Nach Antisemitismus-LügeGil Ofarim kündigt Comeback-Konzert an

Sänger Gil Ofarim will wieder zurück in die Öffentlichkeit. Drei Jahre nach dem Davidstern-Skandal kündigt der Sänger ein Konzert an, mit dem er "eine neue Ära seiner musikalischen Laufbahn einläuten" will.
"Korrektur der Zeit" hat Gil Ofarim seinen ersten geplanten Auftritt nach dem Skandal um seine Antisemitismus-Lüge betitelt. Am 17. April will der Sänger im Bochumer Matrix-Club spielen und verspricht eine "persönliche und künstlerische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Veränderungen der vergangenen Jahre".
Laut Pressemitteilung dürfen sich seine Fans auf eine "emotionale Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft freuen", bei der "ausgewählte Klassiker aus seiner Karriere", aber auch neue Musik auf dem Programm stehen. Mit diesem Konzert wolle Ofarim "ein neues Kapitel seine Karriere aufschlagen", heißt es in dem Statement.
Diese Ankündigung kommt knapp zehn Tage nach seiner überraschenden Rückkehr in die sozialen Medien. Am 12. November hatte sich der Musiker mit einem Video bei Instagram gemeldet. Es sei ihm "nicht so leicht" gefallen, es aufzunehmen, gestand Gil Ofarim direkt zu Beginn. Er habe sich lange und intensiv mit den Vorwürfen gegen ihn auseinandergesetzt und nehme Zweifel und Kritik an seiner Person sehr ernst.
"Ich übernehme die Verantwortung für was ich tat, also über das Juristische hinaus und in jeder Hinsicht. Dinge, die ich bereue und für die ich mich schäme und für die ich auch büße", so Ofarim. Er habe sich in den vergangenen Monaten professionelle Hilfe gesucht und angefangen, an sich zu arbeiten. Zudem rühre er keinen Tropfen Alkohol mehr an und sehe die Dinge jetzt "viel klarer".
"Es ist ein langer Weg, Vertrauen und Respekt wieder aufzubauen. Ob mir das gelingt, weiß ich nicht. Aber ich möchte den Versuch unternehmen, euch und mein Leben wieder zurückzugewinnen", fährt er fort. Jeder Mensch hätte eine zweite Chance verdient, findet Ofarim.
"Die beste Form, etwas auszudrücken, aufzuarbeiten und zu heilen, ist für mich, das zu tun, was ich liebe, womit ich die Menschen berühre und was ich auch am besten kann", erklärt er. In seinem Fall dürfte das die Musik sein, was zur Ankündigung seines Konzerts passt.
Skandal um Davidstern-Lüge
Dabei sei ihm klar, dass er durch sein Verhalten "viele Menschen enttäuscht und verletzt" habe, so Ofarim in dem Video vom 12. November und fügt hinzu: "Ich denke, alle wissen, wovon ich spreche." Damit spielt der Sänger auf die Schlagzeilen an, die er vor drei Jahren machte. Damals behauptet Ofarim in einem Video in den sozialen Medien, dass er in eine Leipziger Hotel wegen seines Davidstern-Anhängers an seiner Halskette antisemitisch beleidigt worden sei - eine frei erfundene Geschichte, wie sich später herausstellte.
Anfangs, als den Schilderungen des Sängers von vielen noch geglaubt wurde, war die Empörung ebenso groß wie später, als Ofarims Lügengebäude in sich zusammenbrach.