Sexismus-Kritik an Partysong Würzburg verbietet Nummer-eins-Hit auf Volksfest
14.07.2022, 10:34 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Das Kiliani-Volksfest in Würzburg muss ohne das Lied "Layla" auskommen.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Seit fast drei Wochen steht der Partysong "Layla" an der Spitze der deutschen Musikcharts. Auf dem Kiliani-Volksfest in Würzburg darf das Lied allerdings nicht abgespielt werden. Auch das umstrittene Donaulied ist auf der Veranstaltung tabu.
Würzburg hat das Abspielen des Ballermann-Hits "Layla" auf dem Kiliani-Volksfest in der Stadt verboten. "Es wird sichergestellt, dass das Lied künftig nicht mehr gespielt wird", zitiert die "Mainpost" einen Sprecher der Stadt. Hintergrund sei der von Kritikern als sexistisch empfundene Liedtext.
"Layla" von DJ Robin & Schürze steht seit fast drei Wochen auf Platz 1 der deutschen Singlecharts und gilt vor allem bei jungen Leuten als Stimmungshit auf Volksfesten. Bundesweit ist allerdings eine Debatte um den Liedtext entbrannt, in dem es um eine Prostituierte geht. In dem Text heißt es unter anderem: "Ich ging in den Laden und schon stand sie da. Geile Figur, blondes Haar. Er hat 'nen Puff und seine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler."
Die Stadt Würzburg hatte bereits mit den Volksfest-Betreibern eine Vereinbarung geschlossen, dass das umstrittene "Donaulied" nicht mehr gespielt werden darf. In dem Song geht es um einen Mann, der ein am Fluss schlafendes, leicht bekleidetes Mädchen vergewaltigt. Als dieses ihm daraufhin vorwirft, sie geschwängert zu haben, antwortet er nur: "Du saublöde Schlampe, was denkst du von mir? Ich trage doch immer nen Gummi bei mir".
Die Vereinbarung zwischen der Stadt Würzburg und den Betreibern umfasse alle Liedtexte, die rassistische oder sexistische Inhalte haben, berichtet die Zeitung weiter. Nun dürfe auch "Layla" auf dem Fest nicht mehr gespielt werden. Für Diskussionen sorgte zuletzt die Junge Union Hessen, die "Layla" Ende Juni auf ihrer Landestagung abspielte. Die Landesvorsitzende der hessischen Jusos, Sophie Frühwald, warf dem Jugendverband daraufhin "blanken Sexismus" vor.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 12. Juli 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, jpe/dpa