Überraschend ehrlich gesteht James-Bond-Darsteller Daniel Craig, dass er den britischen Agenten frauenfeindlich findet. In der Tat wird den Machern der Filme vorgeworfen, ein veraltetes Rollenverständnis zu propagieren. Bond-Girl Monica Bellucci soll dem entgegenwirken.

Der Starttermin des nächsten Bond-Films "Spectre" rückt näher - und Hauptdarsteller Daniel Craig verriet etwas, dass einige Fans schockieren dürfte. Gegenüber dem "Esquire" gab er Bedenken gegenüber seiner Rolle zu: "Hoffentlich wird mein Bond nicht so sexistisch und frauenfeindlich [wie vorherige Inkarnationen]."

Das sind neue Töne von dem 47-Jährigen, der bereits in drei Filmen James Bond mimte. Von verschiedenen Seiten wird der Kultreihe immer wieder ein falscher Umgang mit dem Thema Frauen vorgeworfen, doch die Bond-Darsteller äußerten sich nie explizit dazu.

Craig sieht in dem Spion offenbar ein veraltetes Männermodell. "Die Welt hat sich geändert", erklärte er der Zeitschrift. Bond mögen die Frauen zwar zu Füßen liegen, doch könne er keine bedeutungsvolle Beziehung mit ihnen eingehen, was ihn "sehr einsam" mache. "Da ist eine große Traurigkeit. Er hat diese schönen Frauen, aber dann gehen sie wieder. Das ist traurig", meinte Craig, der privat seit 2011 mit Schauspielkollegin Rachel Weisz verheiratet ist.

Bond bekommt "Tiefe"

In "Spectre" gilt es beinahe schon als kleine Sensation, dass mit der 50-jährigen Monica Bellucci erstmals ein reiferes Bond-Girl auf den Plan tritt. Doch auch Craig selbst will seiner Rolle "Tiefe und Bedeutung" verleihen. Bereits in "Skyfall" wurde die Biografie des britischen Agenten näher beleuchtet, was bisher selten vorkam.

Ob es Craig gelungen ist, Bond vielschichtiger zu verkörpern, können deutsche Kinobesucher ab 5. November überprüfen. Der 47-Jährige könnte dann zum letzten Mal als James Bond auf der Leinwand zu sehen sein. Wie er andeutete, wird "Spectre", den er als "'Skyfall' hoch 10" bezeichnete, wahrscheinlich sein letzter Bond-Film sein.