Filmstar griff unter den Rock Bond-Star Naomie Harris sexuell belästigt
12.12.2021, 18:16 Uhr
Harris ist im neuen James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" in der Rolle der Miss Moneypenny zu sehen.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Seit den Enthüllungen über den US-amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein berichten immer mehr Schauspielerinnen von sexuellen Übergriffen am Set. Nun packt auch James-Bond-Star Naomie Harris aus: Ein sehr bekannter Filmstar soll die Künstlerin belästigt haben.
James-Bond-Star Naomie Harris hat von einem zurückliegenden Fall sexueller Belästigung während eines Castings berichtet. Ein sehr großer Star habe ihr unter den Rock gefasst, während sie für eine Rolle vorgesprochen habe, erzählte die Schauspielerin dem "You"-Magazin der britischen Zeitung "The Mail on Sunday". Einen Namen nannte sie nicht.
Was daran so schockierend gewesen sei, sei die Tatsache, dass wegen der Prominenz des Filmstars niemand im Raum etwas gesagt habe. Angesichts des Ausmaßes solcher #MeToo-Erlebnisse in der Branche sei dies für sie glücklicherweise der einzige Vorfall dieser Art gewesen.
Die aus dem Norden Londons stammende Harris ist seit einigen Wochen im neuen James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" in der Rolle der Miss Moneypenny zu sehen - nach den Bond-Abenteuern "Skyfall" und "Spectre" bereits zum dritten Mal. Seit rund vier Jahren gibt es in der öffentlichen Debatte eine größere Sensibilität vor allem gegenüber Machtmissbrauch in beruflichen Zusammenhängen.
Immer mehr Fälle öffentlich
Im Oktober 2017 traten Enthüllungen über den US-amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein die #MeToo-Debatte über sexuelle Übergriffe und Sexismus los. Auch in anderen Bereichen - etwa in der Musikbranche oder im Sport - wurden seitdem Fälle öffentlich gemacht.
Weinstein wurde bereits im März 2020 in New York wegen zweier Sexualdelikte zu 23 Jahren Haft verurteilt, die er derzeit absitzt. Seit Sommer 2021 befindet er sich in einem Gefängnis in Los Angeles und wartet dort auf den neuen Prozess. Im April 2021 reichte Weinstein Berufung gegen das New Yorker Urteil ein. US-amerikanische Prozessbeobachter halten dies jedoch für aussichtslos und mutmaßen, dass der ehemalige Filmmogul den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen wird.
Insgesamt haben rund 90 Frauen, darunter bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Salma Hayek, Gwyneth Paltrow und Rose McGowan, Weinstein sexuelle Belästigung oder Gewalt vorgeworfen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe löste im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen aus.
Quelle: ntv.de, can/dpa/spot