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Die ersten Quartalszahlen US-Konzerne mit mehr Schwung

Nach dem Krisenjahr steuern die US-Unternehmen auf einen starken Auftakt 2010 zu. Im ersten Quartal dürfte ihre Erholung nach Einschätzung von Experten an Schwung gewinnen. Der Markt ist auf freudige Überraschungen eingestellt. Ob die Aktienkurse auch hüpfen werden, ist jedoch fraglich.

Alcoa dürfen wieder als Erstes.

Alcoa dürfen wieder als Erstes.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Allein die Überschüsse der im Standard & Poor's 500-Index notierten Firmen werden nach Daten von Thomson Reuters im Durchschnitt voraussichtlich um rund 37 Prozent zum Vorjahr steigen. Das wäre das zweite Vierteljahr in Folge mit wieder steigenden Überschüssen.

"Zahlreiche Firmen werden mit positiven Geschäftsberichten überraschen", sagte Fred Dickson, Chef-Marktstratege von D.A. Davidson & Co. aus Oregon. "Wir erleben auch Konjunkturdaten, die besser als erwartet sind, und das sollte sich in einem etwas höheren Umsatzwachstum niederschlagen", sagte er.

Den Startschuss für die neue Berichtssaison gibt wie üblich der Aluminiumhersteller Alcoa, der am Montagabend nach US-Börsenschluss mit Zahlen aufwarten wollte. Diese Woche legen zudem Google, Intel, General Electric sowie AMD ihre Quartalsberichte vor. Mit JPMorgan Chase und Bank of America sind am Mittwoch und Freitag auch zwei Großbanken dabei.

Viele Branchen dürften erneut von einem schwachen Vergleichsquartal profitieren. Zum Jahresauftakt 2009 verbuchten die im Börsenindex S&P-500 notierten Firmen so niedrige Gewinne wie seit Anfang 2002 nicht mehr, das vierte Quartal 2009 war trotz der Anzeichen für eine Erholung sogar das schlechteste seit mindestens 1998. Ältere Daten liegen nicht vor.

Die deutlichsten Verbesserungen dürfte nun die Finanzbranche vermelden, die von Wirtschaftskrise, staatlichen Eingriffen und einer Regulierungswelle gezeichnet ist. Das Plus bei den Überschüssen wird hier im Schnitt auf mehr als 200 Prozent geschätzt. "Es gab kaum Gewinnwarnungen. Ich denke, die Märkte erwarten nur Gutes", sagte Analyst Nick Kalivas von MF Global in Chicago.

Zum Jahresende 2009 haben vor allem starke Einsparungen die Gewinne steigen lassen. Die Erholung der Umsätze verläuft deutlich langsamer. Analysten schöpfen nun aber Hoffnung aus zahlreichen positiven Wirtschaftsdaten wie dem Stellenplus sowie anziehender Ausgaben der US-Verbraucher. Thomson-Reuters-Daten sagen ein Umsatzwachstum im ersten Quartal von durchschnittlich zehn Prozent voraus nach acht Prozent im vierten Quartal 2009.

Fest steht: An den Märkten sind die Erwartungen hoch. Ob sich gute Quartalszahlen der Firmen auch in den Aktienkursen widerspiegeln werden, ist daher fraglich. Viele Strategen gehen davon aus, dass die starken Prognosen bereits in den Börsenkursen vorweggenommen wurden. "Ich denke nicht, dass die Zahlen etwas bewegen werden", sagte Joseph Battipaglia von Stifel Nicolaus in Pennsylvania. Der S&P-500 hat seit seinem tiefsten Schlussstand im März 2009 rund 76 Prozent zugelegt.

Quelle: ntv.de, rts

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