Marie, Max oder "Katze"? Das sind die Songs für den ESC-Vorentscheid
22.01.2024, 18:25 Uhr Artikel anhören
Tritt sie womöglich in die ESC-Fußstapfen ihrer Mutter? Marie Reim.
(Foto: Sony Music)
Insgesamt acht von neun Acts, die sich beim deutschen Vorentscheid um die Teilnahme am Eurovision Song Contest bewerben, stehen bereits fest. Nun kann man sich auch ihre Songs anhören. Darf es vielleicht Schlager sein? Oder doch eher ein Lied für die Katz?
Egal, wer beim Finale des Eurovision Song Contests (ESC) am 11. Mai in Malmö für Deutschland antreten wird - seine oder ihre Mission ist klar: alles, nur bitte, bitte kein Platz im Ranking-Keller mehr.
Acht von neun Interpretinnen und Interpreten, die sich das offenbar zutrauen, stehen seit vergangener Woche fest. Sie müssen jedoch am 16. Februar im deutschen Vorentscheid erst einmal ausknobeln, wer von ihnen tatsächlich die Schweden-Reise antreten darf. Nun wissen wir auch, auf welche Lieder sie dabei setzen.
Galant - "Katze"
Da wäre etwa das Synthie-Pop-Duo Galant, das die "Katze" mit gleichnamigem Song aus dem Sack lässt. Mit minimal-elektronischem Sound weckt der Song so einige Erinnerungen an die Neue Deutsche Welle - und das, obwohl die beiden Band-Mitglieder Paul und Mona mit ihren 29 beziehungsweise 26 Jahren damals definitiv noch nicht mal geboren waren. Beim ersten Hören könnte man meinen, das Lied sei für die Katz, doch es gibt eine tiefere Botschaft, wie "Eurovision.de" konstatiert: "Katze" beschreibe, "wie sich Menschen nach traumatischen Erlebnissen von ihrem ursprünglichen Wesen entfernen und aus Selbstschutz immer unnahbarer und distanzierter werden". Soso.
Max Mutzke - "Forever Strong"
Mit den Buchstaben in Max Mutzkes Namen könnte man zwar auch "Katze" schreiben, doch der 42-Jährige ist musikalisch mehr als nur einen Katzensprung von Galant entfernt. Zudem ist er bekanntlich auch kein Stubentiger. Schließlich hat er Deutschland 2004 schon einmal beim ESC vertreten und damals mit "Can't Wait Until Tonight" und Unterstützung von Stefan Raab einen respektablen achten Platz erreicht. Ganze 20 Jahre ist das her. Nun will sich Mutzke gereift, aber mit weniger buschigen Augenbrauen erneut ins ESC-Abenteuer stürzen. Leider hat sein Lied "Forever Strong" aber nicht gerade den Tiger im Tank.
Bodine Monet - "Tears Like Rain"
Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand aus den Niederlanden den Deutschen zeigt, was eine Unterhaltungsharke ist. Wir sagen nur: Rudi Carrell, Linda de Mol, Harry Wijnvoord. Und so könnte mit Bodine Monet aus dem niederländischen Küstenort Zandvoort in diesem Jahr tatsächlich ein musikalischer Import Deutschland beim ESC vertreten. Warum auch nicht? Auch das hat es etwa mit der Norwegerin Wencke Myhre, der Schwedin Siw Malmkvist oder der Dänin Gitte schon gegeben. Okay, das ist schon ein paar Jährchen her. Dafür hat die 23-jährige Monet mit "Tears Like Rain" einen durchaus ohrwurmtauglichen Popsong im Gepäck.
Ryk - "Oh Boy"
Ryk? Auch bei dem Namen könnte man meinen, er käme irgendwo aus Nordeuropa. Doch tatsächlich stammt der sich dahinter verbergende Interpret, der eigentlich auch Rick Jurthe heißt, lediglich aus Norddeutschland. Für eingefleischte ESC-Nerds ist er kein Unbekannter. So trat der 34-Jährige mit dem Lied "You and I" 2018 schon einmal beim deutschen Vorentscheid an. Da reichte es für ihn jedoch lediglich für den dritten Platz. Kann er mit "Oh Boy" diesmal das Ticket für das große ESC-Finale lösen? Guckt man sich die Kommentare im Internet an, könnte er zu den Favoriten im Vorentscheid zählen.
Marie Reim - "Naiv"
Der vom Vater geerbte Name Reim verpflichtet natürlich. Von der Mutter mal ganz zu schweigen. So ist Marie Reim keine Geringere als die gemeinsame Tochter von Matthias "Verdammt, ich lieb' dich" Reim und Michelle, die 2001 Deutschland mit "Wer Liebe lebt" beim ESC auf den achten Platz geführt hatte. Mit ihrem Lied "Naiv" will Töchterchen Marie, die schon seit ihrem zwölften Lebensjahr selbst im Florian-Silbereisen-Kosmos zu Hause ist, ihr das jetzt mindestens gleichtun. Ob sich die 23-Jährige beim Text zu ihrem Beitrag wohl Rat von ihrer Mutter geholt hat? Schließlich geht es in ihm um "das Wechselbad der Gefühle, wenn man das Leben nach einer zerbrochenen Liebe neu ordnen will".
NinetyNine - "Love On A Budget"
Während Marie Reim von Haus aus die glitzernde Schlagerwelt gewohnt ist, kommt Multiinstrumentalist NinetyNine ganz bodenständig daher. So wirft sein Wettbewerbsbeitrag "Love On A Budget" einen kritischen Blick auf die Überflussgesellschaft. Eigentlich heißt der 24-jährige Hamburger ja Daniel Leon Schmidt, doch hinter seinem Künstlernamen verbergen sich gleich zwei Geheimnisse: Sein Geburtsjahr 1999 und seine stolze Körpergröße von 1,99 Meter. Kommt NinetyNine auch im Vorentscheid groß raus oder wird das Ganze für ihn zur Nullnummer?
Leona - "Undream You"
Leona? Leona Lewis etwa?! Nein, natürlich nicht. Also bitte nicht verwechseln. Diese Künstlerin hört tatsächlich nur auf den entsprechenden Vornamen, der sich mit dem Wort "Löwin" übersetzen lässt. Auch sie ist in Hamburg zu Hause und fährt im Vorentscheid gegen die Konkurrenz von "Katze" und Co. ja womöglich die Krallen aus. Allerdings ist ihre Ballade "Undream You" dann doch eher zahm. Vielleicht hilft es ihr, dass sie mit Max Giesinger einen prominenten Mentor auf ihrer Seite weiß. Der nahm schon mal mit ihr einen Song auf und holte sie sogar bei einem seiner Konzerte zu sich auf die Bühne.
Isaak - "Always On The Run"
Isaak Guderian, der sich als Künstler auf seinen Vornamen beschränkt, hat auf seinen musikalischen Wegen schon so einige Hürden genommen - von der Straßenmusik über Sarah Connor bis hin zu Jens "Knossi" Knossalla. Wie das zu verstehen ist? Nun, 2011 präsentierte er sich in der Castingshow "X Factor" zum Beispiel bereits vor Jurorin Sarah Connor - und schaffte es bis in die Top 50. "Knossi", in dessen Format "Show Your Talent" er 2021 den Sieg einheimste, verhalf ihm sogar zu einem kräftigen Karriereschub. Aber natürlich kein Vergleich zu dem, was bei einem Sieg mit dem Song "Always On The Run" beim ESC-Vorentscheid drin wäre.
Nun haben die ESC-Fans also die Qual der Wahl. Und die wird sogar noch ein bisschen größer. Schließlich gehen Österreichs ESC-Siegerin des Jahres 2014, Conchita Wurst, und der irische Vorzeige-Rocker Rea Garvey in dem nur in der ARD-Mediathek zu sehenden Format "Ich will zum ESC!" auf die Suche nach noch einem weiteren Act für den Vorentscheid. Wer hier das Rennen macht, entscheidet sich jedoch erst am 8. Februar.
Quelle: ntv.de, vpr