten.
National Semiconductor konnten vorbörslich dazu gewinnen. Margen und Umsatz des Chipkonzerns waren besser als erwartet. Die Nachfrage ziehe nach einem Horrorjahr für die Chipindustrie wieder an, hieß es. Dell verloren dagegen im vorbörslichen Handel. Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht derzeit die Buchhaltungspraxis und die Beziehungen des Computerherstellers zu Intel.
Vorbörslich im Plus waren auch die Titel von Motorola. Der Handyhersteller vereinbarte mit dem kanadischen BlackBerry-Konzern Research In Motion (RIM) ein Lizenzabkommen.
Die in den USA gehandelten BP-Papiere knüpften im vorbörslichen Handel an ihre Vortagesgewinne an. Auch im europäischen Handel waren die Titel sehr gefragt. Das Ausmaß der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wird indes immer dramatischer. Nach offiziellen Messungen ist wesentlich mehr Öl ins Meer geflossen als bislang angenommen. Von der US-Regierung beauftragte Forscher korrigierten ihre Schätzungen deutlich nach oben.
Quelle: ntv.de, dpa-AFX