Unterhaltung

Auftritt in München am Sonntag Demo vor Roger-Waters-Konzert geplant

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der 79-jährige Roger Waters bei einem Auftritt in Italien.

Der 79-jährige Roger Waters bei einem Auftritt in Italien.

(Foto: IMAGO/Pacific Press Agency)

Immer wieder macht Roger Waters durch antisemitische Aussagen Schlagzeilen. Es regt sich daraufhin Widerstand gegen die Tour des Pink-Floyd-Mitbegründers, die nun aber dennoch läuft. Vor der Konzerthalle in München soll am Sonntag aber zumindest protestiert werden.

Kritiker wollen vor dem Konzert des umstrittenen Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters am Sonntag in München gegen den Auftritt des Musikers demonstrieren. Nach Angaben des Kreisverwaltungsreferates (KVR) plant das Bündnis "München ist bunt!" eine Protestaktion mit bis zu 200 Teilnehmern "gegen jeden Antisemitismus".

Waters wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft. Bei Konzerten ließ er Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Bei seinen bisherigen Deutschland-Konzerten gab es das Schwein noch immer - aber ohne den Davidstern. Auch Äußerungen zum Krieg in der Ukraine sorgten für Aufsehen - etwa, dass Russlands Präsident Wladimir Putin damit den Faschismus in dem Land bekämpfen wolle und dass die USA ein Hauptaggressor seien.

Die Stadt München hatte sogar Möglichkeiten erwogen, das Konzert des 79-Jährigen in der Olympiahalle zu verbieten. Es sei aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in einem Stadtratsbeschluss dazu.

"Schlag ins Gesicht ..."

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hatte das Veranstalten des Konzerts als einen "Schlag ins Gesicht für die jüdische Gemeinschaft und für alle, die sich für ein respektvolles und tolerantes Zusammenleben einsetzen" bezeichnet. Viele in der jüdischen Gemeinschaft fragten sich nun, "ob das Recht den Schutz für Antisemitismus höher gewichtet als den Schutz vor Antisemitismus".

In Frankfurt wollten die Stadt und das Land Hessen den Auftritt des Sängers wegen Antisemitismus-Vorwürfen verhindern - sein Konzert am 28. Mai sollte abgesagt werden. Waters, der diese Vorwürfe zurückweist, hatte aber gegen den Beschluss geklagt und Recht bekommen. Beim Auftakt seiner Deutschland-Tournee in Hamburg Anfang Mai war er vom Publikum bejubelt worden.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen