Klage gegen Boulevardpresse Harry und Meghan legen private SMS vor
21.04.2020, 16:28 Uhr
Meghan und Harry wollen die britische Klatschpresse zur Rechenschaft ziehen.
(Foto: REUTERS)
Seit einiger Zeit schon stehen Harry und Meghan auf dem Kriegsfuß mit der britischen Presse. Daran hat auch ihr Umzug in die USA nichts geändert. Nun reichen sie bei Gericht neue Dokumente ein, darunter auch private SMS, die Harry kurz vor der Hochzeit an seinen zukünftigen Schwiegervater schickte.
Vor seiner Hochzeit hat Harry offenbar versucht, den Vater seiner Frau Meghan, Thomas Markle, davon abzubringen, mit der Presse zu sprechen. Das geht laut CNN aus einer Reihe von Textnachrichten hervor, die demnach in Gerichtsunterlagen auftauchen.
Harry soll in den Tagen vor der Hochzeit im Mai 2018 wiederholt versucht haben, Kontakt mit seinem zukünftigen Schwiegervater aufzunehmen. Thomas Markle, der in Mexiko lebt, wollte seine Tochter zum Altar führen. Dann wurde von der "Mail on Sunday" enthüllt, dass Markle Paparazzi-Bilder von sich inszenieren ließ, die ihn bei der Vorbereitung auf die Zeremonie zeigten.
"Muss wirklich mit dir sprechen"
In einer Nachricht, die unter anderem CNN zitiert, versucht Harry wohl, die Situation zu retten. "Tom, hier ist wieder Harry! Ich muss wirklich mit dir sprechen. Du musst dich nicht entschuldigen, wir verstehen die Umstände, aber es 'an die Öffentlichkeit zu bringen' wird die Situation nur verschlimmern. Wenn du Meg liebst und das Richtige tun willst, ruf mich bitte an, da es zwei andere Möglichkeiten gibt, bei denen du nicht mit den Medien sprechen musst, die übrigens diese ganze Situation geschaffen haben. Ruf mich bitte an, damit ich es dir erklären kann."
Weiter heißt es aus der Nachricht: "Meg und ich sind nicht böse, wir müssen nur mit dir sprechen. Vielen Dank." Zudem soll Harry geschrieben haben: "Oh, jedes Gespräch mit der Presse wird nach hinten losgehen, vertrau mir, Tom. Nur wir können dir helfen, wie wir es vom ersten Tag an versucht haben." Angeblich reagierte Thomas Markle nicht auf die Anrufe und Nachrichten und erklärte stattdessen der US-Promi-Website "TMZ", dass er einen Herzinfarkt hatte. Meghan soll aus der Presse erfahren haben, dass ihr Vater im Krankenhaus liegt. Später folgte auch seine Absage für die Hochzeit.
Meghan schrieb ihrem Vater dem Bericht zufolge: "Ich habe das ganze Wochenende versucht, dich zu erreichen, aber du nimmst keinen unserer Anrufe entgegen oder antwortest auf Textnachrichten ... Wir machen uns große Sorgen um deine Gesundheit und Sicherheit und haben alle Maßnahmen ergriffen, um dich zu schützen, sind aber nicht sicher, was wir noch tun können, wenn du nicht antwortest ... Benötigst du Hilfe? Können wir das Sicherheitsteam wieder schicken? Es tut mir sehr leid zu hören, dass du im Krankenhaus bist, aber du musst dich bitte mit uns in Verbindung setzen ... In welchem Krankenhaus bist du?"
Meghan klagt gegen Zeitung
Laut den Gerichtsdokumenten, von denen berichtet wird, soll der letzte telefonische Kontakt, den Meghan von ihrem Vater erhalten habe, ein verpasster Anruf früh am 19. Mai 2018, dem Tag der Hochzeit, gewesen sein. Danach habe es nur noch Briefe gegeben. Die Herzogin von Sussex verklagt den Herausgeber der "Mail on Sunday", nachdem die Zeitung Auszüge aus einem der Briefe veröffentlicht hat, die sie an ihren Vater schickte.
Harry und seine Frau, die nun in Los Angeles leben und nicht mehr für die Königsfamilie arbeiten, haben zudem gerade per Brief die Zusammenarbeit mit vier großen britischen Boulevardblättern aufgekündigt. Das Schreiben ging Medienberichten zufolge an "The Sun", "Daily Mail", "Daily Express" und "Daily Mirror". Kontakt zu den Zeitungen soll es nur noch über die Anwälte geben, sollte dies nötig sein, heißt es. Harry und Meghan beschuldigen die Zeitungen unter anderem, "verzerrte und falsche" Geschichten zu veröffentlichen.
Herzogin Meghan und Herzog Harry bringen sich vor Beginn der Gerichtsverhandlung gegen eine britische Klatschzeitung in Stellung: Das Paar hat Dokumente eingereicht, die belegen sollen, dass die "Mail on Sunday" verzerrt berichtet hat. Sie enthalten laut "Guardian" auch SMS des Paares an Meghans Vater.
Meghan hat die "Mail on Sunday" verklagt, weil diese einen privaten Brief der Herzogin an ihren Vater veröffentlicht hatte. Sie wirft dem Blatt vor, gegen das Urheberrecht, ihre Privatsphäre und den Datenschutz verstoßen zu haben, wie die "Financial Times" berichtet. Die Verhandlung beginnt am Freitag. Meghan wirft der Zeitung laut BBC zudem vor, sie hätte den Streit mit ihrem Vater befeuert. Außerdem hätte das Blatt SMS der Herzogin an ihren Vater falsch wiedergegeben. Die eingereichten SMS sollen diesen Vorwurf untermauern. Sie stammen aus der Zeit kurz vor der Hochzeit von Meghan und Harry. Die Vorbereitungen wurden von einem Konflikt mit dem Vater der Braut überschattet.
Quelle: ntv.de, nan/spot