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"Dies ist ein weißes Problem" Banksy veröffentlicht Werk gegen Rassismus

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Immer wieder nimmt der britische Streetart-Künstler Banksy Stellung zu politischen oder gesellschaftlichen Themen. Nun veröffentlicht er ein Werk, mit dem er sich den Protesten gegen Rassismus anschließt. Diesen zu bekämpfen, sei Aufgabe der Weißen, schreibt er dazu.

Der britische Streetart-Künstler Banksy hat sich mit einem neuen Werk dem Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt angeschlossen. Auf dem Kunstwerk ist ein Bild mit einer schwarzen Person und daneben eine große Trauerkerze zu sehen, die eine US-Fahne in Brand setzt.

"Zuerst dachte ich, ich sollte einfach die Klappe halten und den Schwarzen bei diesem Thema zuhören. Aber warum sollte ich das tun? Es ist nicht ihr Problem, es ist meins", schrieb Banksy in seinem Instagram-Beitrag. Wer nicht weiß sei, scheitere am System, an einem weißen System. "Dieses fehlerhafte System stürzt ihr Leben ins Elend, aber es ist nicht ihr Job, das zu reparieren." Dies sei ein weißes Problem, schreibt Banksy weiter.

Damit schloss sich der Künstler der Initiative "Black Lives Matter" (Schwarze Leben zählen) als Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd an. Er war bei einem Polizeieinsatz in den USA Ende Mai ums Leben gekommen. Bei dem Vorfall hatte einer von vier beteiligten Beamten dem 46-Jährigen minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt. Die Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte er.

Der Todesfall löste weltweit Proteste aus, auch in Großbritannien. So gab es am Samstag Demonstrationen etwa in London, Manchester und Cardiff. In der Hauptstadt kam es nahe dem Regierungssitz Downing Street zwischenzeitlich zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Demonstranten feuerten Raketen ab, ein Polizist fiel vom Pferd.

Die britische Innenministerin Priti Patel verurteilte die Protestmärsche, da sie gegen die Abstandsregeln in der Corona-Krise verstießen. Viele Demonstranten spielten auf die Pandemie an. Auf einem Schild stand beispielsweise: "Es gibt ein Virus, das größer ist als Covid-19 - und das wird Rassismus genannt". Die USA werden bereits seit Tagen von Demonstrationen mit teils schweren Ausschreitungen in mehreren Städten erschüttert.

Erst kürzlich hatte sich Banksy auf seine Weise bei den Helden der Corona-Krise bedankt: mit einem großen Gemälde in einer Klinik in Southampton. Die Identität des Künstlers gibt Rätsel auf. Bekannt ist, dass er aus Bristol stammt und Ende der 90er-Jahre nach London kam. Einen Namen machte er sich mit seinen gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven. Seine Graffitis erscheinen meist überraschend.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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