Unterhaltung

"Schlag' meine Schwester nicht!" Ex-Schwägerin belastet Johnny Depp schwer

Henríquez (l.) behauptet, bei einem Streit zwischen Depp und Heard anwesend gewesen zu sein.

Henríquez (l.) behauptet, bei einem Streit zwischen Depp und Heard anwesend gewesen zu sein.

(Foto: imago images/i Images)

Bisher haben alle Zeugen im Prozess-Streit zwischen Johnny Depp und seiner Ex-Frau Amber Heard für ihn ausgesagt. Nun aber kommt die Schwester der "Aquaman"-Darstellerin in den Zeugenstand. Whitney Henríquez belastet ihren ehemaligen Schwager schwer und berichtet von dessen Gewaltausbrüchen.

Im Verleumdungsprozess von Johnny Depp werfen sich der "Der Fluch der Karibik"-Star und seine Ex-Frau Amber Heard gegenseitig häusliche Gewalt vor. Freunde und ehemalige Angestellte haben den 57-Jährigen vor dem Obersten Gericht in London bisher entlastet und Vorwürfe gegen die Schauspielerin erhoben. Unterstützung erhielt sie nun jedoch von ihrer jüngeren Schwester Whitney Henríquez, die am Donnerstag, dem 13. Prozesstag, in den Zeugenstand kam.

Ihr Verhältnis mit Johnny Depp sei zunächst innig gewesen, er sei "wie ein Bruder" für sie gewesen und habe sie "Schwester" genannt, sagte Henríquez. Zugleich bekräftigte sie aber ihre schriftlich getätigte Aussage, dass sie sich "sehr unwohl" gefühlt habe, als sie 2013 erfahren habe, dass ihre Schwester Depp heiraten werde. Die Beziehung der beiden sei von Anfang an "turbulent" gewesen, wird sie unter anderem von der britischen "Daily Mail" zitiert. Sie habe bereits im frühen Stadium der Beziehung bei Heard Zeichen von körperlichen Misshandlungen wie Blutergüsse und Schnitte bemerkt.

"Ich sagte ihr, dass es eine schlechte Idee sei, bat sie, es nicht durchzuziehen und es zu beenden, da es nicht besser werden würde", erklärte die 31-Jährige weiter, dass sie auf Amber Heard eingeredet habe. Sie habe ihre Schwester mehrmals auf die Misshandlungen angesprochen, diese habe aber "immer eine Entschuldigung" dafür gefunden. Auch Depp habe sie darauf angesprochen, dieser soll die Gewaltausbrüche entweder verneint oder einen Beweis dafür gefordert haben.

"Schlag' meine Schwester nicht"

Henríquez sprach zudem von einem Streit des Paares im März 2015. Diesen habe sie bemerkt, da sie in der Nähe der beiden in einer von Depps Wohnungen in Los Angeles mietfrei gewohnt habe. Henríquez soll eingeschritten sein, als Depp ihre Schwester an den Haaren zog. Daraufhin habe sie Depp so gepackt, dass sie Angst gehabt habe, die Treppe herunterzufallen. Heard habe ihr geholfen, indem sie dem 57-Jährigen gesagt habe: "Schlag' meine Schwester nicht" und zu ihrer Verteidigung ebenfalls handgreiflich gegenüber Depp geworden sei. Am nächsten Morgen habe sie die Wohnung vollkommen zerstört vorgefunden, Depp habe sämtliche Kleidungsstücke und Besitztümer von Heard auf den Boden geworfen, so Henríquez.

Zudem habe sie mehrfach gesehen, wie Depp seine 34-jährige Ex-Frau beleidigt und im gleichen Satz "mit dem gleichen Maß an Leidenschaft" gesagt habe, wie sehr er sie liebe. Er habe Dinge gesagt wie: "Fick dich, du hässliche Fotze, du fette Hure ... aber Gott, wie sehr ich dich liebe!"

In dem Verfahren in London geht es um einen Artikel der britischen Tageszeitung "The Sun" von 2018. Der 57-jährige Depp verklagt die Muttergesellschaft News Group Newspapers sowie den Chefredakteur der Zeitung, Dan Wootton, auf eine Million Dollar. In dem Artikel wurde behauptet, Depp sei ein "Ehefrauenschläger". Wootton bezog sich dabei auf eine Reihe von Heards Aussagen zu Depps gewalttätigem Verhalten. Die "Aquaman"-Darstellerin Heard wird in dem Prozess zu 14 Vorwürfen der häuslichen Gewalt befragt, auf die sich der "The Sun"-Chefredakteur in seiner Verteidigung des besagten Artikels stützt. Depp streitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe allesamt ab.

Die bisherigen Zeugen in dem Prozess haben Depp mit ihren Aussagen entlastet. Stattdessen wurden wiederholt Vorwürfe gegen Heard erhoben: So warf die frühere persönliche Assistentin der Schauspielerin vor, Heard habe eine von ihr durchlittene Vergewaltigung als ihre eigene ausgegeben. Ein langjähriger Freund von Depp sagte aus, Heard habe Fotos gefälscht, um Verletzungen vorzutäuschen und Depp bei "der Scheidung erpressen" zu können. Zwei frühere Partnerinnen von Depp, die US-Schauspielerin Winona Ryder und die französische Sängerin Vanessa Paradis, sagten aus, ihn nie gewalttätig erlebt zu haben.

Quelle: ntv.de, lri/spot

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen