Untreue, Manipulation und Lügen "El Hotzo" gesteht öffentlich Fehlverhalten in Beziehungen
16.12.2024, 12:22 Uhr Artikel anhören
Nachdenkliche Worte: "El Hotzo" legt eine öffentliche Beziehungsbeichte ab.
(Foto: IMAGO/Cord)
Zuletzt steht Satiriker Sebastian Hotz, bekannt als "El Hotzo", wegen eines Gags über das Attentat auf Donald Trump in der Kritik. Nun offenbart er Fehlverhalten im Privaten. Er will in seinen Beziehungen systematisch belogen und betrogen haben und bittet um Vergebung.
Im Juli vergleicht Sebastian Hotz bei X das Attentat, bei dem der inzwischen wiedergewählte US-Präsident Donald Trump durch einen Streifschuss am Ohr verletzt wird, mit einem letzten Bus, den man "leider knapp verpasst" hat. In einem weiteren Post schreibt er: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben." Die Beiträge sind inzwischen gelöscht, dennoch kosten sie "El Hotzo" unter anderem seinen Job beim Jugendsender "Fritz", weil nicht nur der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) darüber nicht lachen kann. Im August verkündet Hotz das Ende seines erfolgreichen Podcasts "Hotz & Houmsi". Er habe in den Monaten zuvor gemerkt, "dass die letzten drei Jahre ganz schön viel für mich waren", gibt er als Begründung an.
Bei RTL+ will er dann angeblich Buße tun und reist in die USA, um in der fast 40-minütigen Doku "I'm sorry, Mr. President - Der tiefe Fall des El Hotzo" persönlich bei den Amerikanern um Vergebung für seine Trump-Posts zu bitten. Dass allerdings auch bei dieser vorgeblichen Entschuldigung der satirische Kern nicht ganz fehlt, dürfte bereits durch die Zusammenarbeit mit Jan Böhmermann klar sein.
Nun scheint aber Schluss mit lustig zu sein. "El Hotzo" überrascht mit einer privaten Beichte auf den Social-Media-Kanälen X und Bluesky, die ihn gar nicht gut dastehen lässt. Am Sonntag schreibt er: "Ich möchte mich kurz zu den Vorwürfen äußern. Ganz kurz: das stimmt. Ich war in den letzten Jahren in Beziehungen wiederholt untreu und habe anschließend meine Taten in immer komplizierter werdenden Lügenkonstrukten vertuscht und die Glaubwürdigkeit meiner (Ex-)Partnerinnen diskreditiert." Er habe "gelovebombt, gegaslighted, manipuliert und von Exklusivität gesprochen", dabei aber "Frauen hingehalten und Beziehungen verheimlicht, um nicht aufzufliegen". Er habe seine Position und sein Image als "reflektierter Medienmann ausgenutzt und viele Menschen damit sehr verletzt". Immer wieder seien ihm von seinen Ex-Freundinnen zweite Chancen eingeräumt worden, doch statt zu reflektieren und sein Verhalten zu ändern, habe er sich nicht geändert.
"Es gibt für das, was ich getan habe, keine Ausrede. Ich vertrete öffentlich komplett andere Werte, während ich privat so komplett gegensätzlich gehandelt habe", gibt "El Hotzo" in seinen Nachrichten öffentlich zu. Er sei als erwachsener Mensch für sein Handeln verantwortlich und wolle sich bei allen, die er verletzt habe, "aus ganzem Herzen entschuldigen".
"Wie verlogen ist das denn bitte?"
Auf welche Vorwürfe Hotz mit seinen Postings konkret reagiert, lässt er offen. In den sozialen Medien wird aber spekuliert, dass er damit auf den Post einer Ex-Freundin reagiere. Am 12. Dezember hatte laut Bericht der "Bild"-Zeitung eine X-Nutzerin über negative Beziehungserfahrungen mit einem nicht weiter genannten Partner geschrieben: "Stellt euch rein hypothetisch vor, ihr wart mal mit wem zusammen, der berühmt fürs Woke-sein ist, aber privat seit Jahren systematisch Frauen belügt und betrügt und sie mit tiefen mentalen Problemen zurücklässt. Wäre blöd, oder?" Die Instagram- und X-Accounts dieser Nutzerin sind inzwischen gelöscht.
Die Reaktionen auf "El Hotzos" überraschende Beziehungsbeichte fallen gemischt aus. Während viele X-Nutzer begrüßen, dass er sich selbst reflektiert und öffentlich entschuldigt, werfen ihm andere Scheinheiligkeit vor und stören sich daran, dass Hotz seine Beziehungsbeichte nicht auf seinem offiziellen X-Account als Beitrag gepostet hat, sondern nur als Antwort auf einen bereits vorhandenen Thread. "Alter … im Ernst?! Wie verlogen ist das denn bitte? Ist dir der Erfolg zu Kopfe gestiegen, Sebastian?! Wie bei so vielen Männern?! Und warum postest du das nicht auf deinem Hauptaccount, wenn es dir tatsächlich so furchtbar leidtut?! Ich will für dich hoffen, dass du das alles wirklich bereust!", schreibt zum Beispiel ein Nutzer, dem dieser plötzliche Anfall von öffentlicher Reue nicht als einzigem komisch vorkommt.
Der Verdacht, dass es sich bei der Entschuldigung um Satire handeln könnte, liegt da durchaus nahe. "El Hotzo" weist dies indes von sich. Auf Anfrage des Magazins "Spiegel" bestätigte sein Management die Echtheit des Threads, möchte sich dazu aber vorerst nicht weiter äußern.
Quelle: ntv.de, csp