"Das soll kein Völkermord sein?" Dieter Hallervorden dichtet über Gaza
17.04.2024, 08:52 Uhr Artikel anhören
Dieter Hallervorden ist nicht nur Schauspieler und Kabarettist, er hat auch eine klare Meinung zum Krieg im Nahen Osten. Vor Bildern der Zerstörung im Gazastreifen spricht er in einem Video von "Völkermord" und sagt zur deutschen Politik: "Sie geloben Apartheid die Treue, von Ampel bis AfD."
Der Schauspieler Dieter Hallervorden hat sich zum Krieg in Gaza geäußert und im Zusammenhang mit Israels Politik von Apartheid und Völkermord gesprochen. In einem dreiminütigen Video, das der 88-Jährige am Dienstag auf Facebook postete, fordert er eine Feuerpause und eine Freilassung "aller Geiseln".
In dem Video sind unter anderem Propagandavideos der Hamas und Ausschnitte des katarischen Nachrichtensenders Al-Jazeera im Hintergrund zu sehen. Hallervorden spricht ein Gedicht, das er gemeinsam mit dem Liedermacher und ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Linken, Diether Dehm, schrieb. Über einen Vater aus Gaza, dessen Kind getötet wurde, sagte Hallervorden: "Soll ich diesem Vater empfehlen, so cool wie ein Talkgast zu sein, sich bloß in keinem Wort zu verfehlen, das antisemitisch erscheint?"
Über die deutsche Politik sagt er: "Sie geloben Apartheid die Treue, von Ampel bis AfD. Sie liefern Granaten aufs Neue, bittend, zart damit umzugehen." Die Nutzung des Begriffs der Apartheid in Bezug auf den jüdischen Staat Israel ist höchst umstritten. Hallervorden stellt dann auch vor Bildern des zerstörten Gazastreifen die rhetorische Frage: "Und das soll kein Völkermord sein?"
"Grausamkeiten haben zumeist Vorgeschichten"
Hallervorden erklärte, er verurteile den Terror der Hamas. Zugleich sagte er: "Grausamkeiten haben zumeist Vorgeschichten. Und kein Mensch wird als Terrorist geboren."
Bereits vor einigen Wochen hatte der Schauspieler und Berliner Theaterleiter einen Beitrag auf Instagram geteilt, in dem er sich gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu positionierte und die deutsche Regierung aufforderte, sich für ein Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas einzusetzen.
Am 7. Oktober hatte die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas Israel überfallen, mehr als 1200 Menschen massakriert und etwa 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Daraufhin leitete Israel einen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen ein. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Toten in Gaza zuletzt auf rund 33.800.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa