"Das, was ich bin"Freude über Ehren-Oscar macht Tom Cruise emotional

Viermal ist Tom Cruise für einen Oscar nominiert, geht aber stets leer aus. Nun kann er sich über einen Ehren-Oscar freuen. In seiner Dankesrede betont er, das Filmemachen für ihn viel mehr als nur ein Job sei.
"And the Oscar goes to …" Viermal durfte sich Tom Cruise bei diesem berühmten Satz Hoffnung machen, viermal ging der 63-Jährige im entscheidenden Moment bei der Oscar-Verleihung leer aus. Nun darf sich Cruise aber endlich über den begehrten Goldjungen freuen. Bei der Governors Awards-Gala in Los Angeles wurde ihm ein Ehren-Oscar verliehen.
In einer emotionalen Dankesrede sagte Cruise, dass er schon als kleines Kind alles dafür getan habe, eine Eintrittskarte fürs Kino zu bekommen. Filme hätten ihn um die ganze Welt geführt und ihm beigebracht, Unterschiede zu schätzen und zu respektieren. Im Kino würden Menschen gemeinsam lachen, fühlen, hoffen und träumen - "das ist die Kraft dieser Kunst".
Deshalb sei es ihm so wichtig, Filme zu machen. Schauspielerei sei für ihn "nicht das, was ich tue, es ist das, was ich bin", erklärte der 63-Jährige.
Cruise ist durch Blockbuster wie "Mission: Impossible" oder "Top Gun" berühmt geworden. Der Schauspieler führt häufig auch gefährliche Stunts selbst aus. Für seine Rollen in den Filmen "Geboren am 4. Juli", "Jerry Maguire - Spiel des Lebens" und "Magnolia" war er jeweils für einen Oscar nominiert, zudem als Produzent von "Top Gun: Maverick". Die Trophäe gewann er im Wettbewerb allerdings bislang nie.
Zahlreiche Prominente wohnten der Zeremonie bei, darunter Jennifer Lopez, Ariana Grande, Sydney Sweeney, Jennifer Lawrence, Emma Stone, Leonardo DiCaprio, Hugh Jackman und Colin Farrell. Unter den Gästen waren auch der Oscar-prämierte Regisseur Edward Berger ("Im Westen nichts Neues", "Konklave") und der Düsseldorfer Komponist und Oscar-Preisträger Volker Bertelmann.
Gemeinsam mit Cruise durften sich die Schauspielerin und Choreografin Debbie Allen und der Szenenbildner Wynn Thomas über den diesjährigen Sonderpreis der Filmakademie freuen. Debbie Allen, einst bekannt geworden als Tanzlehrerin Lydia Grant in "Fame - Der Weg zum Ruhm", wirkte als Choreografin an zahlreichen Filmen mit. Der langjährige Szenenbildner Wynn Thomas arbeitete hinter den Kulissen an Filmen wie "Do the Right Thing", "Malcolm X" oder "A Beautiful Mind".
Dolly Parton blieb der Verleihung fern
Country-Sängerin und Schauspielerin Dolly Parton erhielt für ihr soziales Engagement den Jean-Hersholt-Preis. Die 79-Jährige hatte kürzlich wegen gesundheitlicher Probleme einige geplante Konzerte absagen müssen und war nicht nach Hollywood gereist. Die "Jolene"-Sängerin, die zweimal mit ihren Songs für einen Oscar nominiert war, bedankte sich aber in einer Videobotschaft für die Auszeichnung. Sie sei in einer Familie mit zwölf Kindern aufgewachsen und habe früh gelernt, Sachen zu teilen.
Die Grammy-Preisträgerin engagiert sich mit ihrer Dollywood-Stiftung vor allem für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Der nach dem dänisch-amerikanischen Schauspieler und Philanthropen Jean Hersholt (1886 - 1956) benannte Sonderpreis wird nur in unregelmäßigen Abständen verliehen.
Die Governors Awards-Gala fand zum 16. Mal statt. Für diese Trophäen gibt es keinen Wettbewerb, sondern der Vorstand der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sucht Menschen aus, die einen besonderen Beitrag für Film und Gesellschaft geleistet haben. Im vorigen Jahr waren unter anderem der 2024 verstorbene Musik-Mogul Quincy Jones, die legendäre Casterin Juliet Taylor und die langjährigen Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson mit Ehrenpreisen bedacht worden.