Royales Vermögen verschleiert? Buckingham-Palast widerspricht "Guardian"
08.02.2021, 16:03 Uhr
Die Höhe des Privatvermögens der Queen wird laut "Guardian" auf mehrere Hundert Millionen Pfund geschätzt.
(Foto: REUTERS)
Der "Guardian" berichtet, Queen Elizabeth habe vor vielen Jahren ein Gesetz blockiert, um so ihr privates Vermögen zu verschleiern. Laut Palast ist diese Behauptung "inkorrekt". Derweil machen Harry und Meghan wegen eines Treffens mit einem US-Gouverneur negative Schlagzeilen.
Der Buckingham-Palast hat einem Bericht des "Guardians" widersprochen, nach dem Queen Elizabeth II. in den 1970er-Jahren ein Gesetz beeinflusst haben soll, um den Umfang ihres privaten Vermögens zu verschleiern. "Jegliche Behauptung des 'Guardians', wonach gefolgert werden kann, dass der Souverän (die Queen) einen Gesetzentwurf blockiert oder geändert hat, (...) ist inkorrekt", sagte eine Palastsprecherin in London.
Laut "Guardian"-Bericht intervenierte ein Anwalt der britischen Königin im Jahr 1973 bei der Regierung zu einem Gesetzentwurf, der Unternehmen dazu verpflichten sollte, die Identität ihrer Anteilseigner preiszugeben. Das geht demzufolge aus Regierungsdokumenten von damals hervor, die das Blatt ebenfalls veröffentlichte. Die Queen sorgte sich demnach, es könne "peinlich" sein, sollte der Umfang ihres privaten Vermögens bekannt werden. In das Gesetz sei dann ein Passus eingefügt worden, der der Regierung die Möglichkeit gab, die Pflicht zur Offenlegung aufzuheben, wenn es sich bei den Anteilseignern um Staatsoberhäupter handelte.
Ermöglicht wurde die angebliche Intervention durch eine Tradition im britischen Gesetzgebungsprozess, wonach der Queen Gesetzentwürfe vorgelegt werden, die ihre Interessen betreffen könnten. Der sogenannte "Queen's Consent" darf aber nicht verwechselt werden mit dem "Royal Assent" - das ist die bei jedem Gesetz notwendige Zustimmung der Queen, bevor es in Kraft treten kann. Beide Instrumente geben der Königin theoretisch das Recht, Gesetzgebung zu blockieren. Davon wird jedoch seit Jahrhunderten kein Gebrauch mehr gemacht.
Die Höhe des Privatvermögens der Queen ist nicht bekannt. Dem "Guardian" zufolge wird es aber auf mehrere Hundert Millionen Pfund geschätzt.
Inoffizielles Treffen mit US-Gouverneur
Derweil ist auch Queen Elizabeths Enkel Harry in die Negativschlagzeilen geraten. Die britische Königsfamilie soll sich politisch neutral verhalten, dagegen haben er und Ehefrau Meghan vor der US-Wahl offenbar verstoßen. Die beiden sollen ein inoffizielles Treffen mit einem führenden US-Demokraten abgehalten haben, das ihnen nun Probleme bereiten könnte. Das mittlerweile in Kalifornien lebende Paar unterhielt sich laut einem Bericht des britischen Boulevardblatts "The Sun" zwei Wochen vor der US-Wahl eine Stunde lang per Videokonferenz mit dem einflussreichen Gouverneur des Bundesstaates, Gavin Newsom.
Das virtuelle Treffen fand demnach in einer Zeit statt, in der der Gouverneur einen Ersatz für die kalifornische Senatorin Kamala Harris, die später neue Vizepräsidentin wurde, finden musste. In einem Memo wurde die Videokonferenz als "Einführungstreffen" bezeichnet. Das Büro des Gouverneurs gab allerdings nicht preis, was während des Gesprächs besprochen wurde.
Die Mitglieder des britischen Königshauses sind angehalten, politisch neutral aufzutreten. Schon zuvor hatten Harry und Meghan bei einem Interview zur US-Wahl für einige diese Linie übertreten. Meghan hatte darin zum Wählen aufgerufen und die US-Wahl "eine der wichtigsten Wahlen unseres Lebens" genannt. Harry hatte sich im selben Interview gegen Hass im Internet und Fake News ausgesprochen - was allgemein als Angriff auf Donald Trump angesehen wurde.
Quelle: ntv.de, nan/dpa/spot